Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 064 - Planetensterben

Die Terranauten 064 - Planetensterben

Titel: Die Terranauten 064 - Planetensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
zurück.
    Vielleicht hoffte er, daß sich die anderen unterhielten und er dabei auf andere Gedanken kam.
    Die Hoffnung wurde nicht erfüllt. Alle waren schweigsam. Ihre Gesichter erschienen verkniffen.
    Daktar spürte wieder die Furcht in seinem Innern pochen. Er hatte auf einmal den Eindruck, daß sie wie die Opfer zur Schlachtbank schritten.
    Wartete eine Falle auf sie? Daktar setzte sich an das Ende der vierzigköpfigen Gruppe. Er tat es, um gewissermaßen den Rücken zu sichern. Immer wieder schickte er seine Blicke in die Runde.
    Einmal gab es einen kurzen Gedankenkontakt mit Quendolain. Sie widersprach ihm in seinem Pessimismus nicht mehr.
     
    *
     
    Beim Aufstieg waren sie sehr vorsichtig. Es ging zuerst einen steilen Hang empor. Dann folgte ein schmaler, natürlich entstandener Pfad.
    Es war keine große Kletterpartie. An Gefahren schien niemand zu denken. Nur prüften sie immer wieder das Felsgestein, damit sie nicht abrutschten.
    Und dann war der erste der dunklen Flecken erreicht: tatsächlich, eine Höhle!
    Zögernd blieben sie stehen.
    Daktar und Quendolain verständigten sich telepathisch. So beunruhigten sie die anderen nicht.
    Daktar machte den Vorschlag, die Höhle zu inspizieren. Quendolain war nach kurzer Überlegung dazu bereit.
    Daktar schritt an den Gefährten vorbei. Alle Blicke ruhten auf ihm. Es wurde ihm ein wenig unbehaglich zumute. Verwunderlich, wenn man bedachte, daß Daktar immer eine dominierende Persönlichkeit gewesen war. Vor seiner Verhaftung beim großen Treiberstreik im Jahr 2500 hatte er wie Llewellyn 709 in Asen-Gers Auftrag auf vielen Kolonialwelten mit aufständischen Kolonisten gegen die Garden gekämpft.
    Aber vielleicht wurde dieses Unbehagen nicht allein von den Blicken der Gefährten erzeugt? Mußte er nicht ein Held sein für die anderen?
    Daktar wartete so lange, bis sich seine Augen an das Halbdunkel in der Höhle gewöhnt hatten. Dann drang er ein.
    Ein kleiner Raum nahm ihn auf. Der Felsen wirkte ausgewaschen. Wo war das Wasser geblieben, das dafür verantwortlich war?
    Daktar dachte daran, daß Oxyd Millionen oder gar Milliarden von Jahren auf seiner Kreisbahn um die Sonne Sol gewandert war, bis er durch das Kaiserkraftexperiment entführt wurde.
    Hatte es diese Höhle damals schon gegeben?
    Nein, hier war nichts natürlich entstanden. Oxyd war kein normaler Planetoid mehr, sondern etwas anderes. Quendolain hatte ihn als Phönix bezeichnet, weil er gleich dem Göttervogel aus der Asche seiner Trümmer neu entstanden war und mächtiger und strahlender denn je erschien.
    Dies hier war Materie gewordene Energie, die weder zu Weltraum I noch zu Weltraum II gehörte. Sie bestand aus einer Art Synthese beider Energiearten.
    Faszinierend und erschreckend zugleich.
    Und wo es tote Formen gab wie Felsgestein und sonstiges, konnte es natürlich auch lebende Formen geben.
    Daktar dachte es und ging tiefer. Seine Augen hatten sich so gut an das wenige Licht gewöhnt, das durch den Eingang hereinfiel, daß er jetzt den zweiten Ausgang erkennen konnte. Er war nur ein etwas hellerer Schatten in der Dunkelheit.
    Es gab keinerlei Möglichkeiten, Licht zu erzeugen. Daktar mußte sich auf seine wachen Instinkte verlassen. Er schlich auf den Ausgang zu.
    Die anderen draußen verhielten sich zurückhaltend und abwartend. Sie überließen es ganz Daktar.
    Nur Quendolains Gedanken tasteten behutsam, um auf dem laufenden zu bleiben. Sie störten Daktar nicht.
    Es war der Eingang zu einem Felsengang.
    Im nächsten Augenblick schlug Daktar ein fauliger Geruch entgegen. Etwas bewegte sich in der Finsternis, glitt scharrend auf ihn zu. Daktar wollte schreien, aber die aufkeimende Panik würgte ihn. Seine Stimme versagte.
    Daktars Schrecksekunde war äußerst kurz. Er wirbelte halb um die eigene Achse und rannte durch die Höhle.
    Aber sein Ziel war nicht etwa der Ausgang, die gegenüberliegende Seite. Denn vor dem erleuchteten Ausgang wäre er wie eine Zielscheibe erschienen.
    Kaum hatte er sein Ziel erreicht, erschien das Grauen hinter ihm.
    Daktar sah ihm entgegen und wußte im gleichen Augenblick, daß er nicht die geringste Chance hatte, im Kampf gegen dieses Ding zu bestehen.
     
    *
     
    Es erinnerte entfernt an einen der sagenhaften Drachen. Der grüne Schuppenpanzer raschelte, wenn es sich bewegte, weil die Schuppen sich aneinanderrieben.
    Durch das Ablenkungsmanöver ließ das Wesen sich keineswegs irritieren.
    Es hatte sich ganz auf Daktar eingestellt und interessierte sich für

Weitere Kostenlose Bücher