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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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war.
    »Wo haben Sie die gefunden?«, fragte Pärsson.
    »Eigentlich hat Emil sie gefunden.«
    »Emil?«
    »Mein Hund. Wir haben einen Spaziergang über das Feld gemacht, und am Waldrand dahinter blieb Emils Leine in einem Busch hängen, und als ich sie losmachen wollte, lag die Stange da.«
    Pärsson nickte wieder und sagte freundlich:
    »Es war nett von Ihnen, dass Sie hergekommen sind. Könnten Sie, wenn es darauf ankommt, uns den Platz zeigen, wo Sie die Stange gefunden haben?«
    »Na klar. Ich habe an der Stelle einen Stock in die Erde gesteckt. Sicherheitshalber.«
    »Gut. Sehr klug. Geben Sie uns Ihren Namen und Ihre Telefonnummer, dann lassen wir von uns hören, wenn es sich als notwendig erweisen sollte.«
    Eine Stunde später lag das Paket auf Martin Becks Tisch in Södra Polishuset. Er untersuchte die Eisenstange und prüfte die stark vergrößerten Nahaufnahmen der Fraktur auf dem Schädel des Opfers. Dann hob er den Hörer ab und rief das Staatliche Kriminaltechnische Laboratorium in Solna an. Er bat darum, mit Oskar Hjelm, dem Abteilungsleiter des SKL, sprechen zu dürfen.
    Hjelms Stimme hörte sich irritiert an, aber das war häufig so.
    »Was ist denn nun schon wieder?«, fragte er.
    »Eine Eisenstange. Möglicherweise die Waffe, mit der Walter Petrus erschlagen wurde. Du hast natürlich viel zu tun, aber ich möchte dich trotzdem bitten, sie dir, so schnell es geht, einmal anzusehen.«
    »So schnell es geht«, knurrte Hjelm. »Wir sind bis Weihnachten mit Arbeit eingedeckt, und alles soll am liebsten vorgestern fertig sein. Aber schicke sie mal immer her. Das Übliche, oder wollt ihr was Besonderes wissen?«
    »Nein, nur das Übliche. Prüfe, ob sie zu der Wunde paßt, und sieh zu, was ihr sonst noch daran finden könnt. Sie hat ‘ne ganze Weile im Freien gelegen. Viel wird sich also nicht mehr daran feststellen lassen, aber versucht es mal, so gut ihr könnt.«
    Hjelm hörte sich beleidigt an, als er zur Antwort gab:
    »Wir machen alles stets so gut wir können.«
    »Ja, ich weiß«, bestätigte Martin Beck eilig. »Ich schicke sie dir sofort.«
    »Ich rufe an, wenn ich was habe.« Hjelm legte den Hörer auf.
    Vier Stunden später, als Martin Beck dabei war, seinen Schreibtisch aufzuräumen, bevor er für diesen Tag Schluss machte, rief Hjelm an.
    »Hjelm hier. Ja, also das Ding passt ausgezeichnet. Ich habe Spuren von Blut und Hirnsubstanz feststellen können und auch die Blutgruppe. Sie kommt hin.«
    »Prima, Hjelm. Noch was?«
    »Ein bisschen Baumwolle. Zwei verschiedene Sorten. Eine weiß, wahrscheinlich von dem Frotteehandtuch, das benutzt worden ist, um das Blut abzuwischen, die andere marineblau, vielleicht von den Kleidungsstücken.«
    »Wunderbar, Oskar.«
    »Erde und Rost. Die Stange selbst ist 422 Millimeter lang, 33 im Durchmesser, sie ist achtkantig, aus Schmiedeeisen, und dem Korrosionsgrad nach zu urteilen, ist sie ziemlich lange Wind und Wetter ausgesetzt gewesen. Viele Jahre, vielleicht immer. Sie ist handgeschmiedet und war an beiden Enden festgeschweißt.«
    »Was glaubst du? Wozu ist sie verwendet worden?«
    »Es scheint ein altes Ding zu sein. Vielleicht 60,70 Jahre alt. Kann zu einem Zaun oder Gitter oder so was gehört haben.«
    »Du bist fest davon überzeugt, dass das die Waffe ist, mit der Petrus erledigt wurde?«
    »Ja. Absolut. Leider ist die Oberfläche so genarbt, dass es unmöglich ist, Fingerabdrücke festzustellen.«
    »Es wird uns trotzdem weiterhelfen.«
    Martin Beck dankte Hjelm, der grunzte und legte den Hörer auf.
    Dann rief Martin Beck Pärsson in Märsta an und teilte ihm mit, was er von Hjelm erfahren hatte.
    »Da sind wir einen kleinen Schritt weiter«, meinte der. »Am besten schicken wir einige Leute los, die das Gebiet genau durchsuchen. Ich glaube zwar nicht, dass sich das nach so langer Zeit noch lohnt, aber trotzdem.«
    »Weißt du, wo genau das Eisenstück gelegen hat?«
    »Der junge Mann hat die Stelle gekennzeichnet. Ich rufe ihn jetzt an. Willst du mitkommen und es dir ansehen?«
    »Okay, sage mir Bescheid, wenn du fährst, dann komme ich.«
    Martin Beck fuhr fort, die Akten auf seinem Schreibtisch hin und her zu schieben, und es gelang ihm, schließlich eine gewisse Ordnung herzustellen.
    Er lehnte sich im Stuhl zurück und öffnete eine Mappe mit Berichten, die Äsa Torell am Vormittag abgegeben hatte.
    Die Mappe enthielt Protokolle über ihre Verhöre mit zwei Mädchen, die Walter Petrus gekannt hatten. Äsa kannte eine davon offenbar aus

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