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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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häßlichen braunen Flecke – dort, wo sich früher der undurchdringbar erscheinende Dschungel befunden hatte. Die Flecke waren ein Überbleibsel der letzten Katastrophe.
    Thor 51 hatte recht: Wir würden zerschellen und konnten nichts dagegen tun.
    Und Cantos machte auch keinerlei Anstalten dazu. Er stand breitbeinig zwischen uns. Lineasker stand an den Kontrollen und schickte ihm einen hilflosen Blick aus ihren braunen Augen zu.
    Der Gleiter erreichte die Planetenoberfläche in einer Geschwindigkeit, bei der wir alle atomisiert werden würden.
    Nichts dergleichen geschah, obwohl ich mein Ende erwartet hatte: Der Gleiter stoppte einfach. Es gab nicht einmal Andruckkräfte.
    Dafür krümmte sich Cantos wieder schreiend zusammen und brach zu Boden.
    Thor 51 stand auf und ging zu ihm hin. Gefühllos betrachtete er den Bewußtlosen.
    »Er hat sich für uns geopfert. Einer mußte den Steuerimpuls auf PSI-Ebene geben. Wer seine PSI-Fähigkeiten in diesem Bereich, so nahe dem Tafelberg, einsetzt, muß damit rechnen, daß er den Moloch auf sich aufmerksam macht.«
    Er sah uns an – Jana und mich.
    »So wie ihr Narren. Oder soll ich Kinder sagen? Schade, daß ihr niemals erwachsen werdet.«
    »So wie du?« zischte Jana in verhaltener Wut.
    Er nickte ihr zu. »Ja, so wie ich!«
     
    *
     
    Ich befürchtete, das Schlimmste für Cantos, aber der Genessaner hatte aus den unangenehmen Begegnungen mit dem Moloch gelernt und den PSI-Impuls so gestaltet, daß es ihn nicht das Leben kosten konnte.
    Trotzdem war es für ihn äußerst gefährlich gewesen. Er war nunmehr dem Moloch, wie wir die Entität nun allgemein nannten, am besten bekannt. Wir brauchten uns nicht einmal zu konzentrieren, um zu spüren, daß die Entität mit ihren unbeschreiblichen Sinnen nach ihm suchte. Sie wollte ihn aufsaugen wie all die anderen Seelen der Genessaner – und neuerdings auch die Banshees.
    Es wirkte sich auf den Gleiter aus, der durchdrungen war von PSI-Energie. Thor 51 und Lineasker machten uns darauf aufmerksam. Wir trugen Cantos hinaus ins Freie und entfernten uns rasch von dem Gleiter.
    Kaum war das geschehen, als er sich in einer grellen Lichterscheinung auflöste. Ein fürchterlicher Strahlenschauer ging auf uns nieder. Ich war durch meine goldenen Riemen dagegen gefeit. Diesmal wirkten sie nach außen und nicht nur nach innen. Die anderen konnten sich gegen den Strahlenschauer nicht einmal mit PSI zur Wehr setzen: In dieser Umgebung hätte es sie auf der Stelle getötet. Cantos war das beste Beispiel dafür.
    Wir hatten Angst: Lineasker, Jana und ich.
    Auch Thor 5l?
    Das war nicht feststellbar. Er grinste mich überlegen an. Sein Blick glitt über meine Riemen.
    »Wir alle haben unsere Strahlendosis abbekommen, Llewellyn, außer dir. Es kann sich für uns nachteilig auswirken, weil wir körperliche Veränderungen erst nach diesem Abenteuer korrigieren können – wenn die Entität wieder normal ist.«
    »Du sprichst, als wäre schon alles überstanden«, hielt ich ihm vor. »Dabei sind wir nicht einmal auf dem Weg.«
    Lineasker kümmerte sich um den bewußtlosen Cantos, während ich das Verlangen spürte, Thor 51 zu schlagen. Nicht zum ersten Mal.
    Mir wurde bewußt, daß er sich diesmal nicht mit PSI wehren konnte. Das Risiko war für ihn nicht kleiner als für uns. Daß er uns gerettet hatte, war nur einem besonderen Trick zu verdanken:
    Er hatte die persönliche Abschirmung einfach auf uns erweitert. Natürlich, ein Vorgang, der einem, normalen Treiber niemals möglich gewesen wäre. Thor 51 hatte Fähigkeiten, die alles andere in den Schatten stellten. Diese Erkenntnis war nicht neu.
    Er deutete auf meine Riemen. »Es zeigt sich tatsächlich, daß sie ihren praktischen Nutzen haben. Dennoch frage ich mich, was wohl passiert, wenn du sie in dieser Umgebung öffnest!«
    »Was soll passieren?« erkundigte ich mich mißtrauisch, weil ich wieder eine Anzüglichkeit und Gemeinheit vermutete.
    Er zuckte die Achseln. »Nur so eine Erwägung, mehr nicht, Llewellyn 709. Ich überlege, daß ein Entfernen der Riemen den Moloch erst recht auf dich aufmerksam machen würde. Was würde er tun? Würde er sich an der konzentrierten PSI-Strahlung verschlucken?«
    »Das käme auf ein Experiment an, nicht wahr?« fragte ich gehässig.
    »Du sagst es, Llewellyn.« Er grinste mich an.
    »Wehe, du vergreifst dich an meinen Riemen, Thor 51. Ich bringe dich auf der Stelle um.«
    Abermals zuckte er mit den Schultern.
    »Natürlich, Llewellyn – nichts

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