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Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Titel: Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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aufgeschlagenen Knöchel.
    »Haapala scheint verrückt geworden zu sein«, murmelte er. »Vielleicht braucht er wirklich einen Arzt, Kapitän!«
    Artuur Morgh seufzte, dachte dann kurz nach.
    Anschließend erklärte er sich mit einer Landung auf Heinlein IV einverstanden.
     
    *
     
    Obgleich ich mir das Gehirn zermartert hatte, war mir keine Patentlösung eingefallen, wie ich aus dem Strafhaus herauskommen konnte. Irgend etwas mußte aber geschehen! Deshalb startete ich einen Versuch, an dessen Gelingen ich allerdings selbst nicht glaubte.
    Ich trat an die Tür und hämmerte mit beiden Fäusten dagegen. »Bruder Fran, hörst du mich?«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Frans näher kommende Schritte hörbar wurden.
    »Was willst du?«
    »Ich muß sofort mit dem Clanvater reden, Bruder«, sagte ich eindringlich.
    »Was?«
    »Es ist wichtig!«
    Fran lachte. »Nichts kann so wichtig sein, als daß es eine Störung des Clanvaters um diese Zeit rechtfertigen würde. Du weißt wohl nicht, wie spät es ist, was?«
    »Doch, doch, das weiß ich sehr wohl, nur … Es ist wirklich ungeheuer wichtig, Bruder Fran!«
    Wieder lachte Fran. »Laß mich entscheiden, ob es wichtig ist. Also, um was geht es?«
    »Es geht um … Jelina!«
    »Jelina?«
    Schon seinem Tonfall konnte ich entnehmen, was er dachte. Und nachdem ich ihm dann erzählt hatte, was ich durch das Licht der Erkenntnis wußte, änderte er seine Ansicht kein bißchen.
    »Mit diesem Unsinn willst du den Clanvater belästigen?« fuhr er mich durch die geschlossene Tür an. »Ich hätte dich für vernünftiger gehalten, Bruder Thor!«
    Mit schweren Schritten entfernte er sich.
    Wütend und auch ziemlich verzweifelt warf ich mich auf die Pritsche. Es war genauso gekommen, wie ich mir das gedacht hatte. Man hielt mich für einen Spinner und Träumer und nahm mich nicht ernst. Ich konnte glatt verrückt werden über soviel Unverstand! Aber damit war Jelina auch nicht geholfen.
    Wenig später klopfte Jemand von draußen gegen die Fensterscheibe, die ich beim Einsetzen des Regens geschlossen hatte.
    »Thor!«
    Ich war sofort auf den Füßen und eilte zum Fenster. Durch die Scheibe sah ich eine schattenhafte Gestalt. Auf Anhieb konnte ich nicht erkennen, um wen es sich handelte.
    Schnell öffnete ich das Fenster. Es war mein Clanbruder Dirk, der draußen stand.
    »Tut mir leid, daß dich Ulgor eingelocht hat, Thor«, flüsterte er. »Hier, ich habe dir zum Trost etwas mitgebracht!«
    Dirk war ein feiner Kerl, das hatte ich schon immer gewußt. Er schob mir verstohlen eine Tüte hin. Der aromatische Geruch von Hefekugeln kitzelte meine Nase, und unwillkürlich lief mir das Wasser im Munde zusammen. So etwas Leckeres gab es im Strafhaus natürlich nicht. Ich fand es ganz toll, daß Dirk an mich gedacht und dabei das Risiko auf sich genommen hatte, selbst streng bestraft zu werden. Hefekugeln für jemanden, der im Strafhaus saß? Ein solches Vergehen mußte ja den Zorn des Clanvaters herausfordern.
    »Und noch etwas, was dich freuen wird«, sagte Dirk. »Ich habe Moss eine Abreibung verpaßt, an die er noch lange denken wird!« Tiefe Befriedigung sprach aus seiner Stimme.
    Auch ich konnte nicht leugnen, daß mich diese Information über alle Maßen erfreute. Aber die Freude schwand schnell wieder dahin. Im Augenblick hatte ich wirklich ganz andere Probleme.
    »Ich muß gehen«, flüsterte Dirk. »Sonst sieht mich noch irgendwer. Und das muß ja nun wirklich nicht sein. Mach’s gut, Bruder, und laß den Kopf nicht hängen.«
    Er wollte schnell davonhuschen, aber ich hielt ihn zurück.
    »Dirk!«
    »Ja, ist noch was?« Eine gewisse Unruhe machte sich jetzt bei ihm bemerkbar.
    »Vielen Dank für die Hefekugeln«, sagte ich. »War wirklich riesig nett von dir, aber … Würdest du mir … noch einen kleinen Gefallen tun, Bruder Dirk?«
    »Was für einen Gefallen?«
    »Würdest du mir eine Steintrennscheibe besorgen?«
    »Eine … Was?«
    »Steintrennscheibe!« wiederholte ich ein bißchen ungeduldig.
    »Was, bei den Grotten von Thepis, willst du denn damit?« Dirk dachte ein paar Augenblicke nach und kam dann selbst auf die Antwort. »Du willst doch nicht etwa … ausbrechen?«
    »Doch, genau das will ich!«
    Dirk holte tief Luft. »Du bist verrückt, Bruder Thor! Weißt du eigentlich, was du da vorhast?«
    »Und ob ich das weiß!«
    Sollte ich ihm sagen, aus welchem Grunde ich so versessen darauf war, aus dem Strafhaus rauszukommen? Ja, das war wohl besser, denn sonst würde er mich

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