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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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RZS-Felder bereitet mir noch ein bißchen Bammel, aber es muß wohl sein. Kannst du mir ungefähr beschreiben, wo du bist?
    Laß dir von Astletsat ein Mentalbild von Technopolis aus der Vogelperspektive visualisieren, gab Llewellyn dem Lenker-Adepten durch. Ich befinde mich an der Südseite eines gigantischen Kastenbaus aus ockerfarbenem Panzerprotop. Er läßt sich gar nicht übersehen. Das ist das frühere Fort der Grauen Garnison, jetzt ein Tempel.
    Gut. Ich komme.
    Mit Gefluche kletterte Llewellyn aus der Kabine und hockte sich auf den zerbeulten Rumpf des Gleiters, beobachtete die Lurche, die in der Nähe die Köpfe in den Regen reckten, der senkrecht vom düsteren Himmel rauschte wie aus einer gewaltigen Dusche. Wir sind die Lebenswächter, dachten ihre Mentalsphären. Sie verfügten über eine gewissen Intelligenz, ein starkes Quasi-PSI-Potential, ein genetisch angezüchtetes Programm, Reflexe und Instinkte, aber kein wirkliches Ego. Schon bei den Schmetterlingen hatte sich gezeigt, daß sich mit den Lebenswächtern keine vernünftige Kommunikation zustande bringen ließ. Die Apathie-Emissionen der Riesenlurche waren unvermindert kraftvoll; offenbar gedachten sie in ihrem »Schutz« des Lebens nicht einen Moment lang zu erlahmen. Ihr Einfluß hatte die Bewohner Technopolis jedoch nicht daran gehindert, sich vor dem Regen in die Häuser zurückzuziehen. Allein wir stehen zwischen dem Leben und der Mörderzellen-Logik. Die Mörderzellen-Logik ist verboten. Wir sind die Lebenswächter.
    Einige Augenblicke später sah Llewellyn durch die Schleier und Schwaden des Wolkenbruchs beim nächsten Laternenmast das Schillern eines RZS-Felds. Als es erlosch, stand dort Claude Farrell. Der Terranautenführer sprang auf und winkte. »Hier«, rief er. »Hier bin ich!« Er klomm vom Wrack des Gleiters.
    Farrell kam ihm entgegengelaufen. »Bei Yggdrasils Wurzel!« schimpfte der Lenker-Adept. »Man sieht ja die Hand vor Augen nicht. So schlimm habe ich mir’s nicht vorgestellt.« Das dunkle Haar hing ihm bereits in Strähnen ins von den kleeähnlichen Blättlein seines Grünen Partners gesprenkelte Gesicht.
    »Dann sorge dafür, daß wir schnellstens ins Trockene kommen.«
    »Und Ranigard?« meinte Farrell, strich sich mit den Fingern Regenwasser aus dem schmalen Schnurrbart und den Auge.
    »Was weiß ich? Er ist irgendwo dort hinten abgeblieben.« Llewellyn deutete ungenau zu mehreren, im Regen kaum noch erkennbaren Häuserblocks hinüber. »Mindestens zwei Kilometer von hier entfernt. Zu Fuß haben wir keine Chance, ihn zu finden. Klamatz’ verfluchte Söldnerbande soll ihn suchen. Wir müssen ins Palais. Der Kerl ist unberechenbar.«
    »Na schön.« Farrell nickte. »Ich werde versuchen, dich mittels eines semipsionischen Sonde mitzutransferieren.«
    »Ich hoffe, das klappt!« schrie Llewellyn durch das Dröhnen einiger neuer Donnerschläge.
    »Das hoffe ich auch«, antwortete Farrell ironisch. Er streckte eine Hand aus. Eine grünlich schimmernde Sphäre aus PSI-Energie, einer Seifenblase ähnlich und für Nicht-Psioniker unsichtbar, löste sich aus seiner Faust und schwebte auf den Riemenmann zu. Sobald sie ihn erreichte, schillerten gleichzeitig um ihn und den Lenker-Adepten regenbogenbunte RZS-Felder auf. Llewellyn empfand einen kurzen psychischen Sog, als das Abstrahlphänomen ihn mitriß.
    Eine Sekunde später rematerialisierten er und Farrell in häßlichen Konferenzsaal des Despoten. Klamatz und ein paar Truppführer der Eisernen Faust standen vor dem in die Wand integrierten Kommunikator; der Titan-Technikus erteilte über Funk Anweisungen an andere EF-Truppführer.
    Die ungewöhnliche Art und Weise der Ankunft Llewellyns und Farrells rief bei den Anwesenden, die sie bei dieser Gelegenheit zum erstenmal miterlebten, gehörige Bestürzung hervor, aber der Riemenmann, scherte sich nicht darum. »Ihr Chefberater ist verschwunden«, rief der Klamatz zu. »Kommandieren Sie Männer zur Suche ab, Titan-Technikus.«
    »Ha!« Klamatz starrte ihn aus den Platinimplantaten seiner fleischigen Miene wütig an. »Ich weiß schon seit einer halben Standartstunde, daß er vermißt wird, Terranaut! Sie sind mit ihm abgeflogen. Wo steckt er? Haben Sie ihn entführt?«
    »Blödsinn«, erwiderte Llewellyn so beherrscht wie möglich, während sich Claude Farrell schüttelte wie ein nasser Hund. »Unser Gleiter ist durch bioelektrische Entladungsblitze der Lebenswächter beschädigt worden, und ’ne Kollosion hat die Topkanzel

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