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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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ihr Führer. Sobald sich jemand seinen Befehlen widersetzte, brach die Loge auseinander. Er zwang die PSI-Einheit, in das Gebäude einzudringen.
    Ein leerer Gang, von dem mehrere Türen abrührten. Die Loge durchdrang die Wand und gelangte in einen Frachtraum. Die üblichen technischen Einrichtungen, die gebraucht wurden, um Raumschiffe zu entladen. Der Frachtraum war sehr tief und endete erst zehn Meter unter dem Raumhafenniveau. Mit einem Aufzug gelangte man bis zur Sohle.
    Der Frachtraum war ebenfalls leer.
    Die Loge wandte sich der nächsten Tür zu und durchdrang sie mühelos. Auf dieser Seite befanden sich die Abfertigungsbüros. Akten lagen achtlos herum, als hätten die Angestellten ihre Arbeit von einer Sekunde zur anderen verlassen. Der Zentralcomputer des Verwaltungstraktes war aktiviert, doch es gab keine Arbeit für ihn.
    Die Loge durchsuchte das gesamte untere Geschoß des Raumhafengebäudes und fand überall ihre Ansicht bestätigt: Die Angestellten hatten fluchtartig das Gebäude verlassen!
    Nach dieser Feststellung drang die PSI-Einheit durch die Protoplastdecke in den technischen Bereich des Raumhafens. Auch hier die üblichen Mindesteinrichtungen, die erforderlich waren, Raumschiffe sicher auf den Boden des Planeten zu bringen oder sie ins All hinaus zu geleiten.
    Das Raumhafengebäude war leer. Davon war die Loge überzeugt. Dennoch wandte sie sich zum Kontrollraum im Turm.
    Und da zeigte es sich, daß sie sich irrte: Das Gebäude war nicht völlig leer, denn an den Kontrollen saß ein Wesen, wie sie es niemals zuvor gesehen hatten. Es schien ihre Anwesenheit zu spüren und wandte sich langsam um.
    Das Wesen hatte schwarzglänzende, schuppige Fischhaut, zwei Froschaugen im schmalen, schnabelförmigen Kopf, sechs Gliedmaßen, die wie Tentakel aussahen und von denen zwei aus der Unterseite des Rumpfes wuchsen. Sie dienten offenbar als Beine und waren deshalb stark verdickt. Die Greifwerkzeuge hatten keine Ähnlichkeit mit menschlichen Händen: Aus einem handgroßen Teller wuchsen ein Dutzend verschiedenlange Tentakel, kräftig, aber nicht dick. Sie konnten gewiß überaus differenziert zugreifen.
    Plötzlich wußte die Loge, was für ein Wesen das war: Es gehörte einer Rasse an, die vor etwa einer Milliarde Jahren ausgestorben war – zu dem Zeitpunkt, als eine ganze Milchstraße verging und sich in das sogenannte SCHWARZE UNIVERSUM verwandelte.
    Die Rasse der Kangrahs!
    Der Schock war so groß, daß die Loge zerbrach. Erschöpft und verwirrt erwachten die Logenmitglieder. Sie hatten Schwierigkeiten, sich wieder zurechtzufinden.
     
    Es dauerte eine Weile, bis sie in der Lage waren, das Erlebte zu verarbeiten. Unter den Terranauten war längst bekannt, daß es so etwas wie das Schwarze Universum gab und wie es entstanden war: Durch den totalen Zusammenbruch der Trennmauer zwischen Weltraum II und Weltraum I vor einer Milliarde Jahren in der Milchstraße M 2143, zwei Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Katastrophe konnte also noch nicht von der Erde oder der heimatlichen Milchstraße aus beobachtet werden. Ursache war die zerstörerische Kangrahtechnik, die über Jahrtausende hinweg die universale Ordnung störte und letztlich zu einem Kollaps rührte. Dabei ging die Rasse der Kangrahs mit unter.
    M 2143 besaß ursprünglich zirka dreihundert Milliarden Sonnen und hatte die übliche Diskusform. Der Durchmesser betrug zweihunderttausend Lichtjahre und die Dicke etwa vierzigtausend Lichtjahre. Etwa so groß war auch die Ausdehnung des Schwarzen Universums, in dem sich aus dem Chaos des Unterganges eine neue Ordnung gebildet hatte. Weltraum I und Weltraum II waren nun endgültig vereint. Die neue Ordnung war stabil und unveränderbar.
    Die Terranauten wußten auch, daß die Weltenbäume (Urpflanzen, die im gesamten Universum verteilt waren und über Weltraum II Kontakt miteinander hielten, wobei sie ein besonderes Überwachungsnetz bildeten) ein Ausweiten der Katastrophe verhindert hatten. Die Weltenbäume sorgten damals dafür, daß die Katastrophe auf die Milchstraße M 2143 beschränkt blieb. Dabei wurden die Weltenbäume jedoch so stark geschwächt, daß sie eine solche Überwachungsaufgabe später nicht mehr wahrnehmen konnten.
    Das Wirken der Weltenbäume war zurückzuführen auf die sogenannten Uralten, die noch vor der Entstehung des heute bekannten Universums existiert hatten – in einem anderen, dem Uruniversum. Es war untergegangen. Bevor die Uralten vernichtet worden waren,

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