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Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Titel: Die Terranauten 046 - Die Eisteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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abgeschliffenen Felsformationen. Ja, wenn es ihnen gelang, bis dorthin zu gelangen, dann waren sie einigermaßen sicher vor den Gardisten in dem Kampfgleiter. Wenn die Grauen ihnen dann folgen wollten, mußten sie landen und aussteigen.
    Mehrere Eisteufel tauchten wie Gespenster im Schnee auf und machten ihrem Namen alle Ehre. Sie huschten aufgeregt piepend neben den Flüchtenden her. Llewellyn fühlte den empathischen Strom, spürte die Aufregung, die Nervosität, die von den kleinen Geschöpfen ausging. Aber offenbar gehörte eine gehörige Portion Übung dazu, diese Impulse zu deuten. Und Ruben Carcones war mit anderen Dingen beschäftigt, als sich darum kümmern zu können.
    Ein zweiter Strahl blitzte auf und kochte rechts von ihnen über den Gletscher.
    Es rumpelte unter ihren Füßen.
    Carcones schrie etwas, aber Llewellyn konnte ihn nicht verstehen. Dann deutete der PSI-Assassine mit der ausgestreckten Rechten in den Himmel. Der Riemenmann legte den Kopf in den Nacken.
    Ein glühender Punkt, der rasch näher kam, das langsam, fast unmerklich lauter werdende Dröhnen starker Triebwerke.
    Llewellyn stockte fast der Atem. Es war ein Raumschiff, und ein Kaiserkraftschiff noch dazu. Die charakteristische Trichterform ließ keinen anderen Schluß zu.
    Telepathische Impulse trafen auf sein Denken. Impulse, die ihm vertraut waren.
    Wir brauchen deine Hilfe! Schnell, Llewellyn!
    Und dann mischte sich etwas anderes in den Gedankenstrom, eine viel mächtigere Kraft.
    Valhala 13.
    Llewellyn ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten und sammelte seine Energie. Auch wenn er noch nicht die volle Kontrolle über seine PSI-Kraft zurückgewonnen hatte, er würde zuschlagen, hier und jetzt.
    Das Rumpeln unter seinen Füßen verstärkte sich. Aus den Augenwinkeln sah er, daß Ruben Carcones erschrocken stehengeblieben war. Noch einmal das Rumpeln, dann knirschte es, und von einem Augenblick zum anderen hatten ihre Füße keinen Halt mehr.
    Llewellyns Konzentration zerbrach. Er dachte noch an Claude Farrell, an Lyda Mar, an Valhala 13, den er aus ganzem Herzen haßte, dann stürzte er hinab in den Schlund aus Eis und Schnee, der sich so plötzlich unter ihnen aufgetan hatte.
    Eine Gletscherspalte, dachte er noch, dann wurde sein Denken ausgelöscht.
     
    *
     
    Lyda Mar war von einer Sekunde zur anderen hellwach. Diesmal war der Schmerz in ihren Eingeweiden nicht so schlimm wie beim ersten Mal. Ihr Unterbewußtsein hatte ihn sofort nach dem Erwachen verbannt.
    Sie horchte in die Dunkelheit hinein. Die Geräuschkulisse hatte sich verändert. Triebwerke dröhnten, starke Schubstöße ließen die Hülle der CYGNI erzittern.
    Ganz vorsichtig und behutsam ließ sie eine Lücke in ihrer geistigen Abschirmung entstehen. Sie spürte die Nähe Valhalas, der an den Kontrollen in der Zentrale saß, das Landemanöver kontrollierte und überwachte.
    »Es ist also soweit«, flüsterte sie nervös und kaute auf der Unterlippe. Sie wollte die Lücke in ihrer Abschirmung gerade erweitern, um den Impuls auszustrahlen, der Claude Farrell wecken würde, als ein zweiter, ein anderer Kontakt zustande kam.
    Plötzlich war ihr, als befände sie sich nicht mehr in dem zur Landung ansetzenden Raumschiff. Sie blickte durch fremde Augen auf Schnee, Eis und Felsen, hörte mit fremden Ohren das Tosen des Sturms.
    Llewellyn!
    Ganz deutlich konnte sie spüren, wie der Mann zusammenzuckte, ohne ihren Impuls richtig verstanden zu haben. Lyda zögerte nicht. Der Kontakt war da, ohne die Hilfe Farrells. Sie mußte handeln, jetzt, durfte das Risiko nicht scheuen.
    Wir brauchen deine Hilfe! Schnell, Llewellyn!
    Ja, und diesmal hatte der Riemenmann sie verstanden. Er sammelte seine Kraft und …
    Chaos. Entsetzen. Herabstürzendes Eis. Gletscher. Dunkelheit.
    Für ein paar Sekunden war Lyda Mar nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Muskel zu bewegen. Llewellyn war in die Gletscherspalte gestürzt.
    Dann mischte sich etwas anderes in ihre Gedanken, wilde, entschlossene und wuterfüllte Impulse.
    Valhala 13.
    »Nein!« rief die Narianerin und sprang auf die Beine.
    Die Tür wurde aufgerissen. Helles Licht fiel herein, in dem die goldenen Riemen Valhalas aufglühten. Sie taumelte zurück.
    »Du hast dich eingeschlichen«, keuchte Valhala und schritt langsam auf sie zu. »Und ich habe es nicht einmal gemerkt.«
    Lyda konzentrierte sich und warf ihre ganze psionische Kraft dem sich ihr nähernden Riemenmann entgegen. Valhala stockte für einen Moment, dann lachte er

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