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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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hübsch, und sie verstanden sich gut und hatten ein kameradschaftliches Verhältnis zueinander, wenn sie sich im Dienst zufällig trafen, aber nachdem er Rhea kennen gelernt hatte, war es für ihn unmöglich, sexuelle Gefühle einer anderen Frau gegenüber zu empfinden. Äsa war immer noch nicht verheiratet, schien völlig in ihrem Dienst aufzugehen und war eine sehr tüchtige Polizeibeamtin geworden.
    Martin Beck schüttelte sich, wenn er an seine Gefühle für Äsa dachte und daran, dass er damals sogar überlegt hatte, ob er sie heiraten sollte. Er konnte sich jetzt nichts Schlimmeres vorstellen, als mit einer Kollegin verheiratet zu sein und niemals vergessen zu dürfen, dass er bei der Polizei war.
    »Ich nehme an, dass du mit Maud sprechen willst?«, sagte Äsa. »Wir haben uns schon eine Weile unterhalten. Wenn du möchtest, gehe ich.«
    »Geh du mal runter zu Pärsson. Er braucht dich sicher da unten.«
    Äsa nickte fröhlich und ging.
    Da Martin Beck wusste, wie tüchtig Äsa war und wie schnell sie Kontakt zu den Menschen fand, die sie verhörte, hatte er vor, nur ein kurzes Gespräch mit Maud Lundin zu führen.
    »Sie sind bestimmt müde und erschöpft, nach alledem, was geschehen ist«, begann er. »Ich will Sie auch nicht lange aufhalten, ich hätte nur gern etwas über Ihr Verhältnis zu Direktor Petrus gewusst. Wie lange kannten Sie sich?«
    Maud Lundin strich sich das Haar hinter die Ohren und sah ihn mit festem Blick an.
    »Drei Jahre«, antwortete sie. »Wir haben uns bei einer Veranstaltung getroffen, und er hat mich danach einige Male zum Mittagessen eingeladen. Das war im Frühjahr. Im Sommer wollte er mit einem Filmprojekt anfangen und stellte mich als Kosmetikerin ein. Danach haben wir uns immer wieder getroffen.«
    »Aber Sie haben jetzt nicht mehr für ihn gearbeitet. Wie lange waren Sie bei ihm angestellt?«
    »Ich habe nur für den einen Film gearbeitet. Dann hat es etwas gedauert, bis er mit der nächsten Produktion anfing, und unterdessen fand ich einen guten Arbeitsplatz in einem Salon.«
    »Was war das für ein Film, für den Sie eingestellt wurden?«
    »Einer, der ausschließlich für den Export gedreht wurde. Er ist in Schweden nie gelaufen.«
    »Wie hieß er denn?«
    » Love in theMidnight Sun.«
    »Wie oft haben Sie und Direktor Petrus sich getroffen?«
    »Ungefähr einmal in der Woche. Manchmal zweimal. Meistens kam er her, aber wir sind auch zusammen ausgegangen, zum Essen und zum Tanzen.«
    »Wusste seine Frau etwas von diesem Verhältnis?«
    »Ja. Aber ihr war das egal, solange er sich nicht scheiden ließ.«
    »Hat er so etwas geplant?«
    »Manchmal. Früher. Aber ich glaube, dass er zum Schluss der Ansicht war, dass es gut war, so wie es war.«
    »Und Sie? Waren Sie auch der Ansicht, dass es so am besten war?«
    »Ich hätte wohl nicht nein gesagt, wenn er mich gebeten hätte, seine Frau zu werden. Aber im Großen und Ganzen fand ich auch, dass es so am besten war. Er war nett und großzügig-«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer ihn getötet haben kann?« Maud Lundin schüttelte den Kopf.
    »Nicht die geringste Ahnung. Das Ganze ist völlig absurd. Ich kann gar nicht fassen, dass das passiert ist.«
    Sie saß eine Weile still da, und er blickte sie an. Sie schien auf eigentümliche Art abwesend zu sein.
    »Liegt er noch da unten?« fragte sie.
    »Nein, nicht mehr.«
    »Kann ich über Nacht hier bleiben?«
    »Nein. Wir sind noch nicht mit den Untersuchungen fertig.«
    Sie sah ihn aus ihren dunklen Augen an und zuckte die Achseln.
    »Das macht nichts, ich kann in der Stadt schlafen.«
    »Wie wirkte er, als Sie ihn heute Morgen verlassen haben?«
    »Wie üblich. Es war nichts Besonderes. Ich gehe normalerweise vor ihm, er mag morgens nicht hetzen. Manchmal sind wir zusammen in die Stadt gefahren, er nahm immer ein Taxi, wenn er hier war, aber ich fahre mit dem Rad zum Bahnhof und dann mit dem Zug weiter.«
    »Warum denn ein Taxi? Er hatte doch sicher ein Auto?«
    »Er hatte keine Lust, selbst zu fahren. Er hat einen Bentley, den er manchmal fährt, aber meistens lässt er sich von anderen Leuten chauffieren.«
    »Welchen anderen?«
    »Seiner Frau oder jemandem aus dem Büro. Manchmal von einem Mann, der seinen Garten pflegt.«
    »Wie viele Angestellte hat er in seinem Büro?«
    »Nur drei. Einen Mann, der das Kaufmännische regelt, eine Sekretärin und einen, der sich um die Verträge und Verkäufe und so kümmert. Dann stellt er, wenn er eine Produktion laufen hat, nach Bedarf

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