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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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Aufmerksamkeit erneut Klamatz’ verantwortungslosen Maßnahmen schenkte.
    Der Großbildschirm zeigte nun die von Flugkameras übermittelte Luftaufnahme eines waldigen, an Seen reichen Landstrichs. Die verstreute Bebauung bestand lediglich aus vereinzelten Bungalows und da und dort einigen größeren Gebäudekomplexen, anscheinend irgendwelche Institute, durch das Grau in Grau der Gegend nur undeutlich erkennbar. »Die Evakuierung der Testzone ist abgeschlossen, Titan-Technikus«, meldete eine nervöse Stimme aus dem Wandkommunikator. »Die Geschwader sind einsatzbereit.« Die Riesenlurche kauerten zwischen Bäumen und auf Wegen, an Ufern und auf Lichtungen wie bucklige, erdbraune Hügel.
    Das Bild wechselte. Dutzende von Kampfgleitern und anderen bewaffneten Gleitermodellen schwebten in gestaffelten Formationen am bleigrauen Himmel. »Ausgezeichnet!« johlte Klamatz ins Mikrofon, vom Anblick dieser Machtfülle sofort in äußerste Exaltiertheit und verfrühten Triumph hineingesteigert, begünstigt vom Amphetamin, das in hohen Dosen allzuleicht extreme Selbstüberschätzung und verfehlten Optimismus auslöste. »Greifen Sie an! Ha!«
    »Zu Befehl, Titan-Technikus.«
    Die Gleiterverbände nahmen Geschwindigkeit auf. Man schaltete die Übertragung auf Bordkameras um. Auf der großen Bildfläche des Wandkommunikators schien das Zielgebiet heranzusausen. Einen Moment später sah man zahlreiche abgefeuerte Raketenprojektile den Gleitern und ihren Bordkameras vorausrasen.
    Automatisch aktivierte Filtermoleküle tönten den Bildschirm dunkel, als sich der waldige Landstrich durch etliche grelle Explosionen verwandelte. Llewellyn griff sich aus Fassungslosigkeit an den Kopf, während der Despot immer wieder und wieder »Ha!« und »Haaa!« kreischte. Bei der gegenwärtigen Wetterlage mußte der Kernwaffeneinsatz weithin zu radioaktivem Fallout und Strahlenverseuchung führen. Was die Lebenswächter noch nicht an Unheil zustande gebracht hatten, das besorgte nun in seiner Verblendung der Titan-Technikus.
    Rauch und Feuer brodelten an den trostlosen Baldachin des Himmels empor, verfinsterten ihn vollends. Flammen fraßen Vegetation und Bauten. Die Seen mußten vom einen zum anderen Augenblick verdampft sein. Der unvermindert herabprasselnde Regen verzischte in der Hitze, weißlicher Dampf quoll auf, verhüllte gemeinsam mit aufgewirbelten Staubmassen und dem Qualm gnädig die furchtbaren Verwüstungen.
    Der Fettsack ist komplett wahnsinnig, dachte Llewellyn. Wir hätten ihn rechtzeitig abservieren sollen. Zum Teufel mit den politischen Rücksichten!
    Nichtsdestotrotz interessierte ihn das Ergebnis der Aktion, obwohl er es vorausahnte. Ein paar Minuten lang sah man auf dem großflächigen Wandbildschirm nur von Rauch und Dunst umwallte Gleiterpulks, bis man umschaltete und neue Bilder der Flugkameras übermittelte. Diesmal waren es Ultraschauaufnahmen. Sie lieferten holografische Kontrastraster einer eingeebneten, kahlgefegten, schwelenden Landschaft.
    Aber die einzigen deutlichen Umrisse, die sich noch darin abzeichneten, gestatteten keine Mißverständnisse. Dank ihres Vermögens der Energieabsorption hatten die Riesenlurche den atomaren Angriff heil überlebt. Aufgrund vorangegangener Erfahrungen mit den Lebenswächtern hatte Llewellyn genau das erwartet. Anhand der digitalen Koordinaten am unteren Rand des Bildschirms orientierte sich der Riemenmann, um bei nächster Gelegenheit psionisch die Wirkung der Attacke auf die mentalen Kapazitäten der Riesenlurche überprüfen zu können.
    Sobald er ersah, daß die Lebenswächter unversehrt davongekommen waren, verfiel Johorgho Klamatz abermals in hysterisches Gezeter. Er ordnete den Einsatz von schweren Stunnern und Hochfrequenzschwingungsfeldern an.
    Llewellyn unternahm einen letzten Versuch, den Despoten mit gutem Zureden zur Vernunft anzuhalten. »Titan-Technikus, ich ermahne Sie das allerletzte Mal. Vergeuden Sie keine Zeit und Kräfte mit diesem gefährlichen Unfug. Veranlassen Sie, daß Ihre Leute Ranigard suchen, daß unterdessen seine Anweisungen ausgeführt werden. Inzwischen werden wir das Unsere tun, um neue Möglichkeiten zur Bekämpfung der Lebenswächter zu finden.«
    »Sie ermahnen mich!« keifte Klamatz empört. »Jetzt ist Schluß mit Ihren Anmaßungen und Unverschämtheiten!« Er schwang seinen feisten, in Platin gezwängten Leib herum. »Wachen! Sperrt die beiden Terranautenschufte ein!«
    Auf den Metallsohlen ihrer Defensiv-Folienrüstungen klirrten

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