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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Wesen hat seine Ängste, seine Komplexe, gewiß abhängig von seinem Rassenerbe und seiner persönlichen Entwicklung in einer bestimmten Umwelt, aber auf der anderen Seite gibt es bei jedem denkenden Geschöpf Schutzmechanismen, die es vor dem Wahnsinn bewahren. Cantos hat sein Denken abgekapselt, um dem PSI-Schrei seiner Rassenangehörigen zu begegnen. Das hat ihn umgeworfen. Er hat die Abkapselung so radikal vorgenommen, daß man bei einem Menschen von einer Art geistigen Umnachtung sprechen würde.«
    »Jana, du machst dich«, knurrte der Supertreiber. »Vielleicht wirst du noch zu einem ganz passablen Untermenschen?«
    Jana reagierte nicht darauf, sonst hätte sie versucht, Thor 51 anzugreifen. Gegen den Supertreiber hatte sie jedoch keine Chance, wenn es nicht einmal einer ganzen Loge gelang, ein solches Monstrum erfolgreich anzugreifen.
    Ich hatte es an Bord der JAMES COOK erlebt: die ehemalige Loge der IRMINSUL unter Leitung von Jana gegen Isis 31. Die Supertreiberin hatte den Angriff abgewehrt. Danach war sie zwar erschöpft erschienen. Aber das war auch alles gewesen.
    Jana hatte aus dieser Begegnung gelernt. Sie würde keinen zweiten Versuch in dieser Richtung starten, wie ich annahm.
    Thor 51 stand auf und sah uns an. Ich spürte seine unmenschlichen Gedanken, die scheinbar direkt aus seinen glühenden Augen drangen. Unbarmherzig drangen sie in mein Denken ein. Automatisch wehrte ich mich dagegen.
    Es war nicht neu für mich, mit anderen Treibern eine Loge einzugehen, meine Gedanken mit ihren zu verschmelzen, aber noch niemals waren die Gedanken eines anderen Treibers so brutal, so rücksichtslos, so gefühllos gewesen. Es war ein schlimmes Erlebnis.
    Thor 51 verzog ärgerlich das Gesicht.
    »Was ist nun, Llewellyn? Sollen wir Cantos helfen oder nicht?«
    »So jedenfalls nicht!« fuhr ich ihn an.
    »Wie sonst? Wie die Untermenschen? Ich hatte gedacht, daß du uns wenigstens ein wenig ähnlich bist, Llewellyn 709. Was verbirgt sich unter den Riemen? Ein Monstrum? Ein Neuer Mensch? Du bist keiner von uns. Das ist klar, aber du bist das Zwischenstadium zwischen den Untermenschen und uns, den Supertreibern.«
    »Halte dich zurück, Thor 5l«, zischte Jana mühsam beherrscht. »Wenn Cantos mit dir in Berührung kommt, wird der Schock nur noch größer.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete uns abschätzig.
    »Also gut, ihr beiden. Nur zu. Bin gespannt, ob ihr es ohne mich schafft.«
    Jana und ich brauchten uns nur anzusehen. Sie war eine geübte Treiberin mit einem großen Potential. Ich spürte ihre warmen Gedanken. Eine angenehme Berührung nach dem brutalen Schlag durch den Supertreiber.
    Ich konnte den Logen nachfühlen, als sie die Supertreiber an Bord der JAMES COOK als Logenmeister hatten akzeptieren müssen. Sonst hätten wir nie der Spur von Cantos folgen können.
    Seit Cantos das letzte Mal die Menschheit besucht hatte, war eine normalerweise unsichtbare PSI-Spur entstanden, der wir mit der JAMES COOK folgen konnten – aber nur mit Hilfe der beiden Supertreiber Thor 51 und Isis 31. Wir hätten lieber auf sie verzichtet, aber die Spur nach Genessos war für uns die einzige Chance gewesen, mit den Völkern der Galaxis Kontakt aufnehmen zu können.
    Jetzt waren wir hier und hatten die Supertreiber am Hals – im wahrsten Sinne des Wortes. Wir konnten nichts dagegen tun, daß sie bei uns waren und sich ständig in den Vordergrund drängten.
    Im Grunde genommen konnten wir noch froh sein, daß Valdec seine Supertreiber im Griff hatte. Was wäre gewesen, wenn sie sich aus seinem Einfluß befreit hätten?
    Es war schon einmal passiert, wie ich mir hatte sagen lassen. Valdec hatte sie im letzten Augenblick wieder unter seine Knute gezwungen.
    Wahrscheinlich war Max von Valdec die bessere Alternative, wenn es um die Supertreiber ging.
    Sicherlich würden sie in Zukunft noch zu einem größeren Problem werden – selbst wenn es uns gelang, unsere Mission zu den Völkern der Galaxis erfolgreich durchzuführen.
    Jana und ich verschmolzen schier zu einer Einheit. Es geschah auf PSI-Ebene. Jana stellte mir ihre Kapazitäten zur Verfügung. Ich glaubte, das Medaillon hell aufglühen zu sehen. Wie kam es, daß es Janas PSI-Kräfte verstärken konnte? Nur, weil es eine Konzentrationshilfe war?
    Ich konnte nicht mehr darüber nachdenken, sondern bündelte unsere PSI-Energien und vergaß darüber sogar den Supertreiber, der ungerührt danebenstand und aus schmalen Augen die Szene

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