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Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr

Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr

Titel: Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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darum unauffällig beiseite geschafft werden mußten. ASK würde nicht aufgeben. Außerdem hatte Nortin eine hieb- und stichfeste Legitimation. Kulturaimport Haydrath mußte sich so verhalten, als wäre Nortin tatsächlich ein Konzilsbeauftragter.
    Dianne lächelte plötzlich, und Shentan machte für einen Augenblick einen verwirrten Eindruck.
    »Mein Informant war hier«, sagte Dianne. Sie öffnete ihren Schrank und griff nach einer silberfarbenen Kombination. Sie begann sich auszukleiden. Shentan blickte zur Seite. Seine Verwirrung nahm zu.
    Nur ein alter Mann, dachte Dianne. Zumindest in dieser Beziehung.
    »Welcher Informant?«
    Dianne nannte ihm den Namen. Sie betrachtete sich erneut im Spiegel. Ihr Körper war makellos. Feste Brüste, nicht zu groß, nicht zu klein. Das dunkle Dreieck zwischen ihren Schenkeln … Sie genoß es, sich ihrem Sicherheitsmanag so zu präsentieren. Sie zögerte, die silberfarbene Kombination anzuziehen.
    »Es steht ein Aufstand der Widerstandsbewegung bevor«, sagte sie in einem Tonfall, als spräche sie vom Wetter. »Die KIEW hat Waffen für die Untergrundler mitgebracht.«
    Shentan sprang auf. Jetzt blickte er nicht mehr zur Seite.
    »Was?«
    »Das ist noch nicht alles.« Sie imitierte seinen Tonfall. »Eine Terranautin befand sich an Bord und hat inzwischen wohl schon Kontakt zu der Widerstandsgruppe hier in Tulath aufgenommen … Noelle. Eine alte Bekannte.«
    Shentan nickte langsam.
    »Ich habe es Ihnen gleich gesagt«, brachte er hervor. »Wir hätten bereits viel früher gegen den Widerstand vorgehen müssen. Die Aufstände auf den anderen Welten beweisen das. Je früher, desto besser. Und außerdem: die Niederschlagung eines planetaren Aufstands kostet Geld. Eine Menge Geld. Ich erinnere Sie nur an Hemyan.«
    Dianne erinnerte sich nur zu deutlich. Die Konzernleitung der Erde hatte sie nach Haydrath strafversetzt. Sie hätte den Aufstand verhindern können, hatte der Generalmanag behauptet. Sie war ihm dankbar dafür. Und jetzt … Noelle.
    Sie sah ihren Sicherheitsmanag an. Sein Blick glitt an ihrem Körper entlang.
    »Shentan«, sagte sie betont arrogant, »manchmal frage ich mich, ob Sie als Sicherheitsmanag wirklich geeignet sind. Alle Rädchen greifen ineinander. Wir werden alle unsere Probleme auf einen Schlag lösen.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Wie?«
    »Ganz einfach: Wir eliminieren den angeblichen Konzilsbeauftragten. Es ist ein Anschlag der Widerstandsbewegung von Haydrath. Eine Spezialabteilung wird für entsprechende Beweismittel sorgen. Dieses entsetzliche Attentat wird uns dazu veranlassen, zu einem entscheidenden Schlag gegen die Widerstandsbewegung auszuholen, deren ganzes Ausmaß uns bedauerlicherweise bis heute unbekannt war. Die Waffen an Bord der KIEW werden natürlich umgehend beschlagnahmt und die Loge des Schiffes der tatkräftigen und militärischen Subversion angeklagt.«
    Der Sicherheitsmanag nickte. »Ich beginne zu verstehen.« Seine Blicke umfaßten ihre Brüste. Sie zog die Kombination über. »Mein Informant hat einen Codegeber bei sich. Er nimmt ebenfalls teil an der Zusammenkunft der Untergrundler. Alarmieren Sie Ihre Abteilungen. Setzen Sie ein Kontingent Graugardisten ein. Haydrath«, sie lächelte kühl, »ist kein zweites Hemyan. Der Interstellare Krieg wird auf uns nicht übergreifen. Sie können gehen.«
    Als Shentan die Tür erreicht hatte, rief Dianne ihm nach: »Und vergessen Sie Mikkael Nortin nicht.«
    »Worauf Sie sich verlassen können.«
    Die Tür fiel ins Schloß.
    Dianne DasMaren lächelte ihr Spiegelbild an. Die Situation war unter Kontrolle. Vollkommen unter Kontrolle.
    Nur das Grinsen Shentans … es hatte ihr ganz und gar nicht gefallen.

6
    Die Leuchtplatten an der Zimmerdecke waren abgedunkelt. Aus verborgenen Lautsprechern sickerte leise, melodisch-zarte Musik. Duftdüsen arbeiteten. Holografieprojektoren schufen bizarre Planetenlandschaften.
    Mikkael Nortin bewegte sich in dem Mädchen unter ihm. Dies war eine neue Erfahrung. Es war kein normales Mädchen. Es war eine nemeth.
    Ihr Körper war so zart wie der eines Kindes. Ihr Gesicht … eine Mischung aus Honig und Tabak. Die Augen groß, der Blick tief. Er konnte sein eigenes Spiegelbild in ihren Pupillen erkennen.
    Nortin grinste. Er konnte verstehen, warum sich viele Haydrathbesucher eine nemeth mieteten. Sie waren gut. Sie waren wirklich gut.
    Der Höhepunkt war eine Explosion aus Wärme, der tiefe Entspannung folgte. Nortin streichelte das zarte Gesicht mit beiden

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