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Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Konzilsversammlung?«
    »In drei Wochen, Generalmanag. Am vierundzwanzigsten Juli 2503.«
    »Na, was hab’ ich gesagt? Oh, diese Schlampe! Sie meint, wenn sie mich unter die Erde bringt, ist das Durcheinander bei IWF groß genug, damit sie sich einen etwas größeren Frachtanteil schnappen kann.«
    Sicherheitsmanag Ays gestattete sich ein zaghaftes Lächeln angesichts soviel Entrüstung.
    »Wahrscheinlich kommt ein weiterer Faktor hinzu«, vermeldete er ruhig. »Ihr zunehmender Einfluß am Rechnungshof und der Lordinspektion. Offenbar ist das trotz unserer Vorsichtsmaßnahmen zumindest ASK nicht verborgen geblieben. Auch könnte das Allwelten-Stahl-Konsortium dahintergekommen sein, daß wir uns durch eine … äh, Manipulierung der Zuteilungsquoten einen … gewissen Vorteil verschafft haben.«
    Sie wedelte mit den Armen. »Spielt überhaupt keine Rolle. Ich wußte sowieso immer, daß man dieser terCrupp nicht trauen kann. Traue nie einem terCrupp, mein lieber Ays. Gut, daß ich von Natur aus so vorsichtig und zurückhaltend bin. Allerdings sehe ich mich jetzt gezwungen, einen Teil meiner natürlichen Zurückhaltung abzulegen. Ays?«
    »Ja, Generalmanag?«
    »Jagen Sie irgendein beliebiges Verarbeitungszentrum von ASK in die Luft.« Sie stockte. »Halt, noch besser:
    Jagen Sie ein Verarbeitungszentrum in die Luft, und sorgen Sie weiterhin dafür, daß die Computer-Produktionsabstimmung gestört wird. Letzteres muß nach einem Fehler, ersteres nach einem Anschlag dieser Terroristen und Valdec-Agenten aussehen.« Sie lachte boshaft. »Wir werden den Spieß umdrehen, meine liebe Anlyka. Ich werde mir freundlichst erlauben, einen Teil deiner Zuteilungsquoten zu überschreiben.« Ihre Augen zogen sich zusammen. »Und noch etwas, Ays. Lassen Sie irgendwo in der Lordinspektion eine Bombe hochgehen. Wo, ist mir egal. Hinterlassen Sie einen unauffälligen Fingerzeig, der auf ASK hindeutet. Damit haben wir eine Information in Reserve, die uns außerordentlich hilfreich sein kann, falls unser Freund Tyll einmal Verdacht hinsichtlich gewisser Manipulationen schöpfen sollte. Alles klar?«
    Ays neigte den Kopf. »Ich habe verstanden, Generalmanag.«
    »So, und jetzt lassen Sie mir etwas zu essen bringen. Ich habe Hunger. Dieser Tag hat verdammt anstrengend begonnen.«
     
    *
     
    Der Wartungsschacht verlief tief unter der Erde, dort, wo die Computer-Verbindungen verlegt und zusammengeschaltet waren. Der Techniker im Innern des Hauptschachtes fluchte leise, als er den vollautomatischen Prüfer erneut ansetzte. Es war eng, halbdunkel, stickig und viel zu warm. All das ging auf einen jüngsten Erlaß des Lordoberst zurück. Tyll hatte angeordnet, die unglaubliche Energieverschwendung – Beleuchtung und Klimatisierung der Wartungsschächte – ein für allemal zu beenden.
    »Bin jetzt an der Systemkreis-Kombination vier Süd«, sagte er langsam in sein Kehlkopfmikrofon, während er sich den Schweiß von der Stirn wischte. »Alles grün und in Ordnung. Gehe weiter wie abgesprochen.«
    »Empfangen und bestätigt. Fahren Sie fort.«
    Der Arbiter im Schacht lächelte still in sich hinein, griff in seine linke Tasche und vergewisserte sich, daß die Austauscheinheit an Ort und Stelle war. Das, sagte er sich ruhig, war ebenfalls in Ordnung.
    Er hakte den Prüfer an seinen Gürtel zurück und kroch weiter. Der Schacht war nicht hoch genug, um darin aufgerichtet gehen zu können. An einer Verzweigung legte er eine kurze Pause ein und sah auf die Karte. Danach zu urteilen hatte er es nicht mehr weit.
    Er nahm den rechten Schacht. Er neigte sich leicht nach unten, was das Vorwärtskommen ein wenig erleichterte, prüfte zwei weitere Verschaltungsknotenpunkte. Dann hatte er sein eigentliches Ziel erreicht.
    Mit geübten Händen löste er die Vertäfelungsplatte. Seine Fluoreszenzlampe enthüllte ihm gedruckte Schaltkreise, Konglomerate von Mikroprozessoren und Mikrounits.
    »Genau«, murmelte er und prüfte alles noch einmal durch. Dies war eine der Schaltungsverzweigungen der Lordinspektion. Wenn er sich nicht in der Richtung getäuscht hatte, dann befand er sich jetzt genau unter dem Computerzentrum des zwei Kilometer durchmessenden, schüsselförmigen Protopbaus in Genf, in dem die Lordinspektion untergebracht war. Und diese Schaltungen hier …
    Er holte die Austauscheinheit hervor und löste daraufhin zwei Module aus dem Systemkreis A. Gleichzeitig damit setzte er seinen Prüfer an. Oben, in der Computerzentrale, würde jetzt ein grünes

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