Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
sich.
    TerGorden fluchte.
    Sayrin hatte Angst in diesen Sekunden, die sich zu Ewigkeiten dehnten, und sie sah die graue Frau durch den Gang spurten und erneut mit ihrer fremdartigen, schrecklichen Waffe anlegen.
    Mitten im Lauf schien sie gegen eine unsichtbare Wand zu rennen.
    Ein Stöhnen entrang sich ihren Lippen. Das ausdruckslose, versteinerte Gesicht verriet zum erstenmal ein Gefühl: Erstaunen.
    Die Waffe flog durch die Luft. Die graue Frau brach zusammen. Sie rührte sich nicht mehr.
    David terGorden ergriff Sayrins Hand und zerrte sie weiter. Das Mädchen bewegte sich wie in Trance. Sie hielt das kostbare Netz des Webers umklammert und stolperte keuchend weiter.
    Um die Biegung des Korridors.
    Drei, nein, vier graue Männer. Über die Breite des Gangs verteilt. In monströsen, unförmigen Anzügen. Die Gesichter hinter Glas. In den Händen Waffen, die Blitze spucken konnten.
    Sayrin spürte, wie jene unheimliche Kraft wie eine Welle durch den Korridor spülte. Von David ging sie aus, war im nächsten Moment bei den Grauen und wirbelte sie wie Staub durch die Luft.
    Der zweite terGorden schwieg.
    Das seltsame Mal auf seiner Stirn verlieh ihm ein unheimliches Aussehen.
    Sie hasteten durch den Korridor. An seinem Ende befand sich eine Stahltür. Sie war verschlossen.
    Wieder diese Kraft.
    PSI, dachte Sayrin fröstelnd. Das ist PSI. Und PSI ist unsichtbar, und es kann töten und zerstören, und es läßt einen augenlos Dinge sehen, ohrenlos Stimmen hören, und sprechen, ohne daß ein Laut ertönt.
    Die Stahltür knirschte.
    Sie zerbrach unter dem Ansturm der psionischen Gewalten. Sie zersplitterte in tausend mal tausend Stücke, und hinter dem Tor lag wieder ein Korridor, warteten wieder graue Männer und graue Frauen.
    Sie hatten keine Zeit, überrascht zu sein.
    Sie hatten keine Zeit, Flammen zu verschießen.
    Sie prallten gegen die Wände, wurden von Titanenfäusten bewußtlos geschüttelt und von stillen, unsichtbaren Hammerhieben zu Boden geschlagen.
    »Weiter!« keuchte terGorden.
    Er war blaß und er schwitzte. Sayrin spürte seine Erschöpfung. Seit ihrem Traum, in dem sie gelernt hatte, daß auch sie über diese beängstigende Macht namens PSI verfügte, bestand eine wortlose Verbundenheit zwischen ihnen.
    Er hat mich geliebt, dachte Sayrin, während sie durch den Korridor hastete. Nur im Traum, doch er ist mein erster Mann gewesen. Nun bin ich eine Frau, kein Mädchen mehr. Ich habe bei einem Mann gelegen und ihn in mir gespürt, und es war schön und es war mehr als ein Traum. Mehr als ein Traum …
    »Die Treppe«, stieß David hervor.
    Sein zweites Ich, das ihm so ähnlich war wie ein Ei dem anderen, nickte nur.
    Wieder eine Tür, die zerbrach, zersprang, zersplitterte, zu Staub zerbröselte.
    Metallstufen lagen vor ihnen. Eine gewundene Treppe, die in die Tiefe führte. Ihre Schritte hallten klappernd in der metallenen Röhre, die die Wendeltreppe umschloß.
    In Sayrins Kopf flüsterten verwirrte Stimmen. Stimmen, deren Worte sie nicht verstehen konnte, die aber kalt waren wie die grauen Menschen.
    »Sie erwarten uns«, murmelte David terGorden.
    Sayrin sagte nichts. Sie hielt das Netz fest, das inzwischen noch größer und noch leichter geworden war, so leicht, daß sie schon befürchtete, es würde ihr davonfliegen und oben an der Decke der Treppenröhre kleben bleiben.
    Weiter unten tauchte ein Kopf auf.
    Eisaugen starrten zu ihnen hinauf.
    David terGorden erwiderte den Blick, und der Kopf verschwand. Ein Poltern ertönte.
    Sie kletterten nun noch schneller hinunter, passierten die reglose Gestalt des unvorsichtigen Grauen und verharrten erneut vor einer Tür.
    TerGorden zögerte.
    Er wechselte einen kurzen Blick mit seinem zweiten Ich. Dann sah er Sayrin an.
    »Du mußt uns helfen«, flüsterte er drängend.
    Sayrin nickte. »Wie?« fragte sie nur.
    »Konzentriere dich«, bat der blonde Mann. »Konzentriere dich, wie du dich im Traum konzentriert hast. Konzentriere dich auf mich, und alles andere überlasse mir.«
    Sayrin gehorchte.
    Sie hielt das Netz fest umklammert und schloß die Augen. Sie konzentrierte sich. Auf ihr Ich, auf ihr Selbst, auf die Tiefen ihres Seins.
    Sayrin spürte die Kraft in sich wachsen.
    Sie meinte zu schweben, und sie war leicht wie der Baldachin der Weber. Sie fühlte Davids Gegenwart wie eine tröstliche Decke in einer kalten Mittenzeitennacht. Und da war auch das zweite Ich terGordens; fast so verwirrt wie sie selbst und gleichzeitig ebenso vertrauensvoll.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher