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Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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sind.
    Der Spruch des Orakels! Eine grüne und eine violette Sonne! Ein Planet, von Menschen besiedelt!
    Die kosmische Filzlaus soll mich in meinen Zwickel zwacken, wenn wir hier nicht auf der richtigen Spur sind.«
    »Das sind wir auch«, bestätigte Farrell ernst. »Hast du es nicht bemerkt?«
    Bien riß die Augen auf. Zum erstenmal, seit Farrell ihn kannte, verlor er etwas von seinem tranigen, verschlafenen Aussehen.
    »Was? Was soll ich bemerkt haben?«
    »PSI-Strahlung«, sagte Farrell gelassen. »Nein? Das macht nichts. Du bist ja noch jung und lernfähig.«
    Bien lächelte verzerrt. »Wie charmant.« Er räusperte sich. »Zeig es mir.«
    Und Farrell zeigte es ihm.
    Er glitt hinein in die psionische Trance, in das Einswerden mit sich selbst, das ihm die Pforten zu dem Weltraum II öffnete, aus dem er im Austausch gegen seine Lebenskraft PSI-Energie gewann.
    Er fühlte Biens mentale Nähe.
    Er öffnete weit seinen Geist und lauschte auf das matte, ferne Gemurmel, das telepathische Gewisper am Rande seines Wahrnehmungsbereiches.
    Schwächere Impulse gesellten sich hinzu.
    Gedanken von Hunderten oder einigen tausend menschlicher Wesen.
    Menschen …
    Aber nicht von ihnen ging die eigentümliche PSI-Schwingung aus.
    Die PSI-Schwingung war dumpf, grummelnd, eigenbrötlerisch, wie das Selbstgespräch eines alten, launischen Mannes am Ende eines langen, heißen Sommertages.
    Sie lieferte keine Informationen.
    Sie war lediglich da, selbstgenügsam in sich gekehrt, träges Gemurmel ohne Sinn und Zweck.
    Farrell lokalisierte mit Hilfe des Organseglers den Ausgangspunkt der PSI-Schwingung.
    Es war ein zernarbtes, graues Granitgebirge, das sich trotzig über die Plattheit der nahen öden Ebene erhob; nördlich des Planetenozeans, der Küstenberge und Talkessel, der gewellten Hügelländer.
    Das ist das Ziel, dachte Farrell. PSI auf dieser sternverlassenen Welt – was könnte mehr auf David terGordens Anwesenheit hindeuten?
    »Aber diese PSI-Schwingung«, sagte Torman Bien laut, »geht nicht von terGorden aus. Sie ist nichtmenschlich. Sie ist fremd. Mir ist so etwas noch nicht begegnet …«
    Farrell erhob sich.
    »Wir werden sehen«, entgegnete er ausweichend und näherte sich der scheinbar massiven, borkigen, semi-organischen Wand.
    Die Wand klaffte vor ihm wie ein Maul auseinander.
    Kontraktionen durchliefen das dunkle Gewebe des Organseglers. Ein schräg nach oben verlaufender Korridor entstand. Die beiden Männer durchmaßen den Gang mit großen Schritten, jeder plötzlich von Eile erfüllt, als hatten sie schon zu lange gewartet.
    Flüchtig dachte Farrell an die fünf anderen Teams, die wie er und Bien mit einem Organsegler die infrage kommenden Doppelsternsysteme angeflogen hatten.
    Nicht mehr lange, und es würde sich herausstellen, ob Farrell und Bien auf der richtigen Spur waren.
    Am Ende des Korridors befand sich eine runzlige Höhle. In der Höhle ruhte eine kleinere, atmosphärentaugliche Version des Organseglers.
    Unser Baby, telepathierte Bien spöttisch.
    »Soviel zu deinem Sexualverhalten«, konterte Farrell laut.
    »Das hat nichts zu bedeuten.« Bien erreichte den kleinen Organsegler, und eine unregelmäßig geformte Einstiegsluke entstand.
    Die beiden Treiber erreichten die entsprechend kleinere Ausgabe der Steuerzentrale und ließen sich neben den höckrigen Nervenknoten auf dem braungrünen Boden nieder.
    Der Organsegler zitterte leicht. Ein milder Ruck.
    Dann das mentale Abbild des Planeten.
    Ein gewaltiger Ball, hell gegen die kriegerische Finsternis des Alls, bestrahlt vom Türkislicht der grünen Sonne, meist grau und wächsern weiß, in Äquatornähe – wie ein Geschwür – das Schwarz des Kohlenwasserstoffozeans.
    Nur hier und dort, verlegenem, spärlichem Make-up gleich, einige Tupfer Grün von nur wenigen hundert oder tausend Quadratkilometern Ausmaßen.
    Der Organsegler tauchte in die Atmosphäre ein.
    Er tauchte elegant und genießerisch, mit weitgespannten Rochenschwingen und spitzer, augenloser Schnauze.
    Die beiden Männer in der Steuerzentrale spürten nichts von der Reibungshitze. Nichts von den Luftturbulenzen.
    Der Segler durchstieß die dünnen, kaum wahrnehmbaren Wasserdampfschwaden in der Stratosphäre und glitt tiefer. Über blaugrünes Hügelland, dann über eine karge Ebene.
    Der Sturz wurde schneller.
    Ein Gebirge tauchte auf. Verwittert und narbig, mit spitzen Gipfeln und einem roten Baldachin, der über den Bergkämmen schwebte und in den Aufwinden tanzte.
    Was ist das?

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