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Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Titel: Die Terranauten 079 - Sterben für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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kurzen Korridor, der in einen Hohlraum im Fels mündete. Silhouettenhaft waren zwei Raumfähren und ein Gleiter zu erkennen.
    »Aber …!« entfuhr es Gworsch verblüfft.
    »Hinein«, schnauzte ihn terCrupp unduldsam an. Diese – Hitze! Ihr schwindelte. Der Puls rauschte in ihren Ohren.
    In dem Seitenkorridor war es köstlich kühl.
    »Was ist mit Hinkel und …?« begann Gworsch, aber terCrupp brachte ihn mit einer barschen Handbewegung zum Schweigen.
    Hinter ihnen schloß sich das Geheimschott wieder.
    Gleichzeitig schob sich ein Monitor aus der Granitwand. Er zeigte den leeren Fluchttunnel, in dem es nur knappe Minuten später von schwarzuniformierten, purpurmaskierten Gestalten wimmelte.
    Einige von ihnen trugen einen koffergroßen Generator; vermutlich der Hitzeinduktor.
    TerCrupp hielt den Atem an, als sie den verborgenen Eingang erreichten – und weiterhasteten.
    »Das wäre geschafft«, seufzte Sulai San erleichtert.
    Die Generalmanag sagte nichts. Hastig eilte sie auf die erste Raumfähre zu und öffnete mit einem Kodeimpuls die Luke des projektilförmigen Zubringerbootes.
    Gworsch und Sulai San folgten ihr.
    »Halt«, befahl terCrupp ihrem Sicherheitsmanag. »Sie nehmen die andere Fähre. Aus Sicherheitsgründen.«
    »Ich … Natürlich«, murmelte Gworsch und kehrte um.
    TerCrupp und Sulai San verschwanden im Innern der Fähre und aktivierten, nachdem sie sich vor den Steuerpulten niedergelassen hatten, die Kontrollen.
    Eine scheinbar massive Felswand glitt zur Seite. Ein glatter, gerader, langgestreckter Startkanal erschien.
    Nervös befeuchtete Sulai San ihre Lippen. »Was ist, wenn die Grauen uns orten und … abschießen?«
    »Anti-Ortungs-Schirm«, erwiderte terCrupp knapp und programmierte den Bordcomputer für das Startmanöver.
    Die Raumfähre erzitterte.
    Ein MHD-Feld ergriff sie und schleuste sie ein in den Transportkanal. Immer schneller wurde das stählerne Projektil. Ein Lichtfleck tauchte auf und wurde rasch größer.
    Blauer Himmel.
    Schroffe Berggipfel.
    Die Taster sprachen an. Auf dem Radarschirm wimmelte es von Echos.
    »Verdammt«, fluchte die Generalmanag.
    Ein rascher Blick auf einen Spezialmonitor verriet ihr, daß Gworsch soeben aus dem getarnten Startkanal herausgeschossen kam und steil nach oben zog.
    »Etwas Unterhaltung für die Garden«, knurrte die alte Frau mit einem boshaften Blitzen in den Augen.
    Sulai San blinzelte irritiert.
    Erst als auf dem normalen Radarschirm von einer Sekunde zur anderen ein neues Echo erschien, begriff sie, daß terCrupp über Fernsteuerung den Anti-Ortungs-Schirm von Gworschs Raumfähre ausgeschaltet hatte.
    Sie sagte nichts.
    Statt dessen lächelte sie ihre Vorgesetzte an.
    Die Gleiter der Grauen Garden veränderten bereits ihre Position und nahmen Kurs auf die flüchtende Raumfähre des Sicherheitsmanag.
    »Und nun«, sagte Anlyka terCrupp und fuhr mit den runzligen Fingern über die Sensortastatur ihres Communers, »werden wir Chan de Nouille ein nukleares Ei ins Genfer Nest legen.«
    Nur einen Moment später war der geraffte Funkimpuls abgestrahlt.
    Das ist es, dachte terCrupp zufrieden, während die Fähre mit wachsender Geschwindigkeit hinauf in den immer dunkler werdenden Himmel über dem Ural stieg, dem im Orbit kreisenden Treiberfrachter des käuflichen, geldgierigen Logenmeisters Kalinken entgegen.
    Man muß immer einen Trumpf im Ärmel haben, will man gegen die Grauen Garden bestehen. Nicht mehr lange, und Frig wird die Atomrakete auf ihre kurze Reise nach Genf schicken.
    Fast bedauerte sie, nicht miterleben zu können, wie das nukleare Geschoß in einem Pilz aus Feuer und Staub über Genf verging und Chan de Nouille, terGorden und die Legionen der Grauen Garden hinauf in die Stratosphäre reiten ließ.
    Die alte Frau lehnte sich zurück, schloß die müden Augen und lächelte schmal.
    Sie dachte an Stormprime. An ihre Vorbereitungen. Auch wenn die Erde für ASK verloren war, die Kolonien gehörten noch immer den Konzernen.
    »Sei ein wenig lieb zu mir«, murmelte sie Sulai San träge zu. »Auch eine alte Frau, sehnt sich noch nach Zärtlichkeit.«
    Devot gehorchte Sulai San der Aufforderung.
     
    *
     
    »David! David!«
    Narda lief David terGorden mit ausgebreiteten Armen und glückstrahlendem Gesicht entgegen, und er fing sie auf, wirbelte sie herum und bedeckte ihren schmalen Mund mit Küssen.
    Gegen die lähmende Hitze, die der Oktober über Genf gebracht hatte, herrschte im großen Versammlungssaal der Konzilsverwaltung

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