Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

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Autoren: Andreas Weiler

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ließ sich nach links fallen und spürte für einen winzigen Augenblick, wie sich die tödliche Umklammerung lockerte. Diesen Augenblick nutzte er. Mit aller Kraft hieb er die beiden Ellenbogen in den Leib des hinter ihm stehenden Mannes. Der Griff lockerte sich weiter, und wieder warf Farrell sich zur Seite.
    Der Assassine gab einen dumpfen Schrei von sich und stürzte zu Boden. Farrell holte zu einem neuen Schlag aus, hielt dann aber inne, als er sah, daß die Glieder Rubens konvulsivisch zuckten. Der Blick des Assassinen war verschleiert, und für einen Sekundenbruchteil befürchtete der Treiber, daß Carcones sein PSI-Zerstörungspotential einsetzen konnte.
    »Tut mir leid, Claude«, brachte Ruben hervor, als er mühsam wieder auf die Beine kam. »Der Virus!«
    Farrell kämpfte den aufwallenden Haß auf den Negativen in sich nieder und sah sich gehetzt um. Die Maschinenhalle lag leer und verlassen vor ihnen. Nirgendwo war eine Spur zu entdecken, die auf die Anwesenheit der Grauen hingewiesen hätte.
    »Du mußt dich besser unter Kontrolle halten«, warnte er dann den Assassinen. »Setz deine PSI-Kraft ein. Damit fällt es ein wenig leichter.«
    Carcones nickte nur. Er trat in die Nische eines Visiophonanschlusses und kehrte nach einigen Augenblicken zurück.
    »In der Zentrale meldet sich niemand.«
    Farrell horchte kurz in sich hinein und nickte dann. »Sie haben den Transit geschafft. Ohne Kaiserkraft. Sie befinden sich in Trance.«
    »Aber wo, zum Teufel, stecken die Grauen?«
    Farrell dachte kurz an die beiden Treibermädchen, die sie im Medo-Trakt zurückgelassen hatten. Sie waren noch immer schwach auf den Beinen, und hinzu kam die Infektion. Sollten die Grauen …?
    Dann kam ihm ein anderer erschreckender Gedanke. Llewellyn und Lyda befanden sich in der Zentrale, und daß sie nicht auf einen Visioanruf reagierten, bedeutete auch, daß sie sich gegen mögliche Angriffe nicht zur Wehr setzen konnten. Er selbst, Ruben und auch die beiden Treiberinnen waren noch relativ klar, wobei die PSI-Sinne eine Rolle zu spielen schienen. Wenn es Ishiya und ihren Grauen ähnlich erging …
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Er sah den Assassinen an. »Wenn die Queen auch nur einen Funken Verstand in ihrem breiten Schädel hat, dann wird sie versuchen, die Zentrale zu erobern, um die Kontrolle über die CYGNI zu gewinnen. Wenn den Grauen das gelingt, und wenn sie gerade zu dem Zeitpunkt, zu dem sie die Zentrale erreichen, einer neuen Haßwelle erliegen, dann …«
    Carcones begriff und faßte seine Waffe fester.
    Während sie den Maschinensaal verließen und durch leere Korridore stürmten, verfluchte sich Farrell dafür, daß sie nicht als erstes die Zentrale mit den tragbaren Schutzschildprojektoren abgesichert hatten. Die Zentrale mit Lyda und Llewellyn war der wichtigste – und auch der verletzlichste! – Ort innerhalb der CYGNI. Ishiya würde das Schiff zur Erde zurücksteuern und zusammen mit Valhala dem Konzilsvorsitzenden die Informationen bringen, auf die er wartete.
    Sie stiegen in den Lift und erreichten Sekunden später das Zentrale Deck.
    »Achtung!« brüllte Ruben Carcones und warf sich zur Seite. Ein blendender Funke raste über ihn hinweg, verfehlte Farrell nur um wenige Zentimeter, schlug in die rückwärtige Wand des Lifts ein und ließ Stahlprotop aufkochen.
    Wieder fühlte der Treiber, wie grenzenloser Haß in ihm entstand, und diesmal setzte er sich gegen diese Empfindung nicht zur Wehr. Er stürmte aus der Kabine hinaus, warf sich zu Boden und robbte eilig in den Schutz der Gangbiegung. Sein Atem ging keuchend, als er kurz innehielt, vorsichtig um die Deckung herumblickte und ebenfalls feuerte. Der Energieblitz wurde von einem unsichtbaren Hindernis abgelenkt und gegen die Gangwandung geschleudert. Es knirschte und knisterte.
    »Sie haben ebenfalls Projektoren!« fluchte er halblaut. Carcones war blaß. Er kämpfte offenbar gerade eine Übelkeitswelle nieder. »Was gäbe ich jetzt für eine Zigarre«, flüsterte Farrell zu sich selbst. »Ruben, ich frage dich ja nicht gerne, aber …«
    Der PSI-Assassine verstand und nickte, noch immer würgend. Vorsichtig arbeitete er sich an dem Treiber vorbei, blickte um die Biegung herum. Rasch zog er sich zurück, als ein lodernder Blitz an ihm vorbeiraste.
    »Na wartet!« stieß er hervor, hieb mit der Faust gegen das Stahlprotop neben sich konzentrierte sich. Farrell zog sich vorsichtshalber einige Meter zurück. Ruben Carcones schrie auf, als sich seine