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Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Titel: Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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vorenthalten. Sie sind nicht mehr gespeichert. Aber bevor er sie löschte, hatte Tse bereits die Gesamtdaten der erstellten Szenarios in ihren Taschencomputer übertragen, um sie später für eins ihrer galaxostrategischen Spielchen zu verwenden. So kam die Zahl heraus.« Kalia lächelte in einer Anwandlung von Selbstzufriedenheit, während Tse Irlowna, die zierliche Zinti, mit ausdrucksloser Miene nickte. »Inzwischen habe ich die Berechnung vom Bordcomputer wiederholen lassen, und das Resultat ist das gleiche.«
    »Was mag das zu bedeuten haben?« überlegte Shyla D’honor laut. »Das kann ich einfach nicht begreifen.«
    »Arithmetisch ist der Fall völlig klar.« Man konnte Kalia nicht anmerken, ob sie Shylas Worte mißverstanden hatte oder, ohne sie zu beachten, weitersprach. »Die achtzig Prozent betreffen die im direkten Einsatz befindlichen Personen. Schlichter gesagt, alle, die vorhin zum Finstermann abgeflogen sind. Der Rest hat eine größere Chance, mit heiler Haut davonzukommen. Und dieser Rest sind wir hier an Bord der IRMINSUL. Wir haben den kürzesten Fluchtweg – unverzügliche Transition durch Weltraum II.«
    »Aber wie ist denn …?« Aus Fassungslosigkeit fand Jana keine Worte. Immer wieder schüttelte sie ungläubig den Kopf, so daß ihr langes schwarzes Haar wallte. »Wie ist das möglich?« brachte sie zu guter Letzt halblaut heraus.
    Lem Odebreit starrte von einer der sechs Frauen zur anderen, als könne er nicht begreifen, daß derartige Äußerungen, die das Ansehen des Riemenmannes schmälerten, überhaupt Thema ernsthafter Erörterungen sein konnten.
    Zur allgemeinen Verwunderung lächelte Kalia den jungen Treiber gutmütig an. Ihr Gesicht zeigte dabei zahlreiche Lachfältchen. »Trotz allem ist Lems Einschätzung vollkommen richtig.« Sie sah, wie ihm vor Staunen der Unterkiefer herabsackte. »Ja, Lem, ich stimme deiner Beurteilung Llewellyns ohne Vorbehalte zu.«
    »Aber du hast doch gerade erst …«, begann Lem in sichtlicher Verwirrung.
    Jana musterte die ältere Treiberin aufmerksam und sehr nachdenklich. Plötzlich verzogen ihre Lippen sich ebenfalls zu einem ansatzweisen Lächeln. »Und wie lautet die Lösung des Rätsels?«
    »Llewellyn verfolgt einen dritten, völlig anderen Plan, in den er niemanden eingeweiht hat«, erwiderte Kalia. »Seine Beweggründe sind mir unklar, aber wir sind uns doch gewiß alle darin einig, daß ein Mann wie Llewellyn nicht ohne Anlaß so ungewöhnlich vorgeht. Es muß Ursachen geben, deren logische Folge sein Verhalten ist.«
    »Absolut richtig.« Mater Lian, die einstige Graue Treiberin, die bisher geschwiegen hatte, ergriff jetzt das Wort. »Kalias Argumentation ist restlos überzeugungskräftig. Der Riemenmann hat einen Plan, den nur er kennt und auf den er die ganze Aktion zum richtigen Zeitpunkt gewissermaßen ›umschalten‹ wird. Eine andere Erklärung gibt es nicht.«
    Lem Odebreits Miene wechselte vom Ausdruck starker Verstörtheit zur Widerspiegelung heißer Begeisterung. »Das ist echt Llewellyn! Genial! Alle kosmischen Drähte immer im Griff.«
    »Aber kann es Gründe für eine solche Handlungsweise geben«, äußerte Ana Madashi ihre Bedenken, »die nichts mit Mißtrauen gegen uns zu tun haben?«
    Offenbar empfand Lem diesen Einwand wie eine persönliche Kränkung. »Wie kommst du denn nun bloß auf so einen Gedanken? Llewellyns Umsichtigkeit ist im gesamten Sternenreich bekannt. Vermutlich …«
    »Genauso bekannt wie deine Einfalt«, fiel Shyla D’honor ihm ins Wort. »Laßt mich eines sagen: Wenn Llewellyn unserer Loge Argwohn entgegenbringt, kann’s doch unter uns nur eine Person geben, die Vorsichtsmaßnahmen rechtfertigt.« Mit dem Kinn wies sie auf die Mater.
    Jana runzelte die Stirn. »Ich habe mich bei Llewellyn persönlich für Lian verbürgt«, erklärte sie mit Nachdruck. »Ihr wißt, wieso ich das mit gutem Gewissen konnte. Und dazu stehe ich auch hier und jetzt. Es liegt nicht der geringste konkrete Anlaß zum Zweifel an Lians Treue und Zuverlässigkeit vor.« Sie ließ ihren Blick kämpferisch durch die Runde schweifen, während Kalia bedächtig nickte.
    Anscheinend verspürte gegenwärtig kein anderes Logenmitglied Lust, sich in dieser Frage mit der Logenmeisterin anzulegen. Möglicherweise war das lediglich auf die Anwesenheit der Mater zurückzuführen. Wie auch immer: Man sah Jana, der Hexe, an, daß sie sich in dieser Sache nicht umstimmen ließ.
    »Keine andere Lösung«, murmelte Tse Irlowna. »Keine andere

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