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Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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ungerührt fort. »Was machen Sie an Bord eines Kaiserkraft-Schiffes?«
    Wieder keine Antwort. Das Geräusch von rauschendem Wasser drang aus dem Hygienetrakt an ihre Ohren.
    Vangralen sah sich scheinbar anerkennend um und beabsichtigte, den Uniformierten aus der Reserve zu locken.
    »Dies ist ein Schiff aus der neuesten Modellreihe, nicht wahr? Man hört nicht viel Gutes über die Kaiserkraft-Schiffe. Viele Ausfälle, Raumer, die spurlos in Weltraum II verschwinden. Da hat man wohl ein paar Reserve-Treiber abgestellt.«
    Jetzt zeigte der Gardist eine erste Reaktion auf seine Worte. Sein Gesicht nahm einen leicht erstaunten Ausdruck an, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Er sagte noch immer nichts – vielleicht hatte er einen entsprechenden Befehl erhalten. Aber Vangralen schien mit seiner Bemerkung, die ins Blaue hineingezielt war, genau ins Schwarze getroffen zu haben. Prime wandte sein Gesicht ab, so daß der Graue es nicht sehen konnte, und dann zeigte er seine Bestürzung deutlich. Vangralen nickte unmerklich und war froh, als die beiden Frauen aus dem Hygienetrakt zurückkehrten und für Ablenkung sorgten.
    Der Fall war klar. Valdec hatte sich angesichts der andauernden Schwierigkeiten mit der Kaiserkraft auf die Grauen Treiber der Garden besonnen. Sie waren gegen die Einflüsse des Weltraums II immun, brauchten also während des Fluges nicht in Tiefschlaf versetzt zu werden und konnten sofort eingreifen, wenn irgendwelche Probleme mit den Triebwerken auftraten. Wenn der Lordoberst aber schon von sich aus auf Treiber zurückgriff, deren Ära er ja offiziell für beendet erklärt hatte, dann mußte es wirklich ganz erhebliche Schwierigkeiten mit seinen neuen Schiffen geben.
    Die vier Terranauten hatten allerdings nicht mit Treibern an Bord ihres Transport-Schiffes gerechnet. Der PSI-Kontakt zur SONNENWIND, dem Treiberschiff, das ihnen folgen sollte, konnte von den Gardisten eventuell entdeckt werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür blieb jedoch gering, denn die Grauen Treiber waren keine hochtrainierten »Schatten«, die PSI-Spezialisten des Gardengeheimdienstes. Einfache Graue Treiber hatten nie gelernt, mit ihren PSI-Sinnen mehr anzufangen, als ein Raumschiff zu steuern und ein wenig ungezielt in die Gegend zu tasten.
    Etchgan nickte sich selbst zu, dann drehte er sich erneut um und betätigte eine weitere Schaltung. Das sanfte Summen verstärkte sich, vier der sargähnlichen Behälter begann, etwas heller zu glühen.
    »Legen Sie sich dort hinein.« Er deutete mit einer knappen Handbewegung in die entsprechende Richtung und wartete, bis die Männer und Frauen seiner Aufforderung nachgekommen waren.
    Ennerk Prime sandte einen kurzen Impuls aus, der soviel wie »Achtung« bedeutete und den auch Lyda Mar trotz ihrer nicht sonderlich ausgebildeten Telepathie-Fähigkeiten klar empfangen konnte. Die Versetzung in den Tiefschlaf nahm nicht allzuviel Zeit in Anspruch; sie mußten aufpassen und sich beeilen, den vereinbarten Peilimpuls auszustrahlen. Vangralen glaubte nicht, daß die Grauen Treiber Verdacht schöpfen würden; der Code-Impuls mußte ihnen als völlig nichtssagend erscheinen, wenn sie ihn überhaupt aufnahmen. Er wagte sich allerdings nicht vorzustellen, was geschehen mochte, wenn Masurin und Errehan nicht in der Lage waren, den Kontakt herzustellen …
    »Sie sind mit der Tiefschlaf-Methode vertraut?« fragte Etchgan, aber nicht nur Vangralen hatte den Eindruck, als sei der Graue überhaupt nicht an einer Antwort interessiert. Für ihn war offenbar alles Routine, und die Frage gehörte eben dazu.
    Er fröstelte leicht, während sich der transparente Deckel über ihm zu schließen begann. Sofort stellte sich eine kreatürliche Platzangst ein, dann hörte er, wie automatisch frischer Sauerstoff ins Innere des »Sarges« strömte. Irgendwo an seiner rechten Seite bewegte sich summend ein Servomechanismus, kurz darauf spürte er einen Stich im Arm.
    Es ist soweit, meldete Prime mit einem Impuls, der nicht einmal eine Hundertstelsekunde dauerte. Undeutlich drang das Dröhnen der Triebwerke an ihre Ohren. Die Reise hatte begonnen.
    Das nervenbelastende Üben, das fortdauernde Training auf Aqua machten sich nun bezahlt. Während die Droge, die den Stoffwechsel in ihren Körpern rasch reduzierte, durch ihre Blutbahnen rann, verschmolzen die vier Terranauten geistig zu einer Einheit. Ein einziger Impuls war dazu notwendig, der diesen mühsam erlernten Reflex auslöste. Gleichzeitig errichtete die Gruppe,

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