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Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Titel: Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Panzerprotop – sowie eine Vielzahl von Instrumentenmasten, Trichterantennen und Verladeanlagen auf die Bildschirme. Die Anzeigen der Energietaster wiesen auf einen vierfach gestaffelten Abwehrring aus Laserbatterien hin. Tief unter dem Berg war das atomare Kraftwerk der Station verborgen.
    Aufgrund von Finstermanns geringem Durchmesser hatte der abgeirrte Planet eine relativ starke Oberflächenkrümmung. Infolgedessen lag der Horizont nirgends weiter als etwa zwei Kilometer entfernt. Dementsprechend beschränkt war die horizontale Wirkungsweite der stationären Lasergeschütze.
    Diesen vorauskalkulierten Umstand wollte Dime Mows Kampfgruppe nutzen. Mit Gewißheit befanden sich die vier Ringos in der Zielerfassung der Ortungsanlagen auf dem Tafelberg, und der computerisierte Feuerleitstand hatte die Batterien zweifelsohne bereits auf den Kurs der Kleinraumer eingewiesen.
    Doch Sekunden vor dem Überfliegen des Horizonts vollführten die Ringos ein genau abgestimmtes Manöver, das sie um 90 Grad vom bisherigen Kurs abbrachte. Als sie in die Sichtweite des Stützpunktes gelangten, verfeuerte ein Dutzend eingebunkerter Laser ganze Salven ins Leere. Ihre Strahlbahnen glosten und lohten in exaktem Takt.
    »Es klappt«, rief Dime Mow, als die Ringos erneut um 90 Grad beidrehten und damit wieder auf den ursprünglichen Kurs einschwenkten. Erneut lagen sie in der Flugrichtung zur Bodenstation. »Ha! Grauenblödheit und stupide Computer, wie sollte so was uns aufhalten können?«
    Die Piloten der Ringos leiteten hastig harte Bremsmanöver ein, welche die Druckabsorber der Flugapparate einer schweren Belastungsprobe unterzogen. Es ging nun um Sekundenbruchteile. In der Bodenstation reagierten die kybernetischen Systeme verzögerungsfrei. Mit beinahe Lichtgeschwindigkeit durchströmten neue Daten die Elektroniken. Die Mündungen etlicher Lasergeschütze suchten mit aufgeglühten Fokuskristallen, die zornroten Zyklopenaugen ähnelten, von neuem nach den Zielobjekten. Der Feuerleitrechner erwog und verwarf den Einsatz von Abwehrraketen innerhalb einer Nanosekunde; die Ringos waren bereits viel zu nah.
    Wie abgesprochen, nahmen die Treiber die Station mit den leichten Laserkanonen der Ringos unter Beschuß. Sie richteten damit nur unbedeutende Schäden an, aber womöglich ließ sich dadurch im Innern der Station eine gewisse Verwirrung stiften.
    Die Teleobjektive holten weitere Einzelheiten heran. Große Schiebetore verrieten den Standort von in den Berg geschmolzenen Hangars für die Abfangjäger. Zwischen den Kuppelbauten lag ein ebenes Landefeld für Kleinraumer. Sobald es erkannt war, stand das eigentliche Ziel der vier Ringos fest. Es bedurfte keiner weiteren Worte.
    Die Landung fand mit solcher Rasanz statt, daß dreien der Ringos die Teleskopstützen schon beim Ausfahren abknickten. Unter Getöse krachten die Maschinen auf die Rumpfunterseiten nieder und schrammten mit schrillem Kreischen von Metall über das Landefeld, während Funkenschwärme in alle Richtungen stoben. Der Ringo, an dessen Bord sich Dime Mow und Llewellyn aufhielten, setzte mit nicht minder turbulentem Geschlinger auf, blieb jedoch unbeschädigt. Dank dieses günstigen Umstandes konnte Dime Mow sich weiterhin auf die Führung seiner Kampfgruppe konzentrieren.
    Llewellyns Blick huschte über die Anzeigen auf den Kaltkristallmonitoren der Ortungsinstrumente, glitt dann aufwärts an den nachtschwarzen Himmel über den Antennen und Kuppeln der Bodenstation. Er nickte kaum merklich vor sich hin.
    Auf Anfrage erfuhr Dime Mow aus den drei anderen Ringos, daß niemand sich ernsthaft verletzt hatte. Man war, was Personenschäden anging, mit einigen blauen Flecken davongekommen. »Ausgezeichnet!« frohlockte Dime Mow. »Jetzt zeigen wir’s denen. Wir zeigen’s den Grauen, daß es ihnen nur so graut!« Heiser lachte er auf, daß es in den Helmlautsprechern krachte!
    Llewellyn verspürte große Lust zu einem scharfen Kommentar. Aber er verkniff ihn sich. »Dir fällt gar nichts auf, was?« meinte er bloß sarkastisch über Helmfunk.
    Doch der Treiber hörte ohnehin nicht zu. Allen voran sprang er aus der Luke des Ringos. Auch aus den drei anderen Kleinraumern, die einen mehr oder weniger lädierten äußeren Eindruck erweckten, kamen mit schußbereiten Waffen Mitglieder der Kampfgruppe geeilt.
    Anscheinend waren die Grauen von der Entwicklung des Geschehens noch zu verblüfft, um etwas gegen die Eindringlinge zu unternehmen. Unbehelligt erreichte der Trupp die

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