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Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Titel: Die Terranauten 079 - Sterben für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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eigentümlicher Kühle, die Garden zerbrechen, lösen sich auf. Dem Zerfall des Konzils folgt fast gesetzmäßig auch der Zerfall der Garden, denn die Garden waren auf das Konzil konditioniert.
    Chan atmete tief ein.
    »Wo ist Gambelher jetzt?« fragte sie leise.
    »Geflohen«, antwortete Cosmoral Calinnen. »Zur Erde geflohen. Die Schatten suchen bereits nach ihm. Sie werden ihn finden. Wie sie bisher jeden Verräter gefunden haben.«
    »Es ist gut«, nickte die Große Graue. »Ich danke Ihnen. Und … Also steckt aus ASK dahinter?«
    Calinnen nickte.
    »Die Schatten suchen auch nach Anlyka terCrupp. Und nach den anderen Manags des Allwelten-Stahl-Konsortiums.«
    Sie deutete auf die reglos wartenden, schwarzuniformierten Schatten.
    »Ich schlage vor, meine Leute übernehmen von jetzt ab Ihren persönlichen Schutz, Herrin.«
    »Einverstanden.« Chan wandte sich ab. »Kommen Sie, David. Wir werden erwartet. In der Konzilsverwaltung. Und ich denke. Sie und ich – wir haben der Bevölkerung der Erde einiges mitzuteilen.«
    Wortlos setzte sich David in Bewegung.
    Und er dachte: Dieser Zwischenfall … So seltsam es klingt, stärkt er meine Position im anstehenden Konflikt mit den Konzernen. Denn wenn ASK sich gegen die Garden gewandt hat, so wird Chan dies auch von anderen Trusts für möglich halten.
    Ein Gleiter erschien über den Bäumen und ging nieder, um sie aufzunehmen.
     
    *
     
    Manuel Lucci rannte geduckt hinter der Straßensperre entlang und folgte der kleinen, breithüftigen Frau, die ihm unter dem Decknamen Froster-Zwei bekannt war.
    Die Frau war – genau wie er – Mitglied des Gemeinsamen Rates der Rebellen-Organisationen und langjährige Anführerin einer Noman-Gruppe mit dem Namen Libertad, die schon vor der Revolte gegen Valdecs Terrorherrschaft in den Regionen ITAL und ESPAN gearbeitet hatte.
    Die Häuser zu beiden Seiten der Straße waren nur noch Ruinen. Aus einigen Dächern schlugen Flammen, und der durchdringende Sirenenton der Elektrischen Feuerwehr bildete zusammen mit dem Zischen der Laser, dem Donner der Explosivgeschosse und den Schreien der Verwundeten ein alptraumhaftes Durcheinander.
    »Kommen Sie, Manuel!« brüllte Froster-Zwei durch den Lärm und winkte ungeduldig.
    Lucci grinste verzerrt. »Gern, Gnädigste«, knurrte er.
    Sein grauer Trenchcoat war zerrissen und wies an den Schößen Brandflecken auf.
    Die mollige Frau verschwand in dem dunklen Eingang eines Restaurants, dessen Kunststoffscheiben zersplittert und durch Panzerprotopplatten ersetzt waren.
    Im Innern des weitläufigen Saales war es angenehm kühl gegen die Hitze des Oktobertages.
    Lucci wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Tische und Stühle lagen umgeworfen auf dem Kachelboden. Die Decke war mit einem pseudo-klassizistischen Mosaik geschmückt. Hinter der futuristischen Weichprotopbar im Hintergrund stand ein gelangweilt wirkender alter Mann und polierte einen altertümlichen Raketenwerfer.
    »Einen Whisky, Keeper«, rief Lucci ihm zu.
    »Kein Whisky da«, quetschte der Alte hervor. »Schnaps schadet im übrigen der Moral. Was sind Sie? Ein Trunkenbold?«
    Lucci schnitt ein resigniertes Gesicht. »Nur durstig, Compañero«, entgegnete er.
    Froster-Zwei lächelte mit ihren klatschmohnroten Lippen. »Ich habe gehört, daß Sie ein ausschweifendes Leben führen sollen, Manuel, aber daß Sie selbst in dieser Lage ans Trinken denken …«
    Der Koordinator stieg über einen umgestürzten, menschenähnlichen Musikautomaten hinweg und eilte der Noman nach, die auf eine Gruppe Frauen und Männer zusteuerte.
    Die zerlumpt wirkenden Gestalten hatten sich in einer Nische zusammengekauert und verfolgten das Geschehen auf einem Videogerät.
    Einer von ihnen blickte auf, als Froster-Zwei neben ihm stehenblieb.
    »Gut, daß du kommst, mein Schatz«, brummte er. »Wir brauchen neue Flugkameras. Diese Bastarde haben schon fünf Stück mit ihren Robotraks abgeschossen.«
    Froster-Zwei hob die Schultern. »Unsere Vorräte sind aufgebraucht.«
    Lucci befeuchtete seine Lippen.
    In der Konzern-Filiale am Ende der Straße – einem pilzförmigen, buttergelben Protopturm – hatten sich die Mitglieder eines IWF-Terrorkommandos verschanzt.
    Nach den Informationen der F.F.D.E. waren sie verantwortlich für zahlreiche Anschläge auf Arbiter- und Relax-Viertel in Turin und anderen Städten der Region ITAL. Erst vor kurzem war es gelungen, ihr Hauptquartier zu ermitteln, und die F.F.D.E. hatte am Morgen des Tages mit dem Vergeltungsschlag

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