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Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Titel: Die Terranauten 046 - Die Eisteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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nur.
    »Mädchen, gegen mich bist du ein geistiger Zwerg.«
    Eine Hand schloß sich wie ein Schraubstock um ihren linken Arm, zerrte sie mit sich.
    Nur verschleiert sah sie den Korridor, durch den der Goldene sie führte. Sie überlegte angestrengt. Mit PSI konnte sie gegen Valhala nichts ausrichten. Aber vielleicht …
    »Du bist doch nur eine Marionette«, sagte Lyda Mar, einer Eingebung folgend. Für einen Augenblick hatte sie das Gefühl, als zittere Valhala in einem unsichtbaren Widerstreit mit dem rätselhaften Schatten, der ihn begleitete, dann war dieser Eindruck schon wieder vorbei.
    Die Bildschirme in der Zentrale, die sie jetzt erreichten, zeigten vorbeijagende Wolkenfetzen, zerklüftete Massive, Gletscher. Eine Eishölle.
    Aus den Augenwinkeln registrierte Lyda Mar eine Bewegung, und im gleichen Augenblick wußte sie, daß noch nicht alles vorbei war. Noch ehe Valhala zu reagieren vermochte, ließ sie sich einfach fallen. Ein blasser grauer Nebelfetzen raste dicht über sie hinweg, brannte auf ihrem Rücken.
    Dann explodierte Schmerz in ihrem Hirn.
    Lyda Mar schrie auf, preßte beide Hände gegen den Schädel.
    Und so schnell der rasende Schmerz gekommen war, so schnell verebbte er auch wieder. Sie rollte sich auf die andere Seite. Valhala 13 war zu Boden gestürzt und rührte sich nicht mehr. Ein Stöhnen in ihrer Nähe ließ sie herumwirbeln.
    »Keine Angst, Mädchen«, knurrte Claude Farrell. »Ich bin’s bloß, dein Claude.«
    Sie starrte ihn mit großen Augen an. Er war blaß, unnatürlich blaß, und sein Humor war nur gespielt.
    »Jetzt ein anständiges Zigarillo«, sagte er und verstaute den Stunner hinter dem Gürtel seiner Hose. »Mensch, viel länger hätte ich es auch nicht ausgehalten, den Toten zu spielen. Ich dachte, jeden Augenblick würde dieser Kerl mich durchschauen.«
    »Du bist schon länger … wach?«
    »Eine knappe Stunde, Mädchen. Eine verdammt lange Zeit, wenn du mich fragst.«
    Noch einmal ging ihr Blick zu dem geschockten und für Stunden außer Gefecht gesetzten Valhala, dann nahm sie das immer intensiver werdende, auf- und abschwellende Summen wahr, das aus einer Konsole drang. Sie ließ sich in einen Kontursessel fallen und ignorierte die beiden Treiberinnen, deren Blicke noch immer leer waren und die ebenfalls erst nach einigen Stunden aus der Mentalstarre erwachen würden.
    Farrell nahm in dem Sessel neben ihr Platz. Gemeinsam begutachteten sie die Schaltungen und Sensoren, dann betätigte Lyda einige Tasten. Einige rote Lichter verwandelten sich wieder in warmes Grün.
    »Wir sind immer noch zu schnell für eine weiche Landung«, brachte sie nervös hervor und berührte schnell einige Sensoren.
    »Landung?« echote Farrell.
    »Llewellyn ist dort unten«, sagte sie und deutete auf die Außenprojektionen. Farrell fröstelte unwillkürlich.
    »Der echte Llewellyn, wohlbemerkt. Und er braucht unsere Hilfe.«
    Farrell hob die Arme. »Also auf, Freunde und Kameraden, retten wir den Riemenmann. Hoffentlich stellt er sich nicht wieder als Imitation heraus.«
    Ein Monitor auf der Kommunikationskonsole erhellte sich, und aus den Schlieren schälte sich das Antlitz einer Frau.
    »Queen Ishiya spricht. Anfliegendes K-Schiff: Identifizieren Sie sich. Ich wiederhole: Identifizieren Sie sich. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, Abwehrmaßnahmen einzuleiten.«
    »Die blufft nur«, behauptete Farrell, der eine erste Ortungsauswertung des Geländes unter ihnen vorgenommen hatte. »Weit und breit keine militärischen Anlagen und auch keine Kampfschiffe. Und außerdem ist die Anwesenheit unseres Freundes hier«, er deutete auf den bewußtlosen Valhala, »wie eine Lebensversicherung.«
    Die Queen blickte zur Seite. Sie schien ihre Aufmerksamkeit auf jemanden zu richten, der sich außerhalb des Erfassungsbereiches der Kamera befand. Als sie sich wieder ihnen zuwandte, wirkte ihr Blick noch starrer.
    »Sie sind als CYGNI identifiziert worden.« Sie beugte sich unwillkürlich vor. »Valhala, wenn Sie es sind, dann melden Sie sich unverzüglich. Das ist ein Befehl!«
    Farrell betätigte eine Taste und lächelte dann zuvorkommend. Erst jetzt konnte Queen Ishiya auch ihn sehen.
    »Es tut mir schrecklich leid, Queen, aber Valhala ist leider verhindert. Wenn Sie so lange mit mir vorliebnehmen wollen …«
    »Was hat das zu bedeuten?« Farrell warf einen raschen Seitenblick zu Lyda, die das Schiff hinunterbrachte. Immer wieder mußte sie Kursabweichungen, hervorgerufen durch den immensen

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