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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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fallen und saugten an den Flüssigkeitsspendern.
    »Und nun?« fragte Harian mit seiner Fistelstimme. »He, Großer, du hast doch immer so ein flottes Mundwerk. Was sollen wir jetzt deiner Meinung nach tun? Kein Raumschiff mehr, keine Vorräte, eine Hölle von einer Welt. Na?«
    Goliath knurrte nur. Kuschelmutz hüpfte von seiner Schulter und kroch auf stummelartigen Fortsätzen an der Felswand entlang.
    »Dieses komische Geschöpf, das wir noch in der CYGNI gesehen haben«, sagte Vangralen leise. »Hat es dich nicht an etwas erinnert, Ennerk?«
    »Schon«, gab der gedehnt zurück. »Ich zermartere mir schon die ganze Zeit den Kopf. Aber ich weiß nicht so recht …«
    »Besinne dich einmal an unseren Start von Sarym, als wir dann zwischen Sarym und Arioch auf das Gardenschiff gestoßen sind. Da wären wir doch beinahe mit so einem … Ding kollidiert.«
    Durch die Helmscheibe hindurch war zu erkennen, daß Prime die Augen aufriß. »Du hast recht, Mann! Aber es war wesentlich größer als die Flunder.«
    »Wir wissen ja inzwischen, daß ersteres ein Sammler gewesen ist. Die Flunder, wie du sagst, muß eine kleinere Ausgabe davon gewesen sein, ein kleiner Bruder sozusagen.«
    »Hilft uns das was?« warf Harian zynisch ein.
    »Nein, wohl kaum.«
    Eine Weile blieb es still. Das auf- und abschwellende Heulen des ewigen Sturms drang durch die Raumanzugsisolierung, und in den Funkempfängern knisterten die gewaltigen atmosphärischen Entladungen. Sie hatten noch für gut acht Stunden Sauerstoff. Die Ladung der Energiekapseln ihrer Druckanzüge reichte noch etwas länger, aber das nützte ihnen nichts. Kein Sauerstoff – aus.
    Vangralen fiel plötzlich etwas ein. Der Sauerstoffvorrat reichte unter normalen Voraussetzungen noch acht Stunden. Die Schwerkraft von 1,7 G jedoch zerrte an ihren Körpern, und jede Bewegung war Schwerstarbeit. Das bedeutete, daß jeder Schritt hier auf Arioch den Körper mehr Sauerstoff verbrennen ließ.
    »He, was ist das denn?«
    Goliath deutete nach Osten. Ein Flammenstrahl stieg vom leicht emporgewölbten Horizont auf, kroch in den Himmel, beschrieb dann einen weiten Bogen.
    Vangralen aktivierte rasch die Teleskopzellen seiner Helmscheibe. Die Flammenspur verschwand abrupt. Verdammter Sand! dachte er und schaltete auf Infrarot um. Die Dioden vor seinen Augen flackerten, als der Rechner zu arbeiten begann.
    Ringo-Raumschiff. Gleichgerichtete Energieabstrahlung in Gelb-1414 …
    »Ein Ringo! Da soll mich doch der Vulkan verschlucken!«
    »Aber die Bordsysteme scheinen nicht ganz …«
    Ennerk Prime unterbrach sich selbst. Der Kurs des Kleinraumschiffes änderte sich unvermittelt. Es stürzte der Oberfläche Ariochs entgegen, verschwand hinter einem Hügelzug und …
    Rot explodierte vor Vangralens Augen.
    Die Automatik schaltete die Aktivität der Infrarotzellen sofort zurück.
    »Explodiert«, kommentierte Harian. »Das Kraftfeld, das uns hat abstürzen lassen, existiert also noch immer.«
    »Der Ringo ist dort gestartet, wo wir auch den havarierten Kaiserkraft-Riesen vermuten.« Goliath neigte den Kopf zur Seite. »Das Garden-Schiff scheint demnach von dem Absturz nicht so sehr mitgenommen worden zu sein wie unsere gute CYGNI.«
    Vangralen nickte, schob den Flüssigkeitsspender mit der Zunge in die Halterung zurück. »Dann wollen wir mal …«
    »Und wohin bitte?«
    »Zu den Grauen. Wir werden ihnen einen Besuch abstatten. Oder wollt ihr hierbleiben und warten, bis euch der nächste Kristallzyklon erwischt …?«
     
    *
     
    Die Raupe war mit mahlenden Gleisketten durch einen Einschnitt zwischen zwei Felsenhügeln in die Ebene hinausgefahren, die sich daran anschloß. Einige Quecksilberseen leuchteten den drei Grauen im Innern entgegen. Steine und Felsblöcke, soweit das Auge reichte. Bis hin zum Horizont, wo ein weiterer Höhenzug auf sie wartete.
    Doch dann änderte sich das Bild auf den Schirmen abrupt.
    Zwischen den Felsblöcken, wo sich feiner Staubsand angesammelt hatte, entstanden wellenförmige Bewegungen. Schlangenähnliche Leiber schoben sich hervor, verharrten kurz und orientierten sich mit nicht sichtbaren Sinnesorganen, krochen dann flink und behende auf das stählerne Ungetüm zu.
    »Was ist denn?« fragte einer der Gardisten.
    »Eine einheimische Lebensform«, gab Hauptmann Maron Lumis zurück. »Verstärken Sie sicherheitshalber das Abwehrfeld. Unsere Energiereserven sind groß genug.«
    Die Raupe neigte sich um zehn Grad zur Seite, als die linke Gleiskette auf einen

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