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Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod

Titel: Die Terranauten 061 - Auf Sarym wartet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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erhöhen. Freiwillige Treiber wurden zu diesen Versuchen herangezogen, Treiber, die daraufhin durch die Primzahl unantastbar wurden, vor Verfolgungen von Justiz und Behörden sicher waren. Growan hatte nicht gewußt, wie diese Experimente beschaffen waren. Vielleicht hätte er dann den Takt besessen, seinen Neffen lieber sterben zu lassen. So aber …
    Darum also ist unsere erste Begegnung damals in seinem Palast, vor dem Großen Fest der Jahreswende 2499/2500, so seltsam verlaufen. Ob er mich damals wiedererkannt hat? Ob er die Schuld, die er indirekt auf sich geladen hatte, erkannte?
    Llewellyn sah die vielen Labors, in denen gesichtslose, weißgekleidete Wissenschaftler mit seinem so wertvollen Körper herumexperimentierten.
    Schließlich: ein grüner Planet, Sarym. Klinisch-kalte Labors, zwei Gesichter, zwei Namen. Hermano Lotz und Dor Masali. Wieder ein Experiment, diesmal aber eins, das zur Katastrophe wurde. Es kam zu einer PSI-Entladung, die so gewaltig war, daß Dor Masali beinahe zu Tode kam. Sie zerstörte seinen Körper, aber sein Hirn überlebte – in einem Behälter aus Stahl und Protop, in einer elektronisch gesteuerten Überlebenseinheit. Er sah andere Welten, dann die lange Flucht, von der sein Nachklang nicht wußte, ob sie nicht inszeniert worden war. Ein weiteres Experiment: Kann ein PSI-Monstrum, das niemals seine goldenen Riemen ablegen darf, wenn sich die schreckliche PSI-Entladung nicht wiederholen soll, auf die Dauer überleben?
    Jetzt begriff Llewellyn auch, warum man nie ernsthafte Versuche von seiten der Garden unternommen hatte, ihn zu erledigen. Seine Primzahl schützte ihn. Sein wertvolles genetisches Material durfte nicht einfach vergeudet werden.
    Psyta, die Welt, die von den Garden vernichtet worden war, weil Liebe eine Waffe war, der sie nichts entgegenzusetzen hatten. Auf Psyta hatte man ihm geholfen, die schrecklichen Erinnerungen ausgelöscht. Seitdem war er auf der Suche nach seiner Vergangenheit.
    Und jetzt hatte er sie wiedergefunden, zumindest einen Teil.
    Der Mar-Estos-Nachklang schwebte davon.
    Bleib hier! Geh nicht fort. Ich habe noch viele Fragen.
    Aber die Stimme, die immer wieder ihren Namen wiederholte, war schon verschwunden.
    Lyda?
    Keine Reaktion.
    Wir haben hier eine Aufgabe zu erfüllen, dachte Llewellyn, der sich nur schwer aus dem Bann des gerade Gehörten befreien konnte. Das dürfen wir nicht vergessen. Wir müssen die Aura davon überzeugen, ihre Macht zu unseren Gunsten einzusetzen, die Station des Grauens auszulöschen. Und wir müssen sie dazu veranlassen, die Umschaltung des PSI-Netzes rückgängig zu machen. Sonst können wir Sarym nie wieder verlassen.
    Lyda? Melde dich, Lyda!
    Aber sie blieb stumm. Und sie war die einzige, die einen direkten Kontakt zur Aura herstellen konnte.
    Sie hatte die Fähigkeit, die nötig dazu war. Nicht Llewellyn 709, der Supertreiber, das PSI-Monstrum …
     
    *
     
    »Ist irgendeine Aktivität festzustellen?« Die Stimme Max von Valdecs klang ruhig, aber wer ihn genau kannte, konnte die Anzeichen seiner inneren Unruhe nicht übersehen. Zwei Terranauten in der Korallenstadt, möglicherweise in einem Dialog mit der PSI-Aura. Die Gefahr, die den Plänen des Lordoberst drohte, war nicht hoch genug einzuschätzen. Er starrte durch die dicken Panzerprotopscheiben der Station am Fuß der Korallenstadt, hinaus in den grünen Ozean.
    »Keine Aktivität«, gab Expertin Mira mit einem Blick auf ihre Instrumente zurück.
    Also steht es noch unentschieden. Valdec dachte kurz an Zarkophin in der Forschungsstation an der Küste des Südkontinents. Der Baumeister arbeitete mit seinem Technikerstab an der Entwicklung neuer Waffen, Waffen, die ihnen den Weg zurück zur Macht ebnen konnten. Aber nur dann, wenn sie hier auf Sarym ungestört blieben vom Konzil und den Treibern …
    Er drehte sich um, musterte die drei Supertreiber. Isis 31, Phönix 34 und Prometheus 107 standen im rückwärtigen Bereich des Hauptkontrollraums, schienen Stimmen zu lauschen, die nur sie zu hören schienen.
    Sie sind mehr wert als eine ganze Legion Graugardisten, dachte Valdec zufrieden. Ihrer Macht wird niemand widerstehen können!
    Neben ihnen, auf einer breiten Liege, lag David terGorden, bewußtlos, in einer ihm auferlegten PSI-Trance. Ein spezielles Abschirmungsfeld sorgte dafür, daß der PSI-hemmende Einfluß im inneren Bereich des Norvo-Systems keinen Einfluß mehr auf seine Fähigkeiten hatte. Und die Supertreiber würden dafür sorgen, daß der

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