Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
warf sie zur Seite. Ihre Nackenhaare richteten sich auf. Unwillkürlich öffnete sie ihren PSI-Sinn und begann mit dem psionischen Gegenschlag.
    Schmerz.
    Pein, wie ein Echo, schrillend und vibrierend. Narda keuchte. Ein zweiter Blitz, der einen Teil ihrer Haare verbrannte.
    »Hören Sie auf!« Eine dünne, helle Stimme. »Bei den Ozeanen Nebbias, hören Sie auf!«
    Langsam ließ die Pein nach. Narda richtete sich auf und sah in das haßverzerrte Gesicht Pervot Abrittens.
    »Aufhören?« kreischte er und hob erneut die Waffe. »Sehen Sie denn nicht, was hier geschehen ist? Sie haben Pagann umgebracht. Diese dreimal verfluchte Höllenbrut von Treibern. Ich werde sie auslöschen, ein für allemal …«
    Ein Nebbianer sprang an seine Seite und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Für einen Augenblick hatte es den Anschein, als wolle sich Abritten auf ihn stürzen.
    Draften kam hinein. Er erfaßte die Situation mit einem Blick. Draußen warteten andere neugierige Gesichter.
    »Sie haben die Statuten der Konferenz wiederholt verletzt«, sagte Draften, und seine Stimme klang hart und entschlossen. »Gemäß der Geschäftsordnung, die wir alle gemeinsam beschlossen haben, stelle ich Sie unter sofortigen Arrest.« Er winkte, und zwei andere Nebbianer kamen heran, uniformiert und bewaffnet.
    »Ganz Nebbia ist in Gefahr«, sagte Asen-Ger. Er fühlte sich plötzlich müde und ausgelaugt. »Raul Pagann ist mit einer speziellen Bakterienkolonie getötet worden. Auf dem Gang ist und jemand begegnet, der …«
    »Ich weiß«, gab Draften scharf zurück. »Sie werden so lange unter Arrest bleiben, bis Sie von einem nebbianischen Gericht verurteilt worden sind.«
    »Sie verstehen nicht!« Nardas Augen funkelten. Abritten ist es nicht, gab sie an Nayala durch. Seltsam. Ich war mir absolut sicher. Aber er ist von dem, was er sagt, fest überzeugt auch wenn ich aufgrund der Abschirmung nicht ganz zu ihm durchdringen kann.
    Aber wer dann? lautete die Antwort. Ich spüre die Nähe. Ich … Nayala setzte sich in Bewegung und hielt zielstrebig auf eine schmale Tür zu, die zum Hygienetrakt führte.
    »Halten Sie sie auf!« kreischte Abritten. »Sie wollen fliehen. Wenn Sie mich nicht daran gehindert hätten, wäre die ganze Angelegenheit längst zu Ende …«
    Nayala öffnete die Tür.
    Und sie blickten in das bleiche Gesicht Gerrot Varens. Sein Körper war infolge eines psionischen Schocks erstarrt. Und in seinen Gedanken war ein Fragment Piter VanLorens gefangen. Nayala nahm dem Reglosen den miniaturisierten Sarym-Schirm ab. Sie spürte, wie Piter VanLorens gefangen. Nayala nahm dem Reglosen den miniaturisierten Sarym-Schirm ab. Sie spürte, wie die Gedankensonde VanLorens in seinen eigenen Körper zurückkehrte.
    »Hier haben Sie den wirklichen Attentäter«, sagte Nayala.
     
    *
     
    Irgendwo im All
     
    Durch leere Kapillargefäße und stille Korridore schritt der Grüne Phönix der Kontaktkammer entgegen. Seine Phönixjünger waren unterdessen damit beschäftigt, die vielen Schüler und Studenten der PSI-Akademie von Ultima Thule mit dem Innern des Organseglers bekannt zu machen und sie einzuweisen in den Umgang mit den semiorganischen Einrichtungen. Hierher würden sie nicht kommen. Dieser Bereich Suslats war nur dem Phönix selbst vorbehalten.
    Der Kontaktkubus glühte matt, als der Phönix die Kammer betrat und seine Hände über das Borkenmaterial gleiten ließ. Er dachte noch einmal an das kurze, nur wenige Minuten zurückliegende Gespräch mit Chan de Nouille. Alles verlief nach Plan. Die Große Graue war zufrieden gewesen.
    Der Grüne Phönix lächelte dünn, als sich über dem Kubus das Projektionsfeld herauszubilden begann.
    Du bist wieder da, meldete sich das ätherische Flüstern des Einzigen Urbaums. Der Phönix schmeckte den Hauch der Sonne, kühl noch, aber bald heißer werdend. Irgendwann würde das gewaltige rote Auge die Welt verschlingen, auf dem der erste Weltenbaum wuchs.
    »Ja«, murmelte er. »Ich bin wieder da. Die Vorbereitungen sind in ihr letztes Stadium getreten. Alles verläuft nach Plan. Ich kann das Wahre Erbe der Uralten vollstrecken. Nichts steht mehr im Wege.«
    Befriedigung.
    »Das ist gut. Es darf zu keinem Fehler kommen, Phönix.
    Es wird zu keinem Fehler kommen.«
    Hast du den Renegaten vernichtet?
    Der Grüne Phönix zögerte eine Weile. »Nein«, gab er dann zurück. »Noch nicht. Ich habe einen anderen Weg eingeschlagen. Yggdrasil ist nicht der einzige Renegat. Es gibt andere. Weltenbäume ohne

Weitere Kostenlose Bücher