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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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verstärkt im Einflußbereich der außerirdischen Zivilisationen.« Tristin beugte sich nach vorn. »Was schlagen Sie vor, Morgenstern?« fragte sie. »Einen Terranauten-Angriff auf die Erde? Ein gemeinsames Vorgehen des Bundes und der Terranauten gegen Valdec?« Morgenstern lächelte müde.
    Erst jetzt stellte Farrell fest, daß seine grünliche Hautfärbung nicht auf eine Pigmentveränderung zurückzuführen war. Aus seinen Poren wuchsen Myriaden winziger Pflanzentriebe.
    Unwillkürlich schauderte er.
    »Das wäre zwecklos«, antwortete der neue Lenker. »Das Sonnensystem ist eine Festung. Denken Sie an die schwerbewaffneten Satelliten der Systemverteidigung, an die Restflotte … Und an Valdecs Supertreiber.
    Und der Lordoberst kämpft mit dem Rücken zur Wand.
    Ein Angriff ist zwecklos, sogar selbstmörderisch.
    Außerdem haben wir dafür keine Zeit mehr …«
    Alarmiert sah Claude Farrell auf. »Sie meinen?«
    »Ich meine«, erklärte Morgenstern, »daß Valdec seinerseits bereits zum Schlag gegen die Terranauten, den Bund und die gesamte Treiber-Raumfahrt angesetzt hat. Und zwar plant er, die Treiber an ihrer verletzlichsten Stelle zu treffen …«
    Farrell verstand.
    »Adzharis!« sagte er nur.
    »Ja«, nickte Morgenstern. »Der Urbaum. Valdec plant, den adzharischen Urbaum zu vernichten und so die Mistel-Versorgung zu unterbrechen. Die Konsequenzen können Sie sich selbst vorstellen.«
    Farrell ballte die Fäuste.
    »Wir müssen die Station auf Adzharis warnen«, stieß er hervor. »Wir müssen die Drachenhexen alarmieren.« Er sah wieder Morgenstern an. »Warum haben Sie nicht direkt das Barnum-System aufgesucht?«
    Morgenstern schnitt eine Grimasse.
    »Wegen der Drachenhexen«, gestand er. »Sie wissen, wie empfindlich die Hexen reagieren, wenn man ungebeten ihr Territorium betritt. Und Sie kennen ihre PSI-Fähigkeiten.
    Ich hielt es für ein zu großes Risiko, direkt auf Adzharis zu materialisieren.
    Es hätte Mißverständnisse geben können. Mißverständnisse, durch die die Attentäter gewarnt werden.«
    Farrell schluckte.
    »Heißt das«, fragte er heiser, »daß sich die Attentäter bereits im Barnum-System befinden?«
    »Leider ja«, sagte Morgenstern bedauernd. »Wir haben nicht mehr viel Zeit …«
    Romeos Stark sprang auf.
    »Worauf warten wir dann noch, bei allen Raumgeistern?« polterte er. »Fliegen wir so schnell wie möglich nach Adzharis!«
    Morgenstern grinste.
    Stark sah es und fühlte sich aus unerfindlichen Gründen verspottet.
    »He«, machte er, »was soll das? Hätten Sie nicht so lange als grüner Geist hier an Bord herumgespukt, sondern sich sofort gemeldet, könnten wir jetzt bereits unterwegs sein!«
    Morgensterns Grinsen wurde breiter.
    »Sie haben recht, Romeos«, entgegnete er. »Aber ich konnte mich leider nicht eher vorstellen.«
    Der bullige Treiber runzelte die Stirn. »Warum nicht? Was soll das bedeuten?«
    »Ich mußte Zurückhaltung üben«, verriet Morgenstern bereitwillig. »Nur ein Narr stört in diesen Augenblicken, nicht wahr, Claude?«
    Starks Blicke wanderten von Morgenstern zu Farrell. Ebecca lachte leise auf.
    »Ich verstehe nicht«, polterte Stark. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Von was für Augenblicken reden Sie eigentlich?«
    Morgenstern stand auf.
    »Fragen Sie Ihren Logenmeister«, schlug er vor. »Der kennt sich da aus …«
    Claude Farrell räusperte sich.
    »Das ist nicht so wichtig«, winkte er rasch ab. »Wir müssen nach Adzharis. Sofort. Wir müssen eine Loge bilden.«
    Die Männer und Frauen formten einen Kreis, in den auch Morgenstern einbezogen wurde, und nur Sekunden später begann die Mistel heller zu leuchten.
    Die ULJANOW tauchte ein in den Weltraum II und nahm Kurs auf das Barnum-System.
     
    *
     
    Alle zweiundvierzig Minuten und zwölf Sekunden blähte sich der Pulsar auf und schickte einen machtvollen Radioimpuls hinaus in die interstellare Nacht.
    Die Prismeninsel des wachträumenden Lotsen hing dann unmittelbar, nur zehn- oder fünfzehntausend Kilometer entfernt, über der brodelnden, glühenden Plasmaoberfläche und wurde umspielt von feurigen Protuberanzen.
    Für die Prismeninsel besaß die Nähe des Pulsars keine Bedeutung.
    Der pulsierende Stern mochte wachsen und in sich zusammenfallen, Flammen spucken und ihr seinen Hitzeatem entgegenblasen – die Prismeninsel wurde von ihm nicht beeinflußt.
    Oder, dachte der Pure Halvcwar, während er durch den Tunnel tauchte, oder die Insel bezieht ihre Energie von dem Wandelstern,

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