Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

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Autoren: Andreas Weiler

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los«, bestimmte Farrell. »Laß uns die Arbeit tun, solange wir dazu noch in der Lage sind. Wer weiß, was in ein paar Stunden ist …«

    *

    »Die CYGNI ist entkommen«, meldete Glaucen. »Sie sind in den Transit gegangen, ohne das K-Triebwerk aktiviert zu haben. Einer der Raumjäger ist ebenfalls verschwunden.«
    Valdec sah auf. Er lächelte noch immer.
    »Sie werden zurückkehren«, sagte er. »Dessen bin ich ganz sicher.«
    »Rorqual ist nicht verseucht«, wandte der Sicherheitsmanag ein. »Die Ursache dürfte die eigenständige Aktion Queen Ishiyas sein. Wenn sich der wirkliche Llewellyn anstatt auf Quostan auf Rorqual befunden hätte …«
    Valdec erhob sich, trat mit einigen Schritten an die holografische Projektion der Milchstraße heran; kniff die Augen zusammen und betrachtete die schimmernden, markierten Punkte:
    Welten, die zum Sternenreich gehörten, seinem Sternenreich.
    »Es sind Menschen«, sagte er leise. »Und sie wissen, daß sie den Tod in sich tragen, den Tod, gegen den es nur ein einziges Mittel gibt. Und das befindet sich hier.« Er drehte sich um und sah den Sicherheitsmanag an. »Sie können nirgendwo Hilfe erwarten, auf keiner Welt, von niemandem – außer von mir. Vielleicht sind sie so verzweifelt, daß sie doch noch auf Rorqual landen. Wer weiß? Hermano Lotz hat mir die Auswirkungen der Krankheit deutlich genug beschrieben. Die Wahnvorstellungen könnten ihnen einreden, daß sie auf Rorqual auf Hilfe hoffen können. Außerdem wissen wir, daß sich Queen Ishiya und einige Graue an Bord befinden und aktiv handeln können. Denken Sie an den Ausfall der Triebwerke.«
    Sein Lächeln vertiefte sich. »Nein, mein lieber Glaucen. Wir sind der endgültigen Vernichtung der Rebellengruppe, die sich Terranauten nennen, noch niemals so nahe gewesen. Nicht einmal damals, als Zoe starb. Die Seuche wird sie zur Erde zurücktreiben, auch dann, wenn Rorqual möglicherweise unversehrt bleibt. Uns genügen nur die entsprechenden Koordinaten. Weisen Sie die Cosmoralität an, daß die Flotte in Alarmbereitschaft gesetzt wird. Ich wünsche, daß ich jederzeit den Einsatzbefehl erteilen kann.«
    Er zögerte fast unmerklich. »Und noch etwas. Sorgen Sie dafür, daß ein schneller Kurier sich mit einigen Phiolen Antiserum auf den Weg zum Baikal-Ural-System macht. Wenn die Informationen über den Amoklauf der Eisteufel zutreffen, dann ist ein schnelles Eingreifen erforderlich. Die Eisteufel haben ein interessantes PSI-Potential, das nicht einfach so verschwendet werden kann. Die Experimente müssen wiederaufgenommen werden.«
    Glaucen bestätigte die Anordnungen und leitete dann alles in die Wege.
    Valdec betrachtete unterdessen erneut die Milchstraßen-Projektion. Es gab noch viel zu tun. Aber wenn die Terranauten endgültig ausgeschaltet waren, war dem Aufruhr der Nährboden entzogen.
    Vor seinem geistigen Auge sah er gewaltige Flotten von Kaiserkraft-Schiffen, die hinausflogen, über die Grenzen hinweg. Unzählige Sonnen, Welten, die nur auf eine Entdeckung warteten.
    Ich kann warten, dachte er. Die Zeit arbeitet für mich.

    *

    Es war wie ein Alptraum, der nicht enden wollte. Gierige Mäuler schnappten nach Lyda Mar, und immer entging sie nur um Haaresbreite dem unersättlichen Haß, der ihr entgegenschlug.
    Es ist nicht die Wirklichkeit, sagte ihr Ich. Es ist nur ein Traum. Die Angst blieb jedoch. Sie nahm weiter zu, umfaßte Lyda Mar, hüllte sie ein, schnürte ihr die Kehle zu. Für einen winzigen Augenblick war dort noch etwas anderes, eine Stimme, fremd und doch vertraut, tief in ihrem Innern, dann war der Hauch des anderen Bewußtseins schon wieder verweht.
    Die Narianerin riß die Augen auf – ja, sie hatte einen Körper! – und schrie, als ihr Blick auf die Bildschirme fiel. Dort waren das Wallen des zweiten Weltraums, aber auch das Schwarz des Einstein-Universums.
    Und an der Trennlinie der beiden Kontinua, direkt vor der CYGNI, lauerte der Schrecken. Lyda schrie, hörte nicht das Stöhnen an ihrer Seite, sah nicht die Blicke Llewellyns, fühlte nicht seine Hände. Ihr Blick klebte an dem, was auf die Bildschirme der Außenbeobachtung projiziert wurde.
    Kaiserkraft oder, genauer gesagt, in den Normalraum durchgebrochene Weltraum-II-Energien.
    Der Riemenmann ruckte vor, betätigte Tasten und Sensoren. Die CYGNI erzitterte, änderte aber nicht den Kurs, den Kurs, der sie direkt in das wabernde Fremde führen mußte. Ein scharfer, glühender Schmerz entstand hinter ihren Augen, die