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Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Titel: Die Terranauten 046 - Die Eisteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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weiteren sind diejenigen, die die CYGNI verlassen, bei Gefechtsberührung zu eliminieren.«
    »Ich höre und gehorche, Queen.« Dann war die Verbindung wieder unterbrochen.
    Queen Ishiya nickte langsam, während sie auf die Bildschirme starrte. Der Sturm nahm immer weiter zu, ein Zyklon, bei dem man am besten Schutz suchte, anstatt sich ins Freie zu wagen.
    Gegen die PSI-Fähigkeiten der Treiber und des Riemenmannes schützten die Sarym-Schirme. Der Sturm jedoch war ein unbekannter Faktor.
     
    *
     
    Jenseits der flimmernden Barriere waren nur durcheinanderwirbelnde weiße Fetzen.
    Claude Farrell hustete unterdrückt. »Das ist genau das Wetter, das ich liebe.«
    Lyda nickte ernst, während sie den schweren Gleiter langsam und vorsichtig auf den Energieschild zusteuerte.
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte sie. »Wir können unmöglich warten, bis sich die Wetterverhältnisse gebessert haben. Einmal braucht Llewellyn unsere Hilfe, dringend sogar, und zum anderen werden die Grauen auch nicht tatenlos zusehen.«
    Das Lächeln auf den Lippen Farrells wirkte unecht. Er umklammerte die Sekundärsteuerung mit beiden Händen für den Fall, daß die junge Frau neben ihm plötzlich ausfallen sollte. Kein sehr angenehmer Gedanke, aber sie mußten mit allem rechnen.
    »Alles bereit?« Er nickte.
    Die Narianerin betätigte den Sensor auf dem Codegeber und zog im gleichen Augenblick die Steuereinheit zu sich heran. Das Flimmern raste ihnen entgegen, verlor an Intensität, dann waren sie durch den Energievorhang hindurch, der sich hinter ihnen wieder schloß. Etwas hob das Fahrzeug an und schleuderte es beiseite. Die Stabilisatoren heulten gequält auf, und der Gleiter neigte sich gefährlich weit zur Seite. Im Heck röhrten die Triebwerke auf, als Lyda hart beschleunigte; die einzige Möglichkeit, sich zumindest für den Augenblick aus der nahezu tödlichen Umklammerung des Windes zu befreien.
    Jenseits der Semitransparenten Frontfläche war nur Weiß, mal heller, mal dunkler. Lyda sah rasch auf die Monitoren der Fernerfassung.
    »Ortung liegt bei hundert Metern«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Darüber hinaus werden die Suchstrahlen so sehr von den Eis- und Schneepartikeln reflektiert, daß ein vernünftiges Ergebnis nicht mehr möglich ist.«
    »Wenigstens können uns die Grauen in diesem Chaos nicht so ohne weiteres finden. Ich …«
    Der Zyklon griff erneut nach dem Gleiter, drückte ihn hinab, auf die unter ihnen hinwegjagenden Spalten und scharfkantigen Felsvorsprünge zu. Lyda hob die Steuereinheit einige Zentimeter in die Höhe.
    »Ortung.« Claude betrachtete die schillernde Kurve auf der Monitorbildfläche.
    Lyda fluchte halblaut und bewegte die Steuereinheit nach rechts. Mehrere harte Stöße durchliefen den Gleiter, dann schien sich das Fahrzeug herumzuwerfen.
    »Haben sie uns gesehen?«
    »Ich glaube nicht … Halt, jetzt ändern die Kerle den Kurs.«
    »Ich verstehe nicht, wie die Grauen bei diesem Orkan noch halbwegs sicher manövrieren können …«
    »Es ist ein schwerer Kampfgleiter«, stellte Claude fest. »Seine Motoren sind wesentlich stärker als die von unserem Schönwetter-Modell. Wir müssen von ihren Ortungsanzeigen verschwinden, sonst …«
    Ein glühender Balken stand jäh vor ihnen in der Luft, und die Narianerin jagte den Gleiter dicht daran vorbei. Wenn sie in diesem Augenblick ein entsprechender Windstoß getroffen hätte … Claude dachte den Gedanken nicht zu Ende. Ein weiterer Energieblitz raste dicht über sie hinweg.
    Lyda fluchte erneut, riß die Steuereinheit in die Höhe. Im gleichen Augenblick schnellte die Belastungsanzeige für die Triebwerksaggregate weit in den roten Bereich hinein. Der Gleiter richtete seine Nase empor und raste steil in den Himmel. Lyda senkte die Steuereinheit wieder. Die Stabilisatoren jaulten, als ihr Gefährt jetzt fast senkrecht den Schnee- und Eisflächen entgegenstürzte.
    »Festhalten!« rief sie.
    Durch das Stahlprotop liefen ein anhaltendes Zittern und Knirschen, und Farrell befürchtete schon, daß im nächsten Augenblick das Material bersten müsse.
    »Ortung?«
    Claude schluckte und sah auf die Kontrollen.
    »Negativ. Weit und breit nichts mehr von dem Kampfgleiter zu entdecken. Du hast die Kerle abgehängt, Mädchen.«
    Sie nickte nur.
    »Wir müßten jetzt jeden Augenblick die Spalte sichten. Es …«
    Die Instrumente hatten dicht voraus einen tiefen Abgrund entdeckt. Rasch verminderte sie die Geschwindigkeit, auch wenn sie damit Gefahr

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