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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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das Volk aus Einzelwesen in Weltraum I. Die neuen Genessaner schöpften gewissermaßen aus dem Vollen und erlebten eine rasante Entwicklung. Sie waren aus dem dumpfen Traum des vollkommenen Einklangs mit der Ökologie ihres ursprünglichen Planeten erwacht und entdeckten nun das Universum.
    Ihre Entwicklung machte über Tausende von Jahren einen großen Sprung nach vom.
    Doch dann kam der unvermeidliche Stillstand. Der Überfluß von PSI-Energie, die alle Anstrengungen sinnlos machte, würgte die Initiativen der Genessaner mit der Zeit ab. Etwas, wogegen sich die Vorfahren der Hüter mit aller Vehemenz gewehrt hatten, trat ein.
    Aus der Notwendigkeit heraus wurden sie zu Hütern. Sie repräsentierten die Intelligentesten ihrer Rasse.
    Verzeiht, wenn ich in menschlichen Begriffen die Situation erkläre. Ihr versteht sicherlich, daß es in Wirklichkeit komplizierter abgelaufen ist, da die Genessaner schon immer von Individualismus geprägt waren?
    Es kristallisierten sich die einzelnen Gruppen heraus, wie von Llewellyn bereits erfaßt. Die Hüter des Erbes durchforsten ihre Welt, ständig auf der Suche nach Nachwuchs. Sie wählen sorgfältig unter den Billionen aus, die zumeist in tierische, von Lethargie geprägte Primitivität zurückgefallen sind.
    Sie suchen auch die Anpasser heraus – und fanden Cantos und mich!
    Nun wißt ihr praktisch alles über die Hüter des Erbes.«
    Die Versammelten waren die ganze Zeit ruhig geblieben. Auch Modo. Es überraschte mich. War die Anwesenheit von Lineasker daran schuld? Irrte ich mich, oder hatten die Genessaner allesamt ungeheuren Respekt vor ihr? Sie schien eine für Genessos enorm wichtige Rolle zu spielen.
    War es nicht so, als wäre sie die wichtigste Person überhaupt auf diesem Planeten?
    Cantos hingegen war der Außenseiter, den man in das All hinausschicken konnte. Wo er sich genauso wohl fühlte wie auf seiner Heimatwelt.
    Bei uns war er fast wie ein Mensch geworden.
    Sie wandte sich an die versammelten Genessaner und verkündete laut: »Ich beabsichtige, mit Cantos, Thor 51, Llewellyn und mit Jana zum Tafelberg zu ziehen. Doch ich möchte das nicht ohne Begründung tun. Am Ende müßt ihr alle darüber abstimmen, was geschehen soll.
    Ihr seid gebunden, vergeßt das nicht. Bereits der vergleichsweise harmlos zu wertende Versuch, mit Cantos Kontakt zu erhalten – auf PSI-Ebene –, hat vielen Hütern das Leben gekostet – und beinahe auch das Leben von Cantos. Ihr könnt euch dem Berg nicht nähern, sonst seid ihr des Todes. Ihr seid vom Schwingen genauso betroffen wie alle anderen Genessaner. Die drei Menschen gehören nicht nach Genessos. Deshalb bleiben sie davon verschont. Cantos ist von der Sphäre unabhängig – und ich bin die Mittlerin. Wir sind auch ungefährdet, wenn wir unsere PSI-Aktivitäten zügeln und nicht auf uns aufmerksam machen.
    Niemand außer uns hat eine Chance, seit es die Anpasser nicht mehr gibt!«
    Ich schüttelte unwillkürlich den Kopf.
    Ich hatte jetzt schon so oft gehört, daß die Mitglieder der Superloge nicht mehr am Leben waren, aber ich konnte es einfach nicht glauben – daß Cantos deshalb mit mir so schnell aufgebrochen war, um Genessos zu verlassen, damit ich es nicht merkte.
    Die Versammelten blieben ruhig. Es war eine seltsame Ruhe, die an die Ruhe vor dem allesvernichtenden Sturm erinnerte.
    Oder war sie nur im Respekt vor der Person von Lineasker geboren?
    Cantos trat vor, und er hatte sich in einem Maße verändert, die unwahrscheinlich erschien: Sein Körper zeigte auf einmal verdächtige Rundungen!
    Ich erschrak darüber. War er krank?
    Dann wußte ich des Rätsels Lösung: Cantos begann, geschlechtsreif zu werden, weil er eine Partnerin gefunden hatte!
    Ich sah Lineasker an.
    Ihr mußte es ebenfalls aufgefallen sein: Cantos hatte sich verliebt, wie wir Menschen sagen würden, aber bei ihm hatte das viel einschneidendere Folgen als bei einem Menschen.
    Er begann zu einem Mann zu werden, während Lineasker bei der bevorstehenden Partnerschaft wohl das Weibchen spielen würde.
    Aber war sie überhaupt einverstanden?
    Als Cantos neben ihr stand, zitterte ihr Rückengefieder. Wie zufällig streifte sie Cantos.
    Es beruht auf Gegenseitigkeit! durchzuckte es mich. Nur hatte ich das bei Lineasker nicht beobachten können – weil sie mir fremd gewesen war.
    Wie sollte ich ihre Gesten und Regungen deuten können?
    Cantos sagte: »Ich möchte ebenfalls meine Rechtfertigung abgeben, weil ich die drei Menschen mit nach Genessos

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