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Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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lagen.
    Inzwischen war die Bestätigung eingegangen, daß es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tatsächlich um das avisierte Schmugglerschiff handelte.
    »Fremdes Schiff flieht mit Höchstgeschwindigkeit, aber wir verkürzen den Abstand ständig!« meldete der Befehlshaber der Patrouillenraumer.
    Eine Weile später kam die nächste Meldung.
    »Fremdes Schiff hat Schutzschirm errichtet, offenbar durch PSI-Kräfte verstärkt! Wie eröffnen das Feuer, um Kapitulation zu erzwingen.«
    »Hoffentlich verwandeln sie den Raumer nicht in Atome«, murmelte Llewellyn. »Wir brauchen die Schmuggler lebend, um sie ausquetschen zu können.«
    »Keine Bange, Terranaut«, beruhigte ihn der Verteidigungssekretär von Parisienne. »Unser Leute wissen schon, was sie tun.«
    »Na, hoffentlich!«
    Quälend verstrich die Zeit. Dann kam eine enthusiastische Erfolgsmeldung.
    »Fremdes Schiff hat kapituliert!«
    Llewellyn blieb skeptisch – nur allzu berechtigt. Dem Enthusiasmus folgte wenig später die große Ernüchterung.
    »Fremdes Schiff ist spurlos verschwunden!«
    Llewellyn fluchte so erbittert, daß ihm fast die Riemen platzten.
     
    *
     
    Kontratransit …
    Ich jubelte innerlich, als ich auf dem Monitor die tiefe Schwärze des Weltraums sah. Die STORTIS war nicht im Inneren eines Planeten oder der Sonne rematerialisiert. Und die befürchtete Katastrophe in Weltraum II hatte sich auch nicht ereignet. Die Flucht vor den Schiffen der Raumüberwachung war gelungen.
    Die anderen Treiber teilten meine Erleichterung. Trotz der widrigen Umstände und unserer vorangegangenen Erschöpfung hatten wir einen perfekten Flug nach W II hingelegt.
    Aber meine Befriedigung war nur von kurzer Dauer. Als ich mir vor Augen führte, daß meine und Jelinas Gesamtsituation nach wie vor miserabel war, verflog die gute Stimmung sofort wieder. Unsere Chancen, uns aus dieser schlechten Gesellschaft lösen zu können, sahen gar nicht gut aus. Wir hatten bewiesen, daß wir gute Treiber waren, daß wir also für Artuur Morgh und seine Leute von großem Nutzen waren. Ganz klar, daß uns der Kapitän deshalb nicht freiwillig gehenlassen würde.
    »Nimm’s nicht so schwer, Kleiner«, raunte mir Oona Karf zu, die links von mir in ihrem Schalensitz saß. »Wirst dich schon noch dran gewöhnen.«
    Ich biß mir auf die Unterlippe. Natürlich, Oona hatte wieder in meinen Gedanken gelesen. Und das, obwohl uns der Logenmeister versprochen hatte, daß keiner der Telepathen in unserem Bewußtsein herumstöbern würde. Oona Karf jedoch hielt sich nicht daran. Es schien ihr regelrecht Spaß zu machen, mein Denken und Fühlen ans Licht zu zerren. Ich mußte unbedingt schnellstens lernen, wie man einen Gedankenschirm aufbaute. Unbedingt!
    »Klar, Kleiner, das lernst du schon noch«, sagte die Treiberin und lächelte amüsiert. »Als ich so jung war wie du …«
    »Hör auf«, unterbrach ich sie ärgerlich. »Deine Lebenserinnerungen interessieren mich nicht.«
    Ich beachtete sie nicht mehr, wandte mich statt dessen meiner Clanschwester zu.
    »Alles in Ordnung, Jelina?«
    »Ja, Thor.«
    »Gut!«
    Ich erhob mich, hatte dabei für einen Augenblick gegen ein leichtes Schwindelgefühl anzukämpfen, das sich jedoch schnell wieder verflüchtigte.
    Auch Laacon Merlander und Siri Lankard standen bereits. Der Logenmeister ging zur Wendeltreppe hinüber. Er wollte hinunter zur Zentralebene, denn nur dort konnte einwandfrei festgestellt werden, wie es außerhalb der STORTIS aussah.
    Aber Laacon Merlander kam nicht dazu, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    »Zurück, Merlander!« drang eine scharfe Stimme nach oben. »Zurück in die Kuppel, sonst bist du ein toter Mann!«
    Der Logenmeister stutzte, beeilte sich dann aber, der Aufforderung nachzukommen. Mit einem Gesichtsausdruck, der mehr Ärger als Verwirrung widerspiegelte, kam er zu uns anderen zurück.
    Dann erschien der Mann im Blickfeld, der ihn so unmißverständlich bedroht hatte.
    Es war Kirju Haapala!
    Der kranke Treiber blieb am Kopfende der Wendeltreppe stehen. Mit entschlossener Miene und einem schußbereiten Strahler in der Hand blickte er in die Treiberkuppel.
    Wir waren alle so überrascht, daß auf Anhieb niemand etwas sagte. Stumm starrten wir Haapala an.
    »Was ich dem Logenmeister gesagt habe, gilt für euch alle«, ließ der Psycho-Epileptiker seine Stimme wieder ertönen. »Wer Widerstand leistet, stirbt!«
    Siri Lankard war der erste, der seine Verblüffung überwand.
    »Kirju …«, setzte er

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