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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Augenblick, es würde zerquetscht.«
    Cantos drehte sich um. »Das Fluoreszieren und das Kreischen waren keine üblichen Nebenerscheinungen. Normalerweise geschieht das Einholen ohne Zeitverlust und nicht spürbar.«
    »Bringe die drei wieder zurück zu ihrem Schiff. Sie sollen abreisen, ehe es zu spät ist.«
    »Das wollen sie nicht.«
    »Ach? Und nun ist es schon so weit, daß Fremdlinge bestimmen, was auf Genessos zu geschehen hat und was nicht. Cantos, du hast oft genug deine Kompetenzen überschritten. Es ist besser, wenn auch du mit ihnen verschwindest. Du bist der Außenseiter und machst es mit jeder Äußerung deutlich.«
    Mit klopfendem Herzen hörte ich dem Dialog zu. Ich hätte wahrscheinlich nichts verstanden, aber Cantos diente als Übersetzer. Er ließ uns an dem Gespräch teilhaben.
    War es ihm ernst damit, keine weiteren Geheimnisse mehr zuzulassen?
    Es sah danach aus.
    »Macht mich die Tatsache, daß ich nicht am Schwingen erkranken kann, daß ich ohne Schwierigkeiten in der Lage bin, diesen Raumsektor zu verlassen, weil ich nicht in Abhängigkeit zur Entität lebe, wirklich schon zu einem Außenseiter? Ist nicht jeder Genessaner für sich ein Außenseiter, weil es keine funktionierende Gesellschaft geben kann, wo die Unterschiede zwischen den Einzelindividuen so verschieden sind?« Cantos’ Rede wurde zu einer flammenden Anklage, wie ich fand. »Ihr akzeptiert die Anpasser wie Dawos und seine Gefährten. Sie haben gemeinsam mit Morgenstern und Scanner Cloud Genessos gerettet, indem sie als Superloge die Kosmischen Sporen zu Hilfe riefen. Jetzt sind die Anpasser alle tot, denn sie waren die ersten, die vom Schwingen ergriffen wurden. Kein Wunder, denn ihre PSI-Arbeit hat die Energiekonzentration hervorrufen müssen. Inzwischen sind auch andere Genessaner – und sogar Hüter! – betroffen. Wenn du die Anpasser akzeptierst, mußt du auch uns akzeptieren.«
    Er hatte in der Mehrzahl gesprochen und meinte offensichtlich uns damit!
    »Ihr Hüter des Erbes habt euch in der Planetenkruste verkrochen und habt es nicht einmal für nötig empfunden, den Anpassern zu helfen, sonst wären diese nämlich noch am Leben. Ihr seid unfähig, Genessos zu helfen, weil ihr starrsinnig auf eure überlieferten Aufgaben pocht und …«
    Modo kreischte: »Es ist genug, Cantos! Siehst du nicht, was du anrichtest? Du sagst das alles vor diesen Fremdlingen, die nichts auf Genessos zu suchen haben, weil niemand etwas bei uns zu suchen hat. Die Aufgaben sind verteilt, Cantos. Es gibt den lebenden Dschungel. Es gibt die parasitär lebenden Genessaner, uns – und die Anpasser. Sie waren die einzigen, die sich jeder Gruppe zuordnen konnten und alle Aufgaben wahrnehmen konnten. Sie …«
    »… sind alle tot!« sagte Cantos noch einmal. »Und außerdem konnten sie nicht wirklich alle Aufgaben wahrnehmen. Der Zufall bestimmt die Fähigkeiten eines Genessaners, und der Zufall hat gewollt, daß es keinen einzigen Anpasser mehr gab, der diesen Raumsektor verlassen konnte, ohne dabei ein furchtbares Ende zu nehmen. Gewiß, ich bin in diesem Sinne ein Außenseiter, weil ich ein Hüter und Anpasser bin – darüber hinaus noch ein Raumfahrer. Ich habe die Gabe der Anpassung in einem Maße, wie es zur Zeit keinem einzigen Genessaner gegönnt ist. Um mit menschlichen Metaphern zu sprechen: Genessos ist dekadent! Der Zufall hat es so gewollt. Der Zufall kann morgen schon eine Million Anpasser gebären, die endlich auf die Flotte zurückgreifen können, die ihr sinnloserweise pflegt, weil es keine Raumfahrer mehr gibt.«
    Er wandte sich an uns. »Ja, ihr habt richtig gehört, ihr drei Menschen: Ich, Cantos, bin deshalb der Abgeordnete von Genessos geworden – nicht nur euch gegenüber, sondern auch gegenüber dem gesamten Universum –, weil ich der einzige Genessaner bin, der dazu in der Lage ist!«
    Sein rotes Zyklopenauge, das jetzt wie ein glühendes Kohlenstück wirkte, richtete sich auf den zitternden Modo.
    »Ich habe vom Zufall gesprochen, der morgen schon eine Million mit einer geeigneten Körperstruktur gebären kann, hinzu noch die perfekt ausgebildete Fähigkeit der Anpassung an jede andere Rasse im Denken, im Fühlen und im Handeln. Aber dieser Zufall wird keine Chance haben, weil es schon morgen kein Genessos mehr geben wird!«
    Kaum hatte Cantos ausgesprochen, als noch ein Wesen durch die Öffnung in den Hangar kam.
    Meine Augen weiteten sich unwillkürlich.
    Auf den ersten Blick erinnerte das Wesen an ein irdisches

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