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Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Titel: Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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dorthin werden wir alle einmal zurückkehren.«
    »Bitte?« meinte Gershavo Ranigard verblüfft.
    »Nichts.« Wer hat euch geschaffen?
    Das Nichtsein, behaupteten die Schmetterlinge einmütig.
    Wer hat euch geschickt? versuchte Scanner Cloud es mit einem anderen Ansatz.
    Wieder zögerten die Schmetterlinge geringfügig. Der Ruf hat uns erweckt und aus dem Nichtsein geholt, entgegneten sie. Wir sind die Lebenswächter. Alles Leben im Kosmos steht unter unserem Schutz. Allein wir stehen zwischen dem Leben und der Mörderzellen-Logik. Wir sind die Lebenswächter.
    Ruf? hakte Cloud nach. Wessen Ruf?
    Diesmal ließen die Lebenswächter mehrere Sekunden lang mit der Antwort auf sich warten, aber sie eignete sich keineswegs, um Scanner Cloud zufriedenzustellen.
    Der Ruf der Alten Aufgabe.
    Und was ist die Alte Aufgabe?
    Wir behüten und bewahren das Leben und gewährleisten seinen natürlichen Lauf. Alles Leben im Kosmos steht unter unserem Schutz. Damit schloß sich der Kreis. Wir sind die Lebenswächter.
    Cloud war kaum klüger als zuvor. Er faßte den Entschluß, auf Llewellyns Ankunft zu warten und sich unterdessen mit anderen Angelegenheiten zu befassen.
    »Haben Sie mit Ihrem … äh … PSI-Talent irgend etwas feststellen können?« wollte Gershavo Ranigard wissen. Der Symbiont unter seiner Hemdbluse, anscheinend ein faules, schläfriges Wesen, war inzwischen von seiner Hüfte auf Ranigards Bauch gekrochen und bildete in dem Kleidungsstück eine rundliche Beule; der Wirtschaftsexperte sah aus, als wäre er schwanger.
    »Nur soviel, daß diese sogenannten Lebenswächter irgend jemandes Kreaturen sind«, teilte Cloud ihm ehrlich mit. Er wußte, daß Ranigard dank des Symbionten spüren konnte, ob er die Wahrheit sprach oder nicht. Außerdem war ihm ohnehin am Vertrauen dieses Mannes gelegen. »Sie wissen nichts, kennen nichts als ihren Zweck. Und der besteht nun einmal daraus, zu verhindern, daß Leben einander frißt. Das ist ein Anliegen, gegen das man eigentlich keine grundsätzlichen Einwände haben könnte, wäre der Zeitpunkt, um es zu verwirklichen, nicht gerade außerordentlich ungünstig.«
    »Ganz zu schweigen von den Methoden«, ergänzte Ranigard. Seine Miene widerspiegelte Verdruß. »Bloß mit Gemüsesuppe kann man die Ernährung der Bevölkerung nicht sichern. Die Produktion synthetischer Nahrungsmittel ist angelaufen, aber wir können unmöglich schnell genug die nötigen Quantitäten herstellen, um eine Hungerkatastrophe abzuwenden. Es muß etwas geschehen.«
    »Haben Sie schon mal von Pythagoras gehört?« Cloud sah Ranigard den Kopf schütteln. »Ein Philosoph und Mathematiker der terranischen Antike. Er war der Begründer der Akustik und verstand schon mit den irrationalen Zahlen umzugehen. Und er war Vegetarier. ›Haltet ein, ihr Sterblichen‹, hat er seine Zeitgenossen gelehrt, ›den Leib mit verruchtem Schmausen euch zu besudeln! Ihr habt ja Getreide und Obst an den Zweigen, herabgebeugt von der Last, und die saftigen Trauben am Weinstock, habt wohlschmeckende Kräuter. Nicht mit Mord und blutiger Hand bereitet die Mahlzeit! Untiere stillen den Hunger mit Fleisch. O sündhafte Tat, Leiber im Leib zu begraben, als Lebendes von Lebendigem zu leben! Undankbarer, du bist der Erntegaben nicht wert, der du den Ackergehilfen von des Pfluges Bürde befreist, um ihn zu schlachten. Wer mit dem Messer des Rindes Gurgel zertrennt und beim Brüllen der Angst taub bleibt und gefühllos, wer kaltblütig das ganz wie Kinder schreiende Böcklein abzuschlachten vermag und den Vogel verspeist, dem er selbst das Futter gereicht: Wie weit ist ein solcher noch vom Verbrechen entfernt?‹«
    »Das haben Sie schön auswendig gelernt«, sagte Ranigard spöttisch.
    »Ich brauche nichts mehr auswendig zu lernen«, widersprach Cloud versonnen. »Lenker vergessen nicht.«
    »Um so schlimmer«, bemerkte Ranigard, als er gespürt hatte, daß Cloud es ernst meinte. »Aber ich rede von Nahrungsmittelknappheit und Hungertod, und Sie erzählen mir was von irgendeinem Philosophen?«
    »Darüber rede ich auch«, berichtigte Scanner Cloud ihn freundlich. »Ich spreche davon, daß man für alles irgendwann einmal einen Preis entrichten und man sein Entrichten als um so ungerechter empfinden muß, je weniger man sich noch der Ursache bewußt ist. Aber lassen wir’s. Das hilft uns jetzt nicht weiter.« Er drehte sich Ranigard zu und schaute dem Ex-Manag fest in die Augen. »Und nun lassen Sie uns irgendwohin gehen, wo wir uns

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