Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag
ab. Wir werden uns zu wehren wissen.«
»Meine Worte haben volle Gültigkeit«, sagte die Mater mit nachdrücklicher Betonung.
»Wie Sie wollen«, meinte Llewellyn. »Wir haben uns nichts mehr zu sagen.«
Die Grauen Treiber versuchten nicht zu verhindern, daß er den Ringo verließ. Llewellyn begab sich zurück in den Organsegler und den Konferenzraum. Hege Krotzer und Nanuk waren mittlerweile fort, per RZS nach Technopolis transitiert.
»Was gibt’s?« erkundigte sich Claude Farrell.
Mürrisch erzählte der Terranautenführer, was sich die Techno-Logen der ungefähr zwei Dutzend Raumschiffe, die Technologos umkreisten, in den Kopf gesetzt hätten. »Nun müssen wir uns auch noch damit herumärgern«, beendete er seine Ausführungen. »Nicht zu fassen, daß Psioniker so blöde sein können!«
»Treiber sind auch bloß Menschen.« Chantal Maikowin zuckte mit den Achseln. »In diesen Zeiten müssen viele von ihnen sich die Standpunkte neuer Herren zu eigen machen, wenn sie eine einigermaßen gesicherte Existenz führen möchten.«
»Niemand zwingt sie dazu, sich Techno-Despoten zu verdingen«, widersprach Llewellyn. »Ihr Unverstand, ihre Ablehnung der Bio-Welten verleiten sie zum Dienst an der Technik-Ideologie und ihren Idioten.« Er wandte sich an den Lenker-Adepten. »Kannst du feststellen, was dieser wirrhirnige Klamatz in bezug auf die Delegierten angestellt hat?«
»Einen Moment.« Farrell hob leicht den Kopf, als lausche er eine unhörbaren Stimme. Sekunden später hatte er mittels der ausgeschickten semipsionischen Sonde Informationen bezogen. »Bei Yggdrasils Wurzel! Er hat die Delegierten von weiteren Amphetamin-Zuteilungen ausgeschlossen. Sie sitzen apathisch in ihren Gastunterkünften. Das ist wegen dieses Kriegshetzers Karlos Theta-Vierzehn so gekommen. Nachdem die Delegierten in der vergangenen Nacht eine erste Dosis Amphetamin erhalten hatten, hat der Kerl am Morgen zwei Wachen erschossen und ist mit einem Gleiter abgehauen. Sein Verbleib ist unbekannt. Deshalb hat Klamatz das getan. Die Delegierten sollen Geiseln abgeben. Klamatz sorgt sich, Theta-Vierzehn könnte auf Technologos noch mehr Verbündete haben und weiterhin auf seinen Sturz hinarbeiten. Außerdem fürchtet er jetzt die anderen Techno-Welten, weil er sich mit uns eingelassen hat.«
Laut stöhnte Llewellyn auf. »Das ist ja gräßlich! Der verfluchte Fettkloß bereitet uns dauernd zusätzliche Scherereien. Zum Verrücktwerden!« Er streckte die Arme zur Gewebedecke der Kaverne empor.
»Sieht so aus, als müßten wir in der Tat auch in dieser Hinsicht etwas unternehmen«, sagte Claude Farrell und zückte einen neuen Zigarillo. »Hat jemand ’ne Idee?« Er zündete den braunen Stengel an. Sofort bildete Astletsat unter der Decke der Räumlichkeit wieder einen Absaugrüssel, um den Qualm so rasch zu entfernen, wie Farrell ihn auspaffte.
Llewellyn stieß einen Laut aus, der nach einem Mittelding zwischen Knurren und Brummen klang. »Wie gesagt, wir sollten zurück ins Palais, nun erst recht, weil wir ihm diesen Quadratquatsch mit den Delegierten ausreden müssen. Wenn Scanner Cloud mit einer Biopsionischen Speicheranemone eintrifft, werden wir Wichtigeres zu tun haben, als uns mit Techno-Treibern herumzuschlagen.«
Ohne aufzustehen, schuf Farrell mit der Linken eine semipsionische Sonde, die auf Llewellyn zuschwebte. »Na schön.« Der Lenker-Adept seufzte. »Zanken wir uns also noch mal mit diesem Irren.« Gleich darauf entschwanden beide Männer in zwei hyperphysikalischen RZS-Abstrahlphänomenen.
Unterdessen waren Hege Krotzer und Nanuk in Technopolis an der Absturzstelle des Gleiters materialisiert, deren Mentalkoordinaten sie – ebenso wie ein Mentalbild Ranigards – von Claude Farrell erhalten hatten. Inzwischen war es über der Hauptstadt fast dunkel geworden. Noch immer fiel schwacher Regen. Die apathische Bevölkerung blieb in den Häusern. Überall glänzten die feuchten, dunklen Riesenleiber von Lebenswächter-Lurchen. Wir sind die Lebenswächter, dachten sie in unerschütterlichem Beharren. Alles Leben im Kosmos befindet sich unter unserer Obhut. Wir bewachen und verteidigen das Leben und erzwingen seinen natürlichen Lauf. Allein wir stehen zwischen dem Leben und der Mörderzellen-Logik. Die Mörderzellen-Logik ist verboten. Wir sind die Lebenswächter.
An der nächsten Kreuzung erspähte Krotzer EF-Mitglieder und einen Arbeitstrupp, der im gespenstischen Lichtschein starker Scheinwerfer irgendwelche
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