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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Hals gesteckt hatte. Ich zitterte und konnte nichts dagegen tun.
    Dann war es wieder vorbei. Ich fühlte mich innerlich leer und ausgehöhlt, aber ich hatte es wieder einmal überwunden und wandte mich aufatmend Cantos zu.
    Der Genessaner hatte mich beobachtet!
    Ich erschrak darüber.
    Cantos sagte: »Wir werden unser Ziel bald erreicht haben, Llewellyn. Lineasker braucht möglicherweise unseren PSI-Beistand. Aber wir müssen äußerst vorsichtig sein. Irgendwie sind wir alle Außenseiter dieses in Jahrmillionen pervertierten Systems und …«
    »Pervertiertes System?« fragte ich ungläubig. »Das sagst du als Genessaner?«
    Er hielt meinem Blick stand. »Ja, Llewellyn, das sage ich, weil es stimmt. Aber halten wir uns nicht mit den Details auf. Kommen wir zum Wesentlichen: Lineasker und ich können uns aus dem System ausklammern. Deshalb können wir es auch vermeiden, von der Seuche erfaßt zu werden. Lineasker hat ihren Posten auf dem Tafelberg verlassen müssen, weil sie die Mittlerin ist. Sie wäre als erste umgekommen.«
    Er sah sie von der Seite an.
    »Nicht nur mir wäre etwas sehr Wertvolles verlorengegangen!«
    »Sprich weiter«, forderte ich ihn ungeduldig auf, weil ich befürchtete, daß er sich wieder von seinen Gefühlen einspinnen ließ.
    »Ja, Llewellyn, Lineasker ist geflüchtet und hat den Hütern des Erbes die Einzelheiten geschildert. Aber sie waren unfähig zu begreifen. Sie halten das System für einen Idealzustand und können sich nicht vorstellen, daß dieses System ausarten könnte.
    Dabei ist es schon seit Millionen von Jahren ausgeartet, sonst hätte es niemals zum heutigen Zustand kommen können.«
    »Wie, um alles in der Welt, sieht dieses verdammte System denn überhaupt aus?« rief ich unbeherrscht.
    Ich hatte es einfach satt, mit Halbheiten abgespeist zu werden. Warum hatte man uns alles erzählt, aber die Aufgabe von Lineasker als Eremitin vom Berg ausgeklammert?
    Cantos wollte mir antworten. In diesem Augenblick traf den Gleiter ein brutaler Schlag von vorn.
    Cantos wandte sich den Kontrollen zu. Er stand mit dem Bordcomputer in geistiger Verbindung. Die sichtbaren Hebel und Schalter bewegten sich scheinbar selbständig, als der Geist von Cantos in den Steuerelementen »versank«.
    Da schrie Cantos auf. Er brüllte seinen Schmerz hinaus. Eine unsichtbare Faust packte ihn, hob ihn aus dem Sitz, der sich jeder Körperkontur anpassen konnte, und warf ihn quer durch den Gleiter.
    Unwillkürlich konzentrierten Jana und ich uns darauf, um den Sturz abzufangen.
    Kaum strengten wir unsere PSI-Sinne an, als uns das Grauen überfiel. Etwas Unsichtbares drang mit aller Brutalität auf uns ein.
    Wie durch einen Nebelschleier sah ich, daß Cantos mit unverminderter Wucht gegen die rückwärtige Wand krachte. Aber er hatte einen Körper, der dem eines Menschen haushoch überlegen war. Mit katzengleicher Gewandtheit traf er auf und sprang auf den Boden.
    Er hatte sich nichts getan und hatte dabei nicht einmal PSI einsetzen müssen.
    Ich begriff dumpf, daß ich einen furchtbaren Fehler begangen hatte, als ich meine eigene PSI einsetzte.
    Es traf mich genauso wie Jana.
    Es wischte unsere Gedanken hinweg, um sie vom Körper zu isolieren und dort zu zerquetschen.
    Es war eine furchtbare Macht. Dahinter stand ein unglaubliches Wesen, das ich in seiner Gesamtheit nicht zu erfassen vermochte. Es war die Hölle, und es war das Feuer. Es war das Böse, und es war die brutale Zerstörungswut.
    Wir hatten keine Chance.
    Doch da war ein gehässiges Lachen, das plötzlich eine Mauer zwischen die Macht und uns schob, mit einer fast lässig anmutenden Geste. Die Macht hielt irritiert inne. Sie tastete an der Mauer entlang und suchte nach uns.
    Aber da war nichts mehr: Wir erwachten.
    Das Lachen blieb, und uns wurde klar, woher es kam: aus dem Mund von Thor 51.
    Wir blickten unwillkürlich in seine Richtung.
    »Tja, Kinder, so ist das nun mal im Leben: Der Sieg gehört dem Tüchtigen. Nur keine übertriebene Dankbarkeit, ihr beiden. Es reicht, wenn ihr meine Überlegenheit anerkennt. Ist sie jetzt noch zu leugnen?«
    Er schüttelte sich aus vor Lachen und klatschte sich dabei auf die Schenkel.
    Abrupt unterbrach er es. Seine Augen glühten verhalten. Er betrachtete uns kurz. Dann wandte er seinen Blick Cantos zu.
    »Ich wollte nur nebenbei bemerken, daß unser Gleiter abstürzt und wir in den nächsten Sekunden am Boden zerschellen!«
    Der Boden raste mit ungeheurer Geschwindigkeit auf uns zu. Es war einer der

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