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Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Titel: Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Kartotheken, Speisesäle, Konferenzräume – alle befanden sich im Zustand korrektester Ordnung und militärdienstlich penibler Sauberkeit, aber ausnahmslos waren sie menschenleer und verlassen. Keinerlei Anzeichen einer fluchtartigen Räumung.
    Nach einer Weile geriet die Gruppe um Llewellyn an eine Kreuzung mehrerer Gänge. Piktogramme wiesen die Richtung, aber es handelte sich um militärische Symbole, die den Treibern nichts sagten. Na, wo geht es lang? erkundigte sich Llewellyn mit humorigen Begleitschwingungen telepathisch bei Silent Chorp.
    Das Ego des Stummen emanierte Verdutztheit. Woher soll ich das wissen?
    War nur eine Frage, entgegnete Llewellyn. Er entzog Silent Chorp seine psionische Aufmerksamkeit und versuchte, sich anhand der Lokalität, wo sich die abgeschirmten Egosphären der Grauen aufhielten, in der Station zu orientieren. Aber die Aufgabe, den Weg dorthin zu finden, war weit weniger einfach, als man meinen mochte. Unzufrieden beschloß der Riemenmann, sich vorerst an die Meßergebnisse der Energietaster zu halten. »Wir müssen auf jeden Fall abwärts«, rief er seiner Begleitung zu. »Seht euch nach Lifts oder einer Nottreppe um. Schnell!«
    Die achtköpfige Gruppe verteilte sich im umliegenden Abschnitt des verästelten Irrgartens, den das Innere des Stützpunktes für die Treiber darstellte. Die Terranauten blieben in lockerem telepathischen Kontakt, damit man keine unangenehmen Überraschungen erlebte. Llewellyn nutzte die unerwünschte, hinderliche Verzögerung, um telepathisch mit Dime Mow Verbindung aufzunehmen.
    Wo steckst du? wollte der Kampfgruppenleiter erstaunt wissen. Wir haben die Roboter erledigt. Ich habe mir inzwischen überlegt, daß es wohl am besten wäre, wenn wir direkt zur Kommandozentrale vorstoßen und versuchen, sie zu besetzen.
    Das war ohnehin meine Absicht, teilte Llewellyn ihm mit. Ich hege die feste Überzeugung, daß wir mit der Eroberung des Ersatzteillagers noch nicht die Schlacht gewonnen haben. Er konnte nicht vermeiden, daß gedämpfte Unterströmungen von Spott seine parapsychischen Impulse begleiteten, und bemerkte sofort, daß in Dime Mows Ego ein heißer Strang von Wut zu pochen begann. Wenn er nicht besser aufpaßte, machte er sich den Mann zum Feind. Wir dringen auf verschiedenen Wegen nach unten vor, ergänzte er sachlich, um den unerfreulichen Moment so schnell wie möglich zu überwinden. Die Sarym-Schirme verhindern zwar, daß wir unsere psionische Überlegenheit ausspielen, aber wenn wir die Zentrale von zwei Seiten in die Zange nehmen, könnte rohe Gewalt uns ebensogut zum Erfolg verhelfen. Er wartete einige Augenblicke lang vergeblich auf eine Antwort. Alles klar? fragte er zuletzt nach.
    Alles klar, bestätigte Dime Mow in Schwingungen eisiger Nüchternheit.
    Gleich darauf meldete sich ein Treiber aus Llewellyns Begleitung über Communer beim Riemenmann. »Hier sind mehrere Personenlifts. Aber sie sind allesamt blockiert. Wahrscheinlich hat man ihnen einfach die Energiezufuhr gesperrt.«
    »Andernfalls hätte man’s uns ja auch zu leicht gemacht«, brummte Llewellyn. Und es wäre zu verdächtig gewesen, dachte er bei sich, verscheuchte dann aber alle inneren Regungen von Besorgnis, die ihn zu verunsichern drohten. Aber die Zeit drängte immer stärker, und obschon er rein rational mit aller Deutlichkeit wußte, wie riskant das Spiel war, auf das er sich eingelassen hatte, und entsprechend umsichtig zu sein versuchte, ließen seine bösen Ahnungen sich immer weniger Unterdrücken. Manch anderer wäre unter diesem Druck mit Schreikrämpfen zusammengebrochen. Das war nur ein beiläufiger Grund, warum er sich so hartnäckig über seine wahren Absichten ausschwieg, aber er erhöhte seine psychische Belastung enorm.
    Es dauerte jedoch nicht lange, bis eine Treppe entdeckt war; ein psionischer Leitstrahl brachte Llewellyns Gruppe wieder zusammen. Es handelte sich um eine steile, eng gewundene Wendeltreppe, die in einem Schacht von unergründlicher Tiefe nach unten führte. Ohne zu zögern, sprang Llewellyn die Stufen hinab, nahm jeweils mehrere auf einmal. Telepathisch unterrichtete er Dime Mow.
    Schmale Laufstege zweigten von der Treppe in die einzelnen Etagen ab. Während des hastigen Abstiegs erspähte Llewellyn Transportbänder, Lastenaufzüge und Verladerampen für Großgüter und Schwermaterialien. Flüchtige Einblicke in riesige Hallen zeigten zahllose Container sowie beträchtliche Mengen von zu Raumkriegs-Waffensystemen gehörigen

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