Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
nicht die eigenen.
    Das Orakel war Max von Valdec, und Valdec war von den Toten auferstanden, zurückgekehrt aus der Zone des Nichts, in die er von dem Realschalter verbannt worden war …
    Vielleicht, dachte Farrell, vielleicht um Buße zu tun. Um ein wenig von der Schuld abzutragen, die er auf sich geladen hat. Nun sitzt er im Cosmodrom Vircho-III, verschmolzen mit dem Sessel aus Leder und Stahl, und bittet und fleht um Fragen, damit er seine eigenen, unbeantworteten Fragen vergessen kann …
    Torman Bien träumte von dem Alten Wald, von dem Dschungel irgendwo in Richtung Milchstraßenzentrum, der sich wie eine Schale um einen Weißen Zwerg gelegt hatte und das Sonnenlicht trank.
    Von den Milliarden und Abermilliarden Pflanzen, die in ihrer Gesamtheit eine Kollektivintelligenz darstellten und von den Uralten des Prä-Universums abstammten.
    Dann endete der kurze Transit durch den Weltraum II, und unter dem Organsegler drehte sich grau und grün und schwarz der einzige Planet der Doppelsonne.
    Daten strömten in Farrels Bewußtsein.
    Der Planet besaß ungefähr Erdgröße und bestand zu sechzig Prozent aus Land und zu vierzig Prozent aus Ozean. Das Meer bildete eine geschlossene Fläche und war schwarz wie die Nacht. Kohlenwasserstoffe, mit einem geringen Anteil H 2 O verdünnt. Ein Ozean aus Öl.
    Die Landmasse wurde geprägt von unfruchtbaren Ebenen, kargen Hügelländern und tief von Tälern zerfurchten Gebirgen, die sich vor allem an der Küste des öligen Meeres konzentrierten.
    Die beiden Polkappen waren nur dünn vereist.
    »Ein Metallecho!« sagte Farrell vor Überraschung.
    Die quasi-psionischen Sensoren des Organseglers schufen ein wirklichkeitsgetreues, vergrößertes Bild in seinen Gedanken.
    Farrell sah einen rötlichen, von großen Ölflecken verschmutzten Strand, sah träge schwarze Fluten und Aufschüttungen, die wie Dämme wirkten, wie Wälle vor den Ausgängen der nahen Talkessel.
    Zerbrochen, eingefallen, runzlig wie ein toter Fisch, ruhte ein Berg aus Metall an der Küste des Ölozeans.
    Was ist das? vernahm Farrell Biens überraschten Gedankenimpuls. Nur schwer gelang es dem Terranauten, seine Erregung zu unterdrücken.
    Ein Kolonistentransporter, entgegnete er auf telepathischem Wege. Oder besser: Ein Teil eines Transporters. Aus einer frühen, sehr frühen Bauserie. Man hat damals fünf oder sechs riesige Container mit Kältekammern, Zusatztriebwerken und einigen Planetenfähren ausgerüstet und um eine Zentraleinheit, einen konventionellen, ionenstrahlangetriebenen Schlepper, gruppiert.
    Für diese großen Schiffe war eine Loge von mindestens neun Treibern erforderlich.
    Farrell spürte Biens Verblüffung.
    Vermutlich, telepathierte er weiter, ist dies auch einer der Gründe für die hohe Verlustquote dieser Riesenschiffe gewesen. Logen mit über sieben Mitgliedern sind sehr störanfällig …
    Er schwieg eine Weile, um genauer zu beobachten. Dann bestätigte sich seine Vermutung.
    Das Wrack dort unten, teilte er Bien mit, ist nur ein Segment des Kolonistentransporters. Nur ein Container, der mit den schwachen Zusatztriebwerken eine Bruchlandung gemacht hat.
    Und wo, fragte Bien, sind die anderen Segmente?
    Der Organsegler beantwortete seine Frage.
    Das Phantombild des alten Wracks verschwand und machte einer Vision der planetaren Umgebung Platz.
    Ein Staubring zog sich wie ein dünner, im Sonnenlicht matt glitzernder Gürtel um den Planeten. Der Segler ortete hier und dort Konzentrationen von Metall und Protop.
    Claude Farrell ballte unwillkürlich die Fäuste, als er begriff.
    Wahrscheinlich, dachte er bedrückt, hat dieser Planet einst einen kleinen Mond besessen. Als der Transporter aus unerklärlichen Gründen in diesem System den Weltraum II verließ, muß er mit dem Mond kollidiert sein. Der Zusammenprall hat Schiff und Mond pulverisiert.
    Nur dem einen Segment ist es geglückt, sich vor dem Aufprall abzukoppeln und auf dieser Welt zu landen.
    Torman Bien stimmte ihm lautlos zu.
    Und nun?
    Schauen wir uns den Planeten von unten an, schlug Farrell vor.
    Bien schirmte sich von dem Datenstrom des Organseglers ab. Farrell folgte seinem Beispiel. Eine Weile sahen sich die beiden Männer im angenehmen Zwielicht der Steuerzentrale schweigend an.
    »Landen wir bei dem Wrack?« erkundigte sich Bien schließlich, des Schweigens überdrüssig und mit der ihm eigenen Tranigkeit. »Oder wollen wir noch tagelang im Orbit herumkurven?
    Das Wrack beweist, daß auf dieser Welt Menschen gelandet

Weitere Kostenlose Bücher