Die Terroristen
niedersausen.
Die Füße des fetten Mannes rutschten auf der glatten Emaille nach rückwärts, während er gleichzeitig vornüber stürzte. Der Kopf schlug dumpf gegen die Kante der Badewanne, und dann legte sich der Körper mit einem schmatzenden Laut unter dem Strahl der Dusche zu Ruhe.
Der Mörder beugte sich vor, drehte die Wasserhähne zu und stellte fest, dass sich Blut und Hirnsubstanz mit dem Wasser mischten und in den Ablauf wirbelten, der zur Hälfte von dem großen Zeh des Toten verdeckt war.
Angeekelt griff er nach einem Frotteehandtuch und trocknete damit die Mordwaffe ab, warf das Handtuch auf den Kopf des Toten und steckte die Eisenstange in seinen feuchten Jackenärmel.
Er schloss die Badezimmertür und ging hinaus in das Wohnzimmer, öffnete die Glastüren zum Garten, dessen Rasen an die große Fläche hinter der Wohnsiedlung grenzte.
Er musste ein weites Stück über die offene Wiese gehen, um zu dem Waldrand auf der anderen Seite zu kommen. Ein Trampelpfad führte schräg hinüber, und er folgte diesem Weg. Weiter vorn war der Acker bestellt, und man sah die grünen Spitzen aufgehenden Korns.
Er blickte sich nicht um, aber im linken Augenwinkel ahnte er die lange Reihe der Häuser mit ihren Dachschrägen und den blinkenden Fenstern in den spitzen Giebeln. Jedes Fenster war ein Auge, das kalt hinter ihm herstarrte.
Als er sich dem ersten Waldstückchen näherte, das, umgeben von dichtem Buschwerk, auf einem Hügelrücken lag, verließ er den Pfad.
Bevor er sich zwischen die dornigen Schlehenbüsche zwängte, ließ er die Eisenstange aus dem Ärmel gleiten und im dichten Unterholz verschwinden.
Martin Beck saß allein zu Hause und blätterte in einer Nummer von Longitude, während er eine von Rheas Schallplatten hörte. Rhea und er hatten nicht ganz den gleichen Geschmack, was Musik anbetraf, aber Nannie Porres mochten sie beide gern und spielten die Platte häufig.
Die Uhr war Viertel vor acht, und er hatte sich vorgenommen, an diesem Abend zeitig zu Bett zu gehen. Rhea war zu einer Versammlung des Elternbeirates der Schule, die ihre Kinder besuchten, gegangen, und den Tag der schwedischen Flagge hatten sie bereits am Morgen auf zufriedenstellende Weise gefeiert.
Das Telefon klingelte mitten in I thought aboutyou, und da er wusste, dass es kaum Rhea sein konnte, beeilte er sich nicht sonderlich, den Hörer abzunehmen.
Es war Polizeikommissar Pärsson vom Bezirk Märsta, von einigen Leuten Märsta-Pärsta genannt. Martin Beck fand diesen Spitznamen albern und bezeichnete den Kollegen bei sich stets als Pärsson aus Märsta, was sich aber eher nach einem Reichstagsabgeordneten vom alten Bauernverband anhörte.
Pärsson erklärte:
»Ich habe zuerst den Diensthabenden angerufen, und er meinte, ich sollte versuchen, dich zu Hause zu erreichen. Wir haben hier draußen in Rotebro einen Fall, ganz offensichtlich Mord oder Totschlag. Dem Mann wurde durch einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf der Schädel eingeschlagen.«
»Wann und wo ist er gefunden worden?«
»In einem Reihenhaus in Tennisvägen. Die Frau, die dort wohnt und seine Geliebte gewesen zu sein scheint, kam um fünf rum nach Hause und fand ihn in der Badewanne. Als sie morgens um halb sieben das Haus verließ, hat er noch gelebt, sagt sie.«
»Seit wann seid ihr da?«
»Sie hat uns um 17.35 Uhr alarmiert, wir sind fast auf die Minute genau vor zwei Stunden dort eingetroffen.«
Er machte eine Pause und fuhr dann fort:
»Wahrscheinlich ist das ein Fall, den wir selbst klären können, aber zumindest wollten wir dich so schnell wie möglich informieren. Es ist schwer in dem derzeitigen Stadium zu entscheiden, wie kompliziert die Ermittlungen werden können. Die Tatwaffe ist nicht gefunden worden, und die Frau kann, obwohl sie kräftiger als normal gebaut ist, einen solchen Schlag kaum geführt haben.«
»Warum nicht? Um eine Axt zu schwingen, bedarf es keiner besonderen Kraft.«
»Ich drücke mich vielleicht nicht klar genug aus. Es handelt sich nicht um einen Hieb mit einer Axt, sondern um einen Schlag mit einem nicht besonders scharfen Gegenstand.«
»Du willst also, dass wir anrücken?«, fragte Martin Beck.
»Wenn ich nicht gewusst hätte, dass ihr im Augenblick keinen aktuellen Fall vorhabt, hätte ich dich in diesem Stadium nicht angerufen. Ich wollte mich in erster Linie mit dir absprechen. Euch ist doch immer daran gelegen, gleich dabei zu sein, wenn die Spuren noch heiß sind. Nicht wahr?«
Pärsson hörte
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