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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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schreiben, aber bis jetzt habe ich nichts von ihr gehört. Das war alles. Sie schickte mich nach einer Stunde weg und sagte, dass sie nicht mit nach Hause käme und dass es keinen Zweck hätte, es noch mal zu versuchen. Das habe ich auch nicht vor. Für mich ist sie für immer verloren. Damit muss ich mich abfinden.«
    »Wie lange ist es her, dass sie von zu Hause fortzog?«
    »Oh, sie zog aus, sobald sie mit der Schule fertig war. Wohnte bei Freunden in der Stadt. Sie kam manchmal her und besuchte mich. Nicht besonders häufig. Dann verschwand sie ganz, und nach einiger Zeit erfuhr ich, dass sie in Kopenhagen sei.«
    »Wussten Sie von ihrem Verhältnis zu Direktor Petrus?«
    »Verhältnis? Nein, zwischen den beiden gab es kein Verhältnis. Vielleicht hat sie mal einen Job in einem seiner Filme bekommen, aber für ihn war sie immer nur die Tochter des Gärtners. Ebenso wie für die übrige Familie. Ich verstehe, dass sie hier nicht wohnen bleiben wollte. In dieser snobistischen Gesellschaft, wo alle auf den, der kein Geld hat, herabblicken.«
    »Wissen Sie, ob in dem Haus da oben jemand anzutreffen ist?«, erkundigte sich Martin Beck. »Ich könnte mal hinaufgehen und hören, ob einer Sie an jenem Morgen gesehen hat.«
    »Ich weiß nicht, ob die zu Hause sind. Aber Sie können ja mal nachsehen. Ich glaube allerdings nicht, dass die darauf achten, was ich tue.«
    Martin Beck zwinkerte Äsa zu und stand auf. Äsa goss sich selbst und Hellström noch etwas Tee ein und lehnte sich im Sofa zurück.
    Die Dame des Hauses war anwesend, und auf Martin Becks Frage antwortete sie erwartungsgemäß, dass sie wahrhaftig nicht darauf achtete, was der Gärtnermeister tat, solange er die Arbeiten ausführte, die man von ihm erwartete. Außerdem arbeitete er nicht nur für sie, sondern auch für andere Häuser und kam und ging, wie er es für richtig hielt.
    Martin Beck ging durch den Garten hinunter zu Hellströms Haus. Er wusste, dass Äsa sehr geschickt darin war, Leute zum Sprechen zu bringen, und überlegte, dass sie das Gespräch mit Hellström vielleicht besser ohne ihn führte.
    Er blickte in die Garage.
    Die war leer bis auf einige Reservereifen, einen aufgerollten Gummischlauch und einen 25-Liter-Benzinkanister.
    Die Tür zur Werkstatt stand angelehnt; er stieß sie auf und ging hinein.
    Die Latte, an der Hellström gearbeitet hatte, war in eine Hobelbank eingespannt. An der einen Wand standen verschiedene Gartengeräte, und über dem Arbeitstisch hing Werkzeug an Haken und Holzstiften. Gleich neben der Tür stand ein Motor-Rasenmäher und daneben, an die Wand gelehnt, eine Reihe von Treibhausfenstern mit frisch gestrichenen Rahmen.
    Martin Beck stand an der Hobelbank und strich mit dem Zeigefinger über die weiche Oberfläche der frisch gehobelten Kiefernleiste, als er plötzlich etwas entdeckte, das halb versteckt in einer Ecke hinter einem Stapel schwarzer Plastiksäcke lehnte.
    Er ging hin und zog den Gegenstand hervor.
    Ein quadratisches Schmiedeeisengitter mit vier achtkantigen Stäben, die an einen kräftigen Rahmen angeschweißt waren. Ein breiter Zwischenraum in der Mitte und zwei raue Bruchstellen im Rahmen deuteten daraufhin, dass es fünf Stäbe gewesen sein mussten.
    Er hob das Gitter auf und ging zurück zu Hellströms Haus.
    Äsa saß mit dem Teebecher in der Hand und unterhielt sich mit Hellström, als Martin Beck das Zimmer betrat. Als sie sah, was er in der Hand hielt, stockte sie.
    Hellström drehte sich um und blickte erst auf Martin Beck und dann auf das Gitter.
    »Ich habe dies hier in Ihrem Arbeitsraum gefunden«, sagte Martin Beck.
    »Das stammt von dem alten Haus, das abgerissen wurde, als Petrus seine Villa bauen wollte. Es war an einer Kellerluke. Ich dachte, ich könnte es noch mal gebrauchen, und hab es mitgenommen.«
    »Sie haben es brauchen können, nicht wahr?« Hellström antwortete nicht.
    Er wandte sich zum Tisch um und drückte sorgfältig seine Zigarette aus.
    »Eine der Stangen fehlt«, beharrte Martin Beck.
    »Die hat die ganze Zeit gefehlt.«
    Äsa stand auf, und Martin Beck sagte:
    »Ich glaube Ihnen nicht. Ist es nicht das Beste, wenn Sie mit uns mitkommen? Dann können wir das hier klarstellen.«
    Hellström saß eine Weile ganz ruhig da.
    Dann stand er auf, ging in die Diele hinaus und zog seine Jacke an.
    Er ging vor ihnen durch das Gartentor hinaus und wartete ruhig neben dem Auto, während Martin Beck das Gitter in den Kofferraum legte.
    Er saß neben Martin Beck auf dem

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