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Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa

Titel: Die Terranauten 052 - Die Irrfahrt der Somasa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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oben war, zogen Farrell und ein anderer Mann ihn beiseite. Dann kroch Nordstrom durch die Bodenluke. Die Anhöhe unter ihnen stand in hellen Flammen. Die Reiter waren wieder aufgesessen und verließen den Ort ihrer Tat so schnell, wie sie gekommen waren.
    Es war für die Männer der SOMASA eine ziemliche Überraschung, als sie feststellten, daß die beiden zuletzt an Bord Gekommenen ihnen absolut unbekannt waren. Der eine war ein gepflegt aussehender, schlanker, junger Mann mit verträumten Augen und leichtgewelltem Haar; der andere ein hohlwangiger, stoppelbärtiger Geselle, dessen Kleidung reichlich mitgenommen aussah.
    »Mein Name ist Maris«, sagte der erste der beiden, als zwei Besatzungsmitglieder ihn am Kragen packten und wieder hinausbefördern wollten. »Mein Begleiter Elmo und ich«, er deutete auf seinen zerlumpten Begleiter – »verfolgen keine bösen Absichten, ihr Herren.« Der Mann namens Elmo sah sich erstaunt um. Er hatte offensichtlich mit allem gerechnet, nur nicht damit, daß die Besatzung der SOMASA aus gewöhnlichen Menschen bestand.
    »Bringt sie in die Kapitänskajüte«, ordnete David an. »Ich werde später mit ihnen sprechen.«
    In der Steuerzentrale schien alles in Ordnung zu sein. Während Martion seinen Dienst versah, ruhte sich sein Gefährte Woldan auf dem Boden aus. Marcel d’Guinne war in einem Stuhl zusammengesunken. Die Strapazen der letzten Stunden zeichneten sich deutlich auf seinem Gesicht ab. Die Wachtruppe war inzwischen ausgewechselt, worden und mehr als die Hälfte der Männer hatte sich schlafen gelegt. »Die Berge können wir nicht überqueren«, sagte d’Guinne mit einem Ausdruck des Bedauerns. »Dieser sogenannte Große Bolko ist ein ungeheurer Kindskopf gewesen. Hätte er Woldan und Martion nicht gehabt, wäre diese Kiste sicher längst in tausend Stücke zerfallen. Ich sehe keine Chance, wie wir mit diesem Kasten höher als dreihundert Meter kommen sollen.«
    »Dann müssen wir das Gebirge umfliegen?« fragte David erschreckt. »Das kann Wochen dauern.«
    »Martion hat von einem engen Paß gehört, der uns einen Weg durch die Berge ermöglichen soll. Hinter der Stirnwand der Schwarzen Berge wimmelt es nur so von Seitentälern. Mit etwas Glück werden wir eine Möglichkeit finden, uns da durchzuschlängeln.«
    David wandte sich ab. Er fühlte sich wie zerschlagen und wollte nichts als schlafen. Wo immer sein Ziel, jenes seltsame Tal, lag – es mußte im Norden sein, und der Weg dorthin führte über oder durch die Berge.
     
    *
     
    Die Nacht verlief ruhig, aber am nächsten Morgen hatten sie noch immer keinen Durchgang durch das Gebirge gefunden. Marcel d’Guinne hatte sich ausgeruht und war nun dabei, seinen alten Freund LaRamée in der Kunst des Fliegens zu unterrichten. Martion und Woldan, die während der schwierigsten Phasen der bisherigen Reise ihre Vertrauenswürdigkeit voll unter Beweis gestellt hatten, waren abgelöst worden. Auch Golan Asgayr erwies sich als ausgezeichneter Luftschiffpilot. Um allen Zufällen vorzubeugen, hielt sich dennoch ständig ein ausgewähltes Wachkommando in der Zentrale auf.
    Die Angreifer des vergangenen Abends hatten indessen die Verfolgung der SOMASA nicht aufgegeben. Aus großer Höhe konnte man die Reitergruppe dahinjagen sehen. Die gehörnten Tiere, die die Männer trugen, schienen nicht im geringsten erschöpft zu sein.
    Nach dem kargen Frühstück ordnete David terGorden in der Kapitänskajüte eine Konferenz an, zu der Farrell, Collyn, Thorna, d’Guinne, Salman Chark und Ragna Magnusson erschienen. Da niemand genau wußte, wann und wo die Reise enden würde, stellte David es allen an Bord befindlichen Personen frei, weiter bei ihm zu bleiben oder die SOMASA bei der nächstmöglichen Gelegenheit zu verlassen. Als diese Nachricht an den Rest der Besatzung weitergegeben wurde, wunderte sich niemand darüber, daß sie hier und da ein begeistertes Echo hervorrief. Spontan meldeten sich siebzehn Männer, die das Bedürfnis äußerten, lieber zu Fuß in ihre Heimat zurückkehren zu wollen, anstatt mit dem Luftschiff ins Ungewisse zu fliegen. Als die SOMASA die nächste Anhöhe erreichte, wurden die betreffenden Männer abgeseilt. Bevor die fremden Reiter sie erreichen konnten, tauchten sie unter. Selbst wenn man ihrer habhaft werden würde, konnte ihnen nichts geschehen. Sie waren anhand ihrer Kleidung als Bewohner Rorquals zu erkennen und brauchten nur zu sagen, sie seien von den Fremden entführt worden. Eine solche Aussage

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