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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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mächtigen Block traf und sich in das Gestein fraß. Die Motoren brummten intensiver.
    »Das Licht der Scheinwerfer scheint die Dinger anzulocken«, fuhr der Graue fort.
    »Desaktivieren.« Die beiden suchenden Kegel erloschen, und auf den beiden Außenschirmen war nur noch gelbe Düsternis. Die Lufthülle Ariochs war viel zu dick, um viel von Norvos Licht bis zur Oberfläche dringen zu lassen. Weitaus der größte Anteil wurde reflektiert oder in den tieferen Luftschichten absorbiert.
    Der Antrieb dröhnte plötzlich, und vor Lumis glühten Warnlichter auf.
    »Sie greifen uns an, Hauptmann!«
    Die rechte Gleiskette setzte aus. Die Raupe begann zu schlingern, drehte sich im Kreis, kollidierte krachend mit einem anderen Felsbrocken. Mit einem Tastendruck schaltete Lumis den Antrieb ab.
    »Verstärken Sie das Abwehrfeld weiter, Gardist.«
    Das Glühen, das sich wie eine zweite Haut um den Leib des Fahrzeugs gelegt hatte, gewann an Intensität. Immer mehr der schlangenähnlichen Geschöpfe krochen hastig aus dem Staubsand und huschten auf die Raupe zu.
    Lumis hatte plötzlich das Gefühl, als träfe ihn eine unsichtbare, nichtsdestoweniger aber sehr massive Faust. Er sank in seinem Kontursessel in sich zusammen und schnappte nach Luft.
    »Der Andruckneutralisator verliert an Leistung. Er …«
    Das Gewicht auf der Brust des Hauptmanns nahm weiter zu. Es schnürte ihm fast die Kehle zu, dann erinnerte er sich an die notwendigen Atemübungen.
    »Feuern Sie!«
    Die Grauen wandten sich flink den entsprechenden Kontrollen zu. Etwas rumorte dumpf. Ein fingerdicker, gleißender Strahl bohrte sich direkt vor der Raupe in den Staubsand und kochte darüber hinweg. Eines der Geschöpfe wurde voll getroffen, verharrte, blähte sich auf und kroch dann auf breiten, tentakelartigen Fortsätzen aus dem Erfassungsbereich der Außenkameras.
    »Sie saugen die Energie in sich hinein, Hauptmann«, sagte der Graue. Das Abwehrfeld begann zu flackern. Lumis nickte.
    »Alle energetischen Systeme still.« Ein Tastendruck, und im Innern des Gleiskettenfahrzeugs brannte nur noch die Notbeleuchtung. Etwas schabte kratzend über die Außenhülle.
    Maron Lumis kam mühsam in die Höhe.
    »Raupe an Basis, Raupe an Basis. Bitte melden Sie sich.«
    Er hatte plötzlich das unangenehme Gefühl, daß sie bald Hilfe benötigen würden. Was immer auch dazu in der Lage war, in dieser Umwelthölle zu überleben, es mußte ungeheuer widerstandsfähig sein.
    Niemand meldete sich.
    »Wir sind schon zu weit vom Schiff entfernt«, vermutete einer der Gardisten. »Außerdem …«
    Er deutete auf den mit Minimalleistung arbeitenden Außenschirm. Das Wetterleuchten in der Atmosphäre Ariochs, jene gewaltigen, schier unvorstellbaren elektromagnetischen Gewitter, hatte wieder zugenommen. Unter diesen Bedingungen reichten ihre Signale nur wenige hundert Meter weit. Aussichtslos.
    »Hauptmann, unsere Energiereserven werden angegriffen! Und es geht ungeheuer schnell …«
    Zur Hölle mit Arioch! fluchte der Gardist in Gedanken. Zur Hölle mit allem, was hier kreuchen und fleuchen mag!
    »Außenhülle wird im Heckbereich angegriffen.« Der Gardist sah verwirrt auf. »Sie fressen sich zu uns durch. Durch molekulargehärtetes Stahlprotop …!«
    »Alle Systeme an. Wir müssen aus dieser Region verschwinden.«
    Das Licht flammte wieder auf, aber es war nicht so hell wie noch vor wenigen Sekunden. Rumpelnd setzte sich die Raupe wieder in Bewegung, kroch weiter in die Ebene hinein.
    »Auflösungserscheinungen nehmen zu.«
    Bei der Großen Grauen, dachte Lumis. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Gehärtetes Stahlprotop. Da beißt sich selbst ein Hochenergielaser die Zähne dran aus!
    »Erhöhen Sie die Leistungszufuhr zu den Antriebsaggregaten!« befahl Lumis heiser. Sein Blick klebte an den Außenschirmen. Vor ihnen war jetzt keine der wellenförmigen Bewegungen im Staubsand zwischen den Felsblöcken zu erkennen, aber das Knirschen und Knacken, die aus dem Heckbereich drangen, bewiesen, daß die Schlangen es keineswegs aufgegeben hatten, sich einen Weg ins Innere zu bahnen.
    Ein Felsmonolith ragte vor ihnen auf, und Lumis bewegte die Steuereinheit nach links. Keine Reaktion. Nach rechts. Immer noch nichts.
    »Die Steueraggregate sind defekt.«
    »Geschwindigkeit vierzig Stundenkilometer. Hauptmann, wir …«
    Lumis ließ die Steuereinheit los. Das Dröhnen der Triebwerke erstarb, und die Gleisketten gruben sich tief in den Boden. Die Raupe kam zum Stehen.
    »Alle Systeme

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