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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Terranauten beginnt.
    Der Grüne schob das Zigarillo zwischen die Lippen, und es entzündete sich wie von Zauberhand. Der Grüne rauchte.
    Plötzlich eine Stimme.
    Ein tiefer, dröhnender Baß.
    Romeos Stark.
    »Keine Bange, Claude!« brüllte der muskulöse Treiber. »Ich habe den Bastard im Visier, und macht er auch nur eine verdächtige Bewegung, werde ich ihn mit dem Laser grillen …«
    Stark stand mehrere Meter hinter Farrell auf dem Treppenabsatz. Sein Laserkarabiner zielte an Farrell vorbei auf den Fremden.
    »Bravo«, sagte der Grüne ironisch, »Sie sind ein wahrer Held, Stark, ein richtiger Herkules.«
    Farrell blinzelte.
    Er kannte den Fremden. Er sah ihn nicht zum ersten Mal, und verzweifelt marterte er sein Gedächtnis. Das faltige Gesicht … Er versuchte, den grünen Teint fortzudenken.
    Und unvermittelt wußte er, bei wem es sich um den Grünen handelte.
    »Nicht schießen, Romeos«, rief er. »Er ist ein Freund! Morgenstern … Während des Einsatzes der IRMINSUL im Vieber-Komplex verschollen!«
     
    *
     
    »Das ist meine Geschichte«, schloß Morgenstern seinen Bericht. »Ich entkam bei dem Angriff der Kosmischen Sporen und gelangte nach Shondyke. Luther Straightwire stattete mich mit einem florasymbiotischen Partner aus und verwandelte mich in einen Lenker. Seitdem repariere ich gemeinsam mit Scanner Cloud, Hege Krotzer und Zalia das gestörte System der Weltraumstraßen.«
    Noch immer stürzte die ULJANOW durch den Leerraum.
    Alle Mitglieder der Loge hatten sich auf der Mistelplattform versammelt und lauschten fasziniert Morgensterns Bericht.
    Tristin sah ihn mit großen Augen von der Seite an.
    »Sie sind also mit einem RZS an Bord gekommen«, stellte sie fest. »Aber warum? Wollen Sie hier eine Party feiern? Urlaub machen? Sittsame junge Frauen belästigen?«
    Claude Farrell warf ihr einen erstaunten Blick zu.
    Seit sich Morgensterns wahre Identität herausgestellt und die Treiberin ihren anfänglichen Schock überwunden hatte, war sie nun ungewöhnlich aufgekratzt.
    Vielleicht ist es das Grün, dachte Farrell sinnend. Vielleicht fasziniert das die Frauen. Wie anders ist es sonst zu erklären, daß Tristin alle meine unwiderstehlichen Annäherungsversuche kaltschnäuzig ignoriert hat und nun mit dieser wandelnden Topfpflanze flirtet?
    Morgenstern beäugte ihn finster.
    »Seien Sie vorsichtig, junger Mann«, knurrte er. »Ich bin ein friedliebender Mensch, aber selbst meine Geduld hat Grenzen.«
    Farrell hüstelte verlegen.
    »Gedanken sind frei«, erinnerte er.
    Tristin rümpfte die Nase. »Claude ist eifersüchtig, Morgenstern«, sagte sie. »Das sieht man doch seinem Gesicht an.«
    »Ein wenig Zurückhaltung könnte dir wirklich nicht schaden«, stimmte Ebecca zu und versetzte ihm einen verstohlenen Tritt.
    Stark grunzte.
    Che Amily, ein grobknochiger alter Mann mit schlohweißem Haar, kicherte nur. Pitra Jan, die dritte Frau an Bord der ULJANOW, betrachtete wie gebannt Morgensterns grünes Gesicht. Muerte saß wie immer im Lotussitz da und tat, als ob ihn das alles nichts anginge.
    »Kommen wir zum Thema«, sagte Claude Farrell und setzte umständlich ein Zigarillo in Brand. »Welchem Umstand haben wir die Ehre Ihres Besuches zu verdanken?«
    »Kommen wir zum Thema«, nickte Morgenstern. »Es läßt sich mit einem knappen Wort umschreiben:
    Valdec.«
    Farrell nickte.
    Etwas Ähnliches hatte er erwartet.
    »Vor kurzem«, brummte er, »tauchte im Norvo-System ein Kurierboot der Grauen Garden auf. Die Queen behauptete, von der Kommandeuse der 4. und 5. Garden-Flotte beauftragt worden zu sein, die Terranauten und den Bund der Freien Welten zu warnen …«
    »Valdec hat das Sonnensystem erobert«, bestätigte Morgenstern. »Die Opposition ist ausgeschaltet, die Grauen Garden sind aufgelöst beziehungsweise in den Kaiser-Garden aufgegangen. Valdec ist jetzt unumschränkter Herrscher, und er betreibt mit aller Kraft die Produktion der Kaiserkraftschiffe neuen Typs …«
    Che Amily räusperte sich.
    »Die Daten, die Jana und die Loge der IRMINSUL von ihrem Einsatz im Vieber-Komplex mitgebracht haben, beweisen eindeutig, daß Valdec eine Fortentwicklung des herkömmlichen Kaiserkrafttriebwerkes einsetzt.«
    »Eines Triebwerkes«, stimmte Morgenstern düster zu, »das mit einem Zarkophin-Schild ausgerüstet ist und die gefährlichen superphysikalischen Restenergien gebündelt abstrahlt.
    Wir alle können uns vorstellen, was das bedeutet. Weitere Kaiserkraftkatastrophen – diesmal allerdings

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