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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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neue carnivore Zivilisationen, die das Erbe der Uralten nicht kannten und düstere Experimente begannen. Die Lange Reihe mußte immer wieder aktiv werden, um diese zweite Welt vor einem Zusammenbruch zu bewahren. Lenker traten auf den Plan, Boten der Urbäume, dazu geschaffen, die Lange Reihe dort zu reparieren, wo es notwendig war. Doch sie konnten nicht verhindern, daß die Waffe der Uralten langsam, über Äonen hinweg, auseinanderfiel und somit immer unwirksamer wurde.
    Die Entropiekatastrophe, die von Max von Valdec ausgelöst wurde und die gesamte Menschheit an den Abgrund gebracht hat, konnte noch gebannt werden. Aber nicht mehr vollständig. Ihr habt es selbst gesehen, meine Jünger. Draußen, im All: das Kaiserkraftkonglomerat. Kosmische Sporen und Lenker haben es eingekapselt und verhindern ein weiteres Wachstum und eine Ausweitung der Zone aus Entropiebeschleunigung.
    Ihr wißt, was weiter geschah. Ein sogenannter Erbe der Macht ist vor Jahren aufgebrochen, um den Schlüssel für eine endgültige Aktivierung der Langen Reihe zu finden, auf daß die Gefahr der Entropiebeschleunigung ein für allemal eliminiert wird. Er wird keinen Erfolg haben. Es gibt nur ein Geschöpf, in dem das Erbe der Uralten wohnt. Und das bin ich. Ich bin der Wahre Erbe der Macht. David terGorden kann keine Hilfe bringen. Er kann die Welt nicht befrieden. Und selbst wenn er den Schlüssel zur Aktivierung der Langen Reihe finden sollte – den Weißen Stern –, so wird er nichts ausrichten können, denn die Lange Reihe ist unterbrochen und kann niemals wiederhergestellt werden. Vertraut mir, meine Jünger. Der Einzige Urbaum hat zu mir gesprochen. Wir sind auf uns allein gestellt.«
    »Was können wir tun?« rief jemand, und andere Jünger stimmten ihm zu.
    »Wir haben die Grüne Botschaft zu vielen Welten getragen«, antwortete der Phönix. »Jetzt ist es an der Zeit, den Gefahrenherd auszumerzen. Wie heißt der Gefahrenherd?«
    »Technik!« ertönte die lautstarke Antwort.
    »Ja, Technik. Immer war es die Technik, die die Katastrophen heraufbeschwor. Immer waren es Geschöpfe, die glaubten, sich Untertan machen zu können, was lange vor ihnen da war. Immer waren es Geschöpfe, die erobern wollten, statt sich anzupassen.«
    Der Grüne Phönix hob die Arme. Erwartungsvolle Stille.
    »Es ist Zeit für die Grüne Invasion, Brüder und Schwestern. Es ist Zeit, alle Wurzeln weiterer Übel zu vernichten.«
    »Ja!« lautete die jubelnde Antwort. »Tragen wir die Grüne Invasion zu den Sternen!«
    »Wir sind stark«, sagte der Phönix. Seine schwarzen Augen glänzten. Seine Stimme war nur noch ein Wispern. »Wir sind viele vollstreckende Arme. Zunächst jedoch … der Gegner ist immer noch stark. Er verfügt noch immer über Mittel und Wege, die Grüne Invasion zu hemmen. Es gibt andere, die uns helfen könnten.«
    »Wer?«
    »Die Treiber und Terranauten. Die Surinen auf Sarym. Die Biotechniker. All die, die mit dem Grün eine Synthese eingegangen sind. All die, die gelernt haben.«
    »Sie lehnen uns ab!« lautete die Antwort.
    Der Grüne Phönix verstärkte seine mentale Ausstrahlung für einen Augenblick. Niemand konnte sie wahrnehmen.
    »Die Lenker, die auf Shondyke ausgebildet werden. Die Knospen des Baumes. Alle, die die Gefahr sehen.«
    »Sie lehnen uns ab.«
    »Weil sie uns nicht verstehen. Und darum werden wir zur Erde aufbrechen, dem Zentrum der Grünen Revolution. Wir werden Treiber und Terranauten um Hilfe bitten. Wir werden erklären. Wir werden ihnen berichten, was in den Außenregionen des Sternenreiches vor sich geht.« Er legte eine kurze Pause ein.
    »Bilden wir endlich die Grüne Allianz. Schaffen wir den Grundstein für eine neue, bessere, harmonischere Welt. Merzen wir die Zeichen der Vergangenheit aus. Wir werden zu einem Sturm, der durch die gesamte Galaxis weht!«
    Jubel.
    Der Grüne Phönix nickte befriedigt. Er hatte diese Reaktion vorausgesehen. Eine andere war nicht möglich gewesen.
    »Wann brechen wir auf zur Erde?«
    »Ich werde mich zurückziehen und ein letztes Mal mit dem Einzigen Urbaum Kontakt aufnehmen. Es dauert nicht lange. Danach brechen wir auf.« Wieder hob er die Arme. »Ein neues Zeitalter bricht an, Brüder und Schwestern.«
    Damit wandte er sich um und verließ die Bauchhalle Suslats. Seine Jünger würden nun die Meditationsübungen ausführen, die er sie gelehrt hatte. Er lächelte. Ja, ein neues Zeitalter brach an.
    Aber es würde anders sein. Völlig anders.
    Er – der Grüne Phönix –

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