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Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Titel: Die Terranauten 079 - Sterben für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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begonnen.
    Er räusperte sich.
    »Augenscheinlich sind die IWF-Killer mit schweren Waffen ausgerüstet«, stellte er fest.
    Ein hakennasiger Mann, dessen rechte Gesichtshälfte von einem Spritzwundverband bedeckt war, wies auf den Monitor. »Damit könnten Sie verdammt recht haben, Compañero«, versicherte der Rebell finster. »Selbstlenkende Granaten, schwere Laser und Stunner, Hochfrequenzschwingungsfelder … Alles aus den Arsenalen der Konzern-Grauen.«
    Lucci betrachtete den Bildschirm.
    Die Übertragung der hochstehenden Flugkamera war verblüffend detailgetreu. Das Pilzdach des Protopgebäudes war von halbkugelförmigen Panzerzelten bedeckt, die selbst einen längeren Laserbeschuß überstehen konnten. Hin und wieder huschte eine menschliche Gestalt über das buttergelbe Dach.
    »Wir können nicht noch weitere Kräfte in Turin zusammenziehen«, sagte der Koordinator bedauernd.
    »Unsere Freunde von den Menschenrechtsgruppen befinden sich in schwerer Bedrängnis.«
    Unvermittelt flimmerte der Bildschirm.
    Froster-Zwei fluchte unbeherrscht. Doch dann stabilisierte sich die Übertragung wieder, auch wenn statt des Protoppilzes das wohlgeformte, bartlose Gesicht eines schwarzhaarigen jungen Mannes erschien.
    Froster-Zwei stieß einen gurgelnden Laut aus, und Manuel Lucci rief: »Bolters Hausfreund!«
    »Ich bewundere Ihre Beobachtungsgabe, Manuel«, sagte der Hausfreund nicht ohne Spott. »Einen solidarischen Gruß an Ihre Freunde.«
    »Wer, bei allen Raumgeistern«, schnappte Froster-Zwei, »ist dieser Bursche?«
    Lucci schnitt eine Grimasse. »Unser bester Verbündeter, Gnädigste«, murmelte er und wandte sich dann an den Hausfreund. »Ist etwas geschehen?«
    »In der Tat«, versicherte der Hausfreund. »Der Meister ist zurückgekehrt und vor kurzem in Genf gelandet. Mit einem halben Dutzend Legionen der Grauen Garden.«
    Verwünschungen wurden laut.
    »Kein Grund zur Panik«, beruhigte der bizarre Roboter souverän. »Lordoberst terGorden wird sich auf die Seite der F.F.D.E. schlagen und gemeinsam mit den Garden jene Konzerne bekämpfen, die sich mit Mord und Terror der gesellschaftlichen Umwälzung entgegenstellen.
    Sie müssen nach Genf, Manuel. Sie müssen mit David und Chan de Nouille die Verhandlungen führen.«
    »Eine Falle«, vermutete Froster-Zwei mit gekräuselter Stirn. Mißtrauisch starrte sie das Gesicht auf dem Monitor an. »Wie haben Sie es überhaupt geschafft, sich in unsere Frequenz einzuschmuggeln?«
    »Überflüssige Fragen«, konterte Bolters Hausfreund, »verzögern nur den Fluß der Ereignisse. – Manuel, Sarneyke möchte mit Ihnen sprechen.«
    »Eloise?« Lucci war überrascht. »Wo steckt sie?«
    Der Hausfreund gestattete sich ein anzügliches Lächeln. »Aus moralischen Gründen halte ich es für besser, daß Sie über Fernkom mit ihr sprechen. Ich blende über. Die Leitung ist abhörsicher. Freie Bahn also für Ihre heißen Liebesschwüre.
    Anschließend hole ich Sie ab. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, nickte der Koordinator.
    Das Gesicht verschwand und machte dem einer jungen, blondhaarigen Frau Platz, deren Schmollmund und verführerischer Augenaufschlag unwillkürlich an ein Püppchen denken ließen.
    Aber Lucci wußte es besser.
    Sarneyke Eloise gehörte zu den führenden Köpfen der weltweiten Gewerkschaftsbewegung und war Initiatorin der erdumspannenden Streikwelle, mit dem die Arbiter-Kaste die multistellaren Konzerne zur Anerkennung ihrer Forderungen zwingen wollte.
    »Hallo, Kleines«, grüßte der Koordinator mit einem weltmännischen Lächeln. »Ich habe dich eine Ewigkeit schon nicht mehr gesehen. Mein Herz …«
    Eloise winkte ab.
    »Verschieben wir den Flirt auf später, Manuel«, unterbrach sie. »In Genf wimmelt es von Lunaporter Garden. Ich befürchte, daß die Große Graue …«
    Diesmal schnitt Lucci ihr das Wort ab.
    »TerGorden und die Grauen stehen auf unserer Seite. In wenigen Minuten breche ich nach Genf auf.«
    »Seltsam.« Die Arbiter-Führerin schnitt ein verwundertes Gesicht. »Genau das gleiche behauptete Tyll auch.«
    Manuel Lucci riß die Augen auf. »Tyll?« echote er ungläubig. »Ist er bei dir? Aber …«
    Eloise verschwand. Ein alter Mann wurde sichtbar. Hager, weißhaarig, mit einem imposanten Riechorgan, aus dem vorwitzige graue Nasenhärchen hervorlugten.
    Ignazius Tyll, ehemaliger Lordinspektor der Konzilsverwaltung und bis zum 24. Juli 2503 kommissarischer Lordoberst des Konzils der Konzerne.
    »Wie geht es Ihrem Herzen, Ignazius?«

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