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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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zu überlegen, öffnete sie die und begann, die Unterlagen zu studieren, sorgfältig und interessiert. Zum Schluss schlug sie die Mappe auf, die Martin Beck, kurz bevor er ging, von Gunvald Larsson bekommen hatte.
    Sie untersuchte den Inhalt lange, mit gespannter Aufmerksamkeit und nicht ohne eine gewisse Verwunderung.
    Endlich legte sie alles wieder in die Tasche und ging zu Bett.
    Sie trat auf Martin Beck, aber er schlief so fest, dass er nicht aufwachte.
    Dann schmiegte sie sich eng an ihn mit dem Gesicht gegen seines.

15
    M artin Beck hatte mit Schwierigkeiten gerechnet, und die fingen auch schon prompt am nächsten Morgen an.
    Eric Möller trat höchstpersönlich in die Tür und warf einen Stapel von Fotokopien auf Melanders Tisch.
    »Hier ist unser Plan für den Nahschutz. Fix und fertig. Wir nehmen 400 Mann, das bedeutet, wir holen uns einige Leute aus den Provinzstädten und …«
    Melander rauchte seine Pfeife und wartete auf die Beendigung des Satzes.
    »… und von anderer Seite.«
    »Welcher anderen Seite?«
    Möller antwortete nicht. Stattdessen fragte er: »Ist Beck da?«
    Melander zeigte schweigend mit dem Pfeifenschaft. Martin Beck, Gunvald Larsson und Skacke befanden sich im Zimmer.
    Sie hatten offenbar etwas besprochen, brachen aber ab, als der Chef der Sicherheitspolizei eintrat. Martin Beck und Gunvald Larsson nickten, und Skacke grüßte zögernd:
    »Hej.«
    Möller war wie so häufig etwas außer Atem. Er setzte sich auf einen freien Stuhl, machte seinen Gürtel ein wenig auf und wischte sich den Schweiß mit einem einigermaßen sauberen Taschentuch von der Stirn.
    »Es ist eine neue, wenn auch nicht ganz unerwartete Schwierigkeit aufgetaucht«, begann er.
    »Aha«, sagte Martin Beck und sah ihn fragend an.
    Möller zog einen Kamm heraus und versuchte seinen widerspenstigen roten Haarkranz in Ordnung zu bringen. Das Resultat war nicht sehr gelungen. Schließlich sprach er weiter:
    »Es verhält sich so, dass wir sichere Informationen aus den Nachbarländern erhalten haben, vor allem aus Norwegen und Dänemark, denen zufolge wir von dort mit Tausenden von organisierten Demonstranten rechnen müssen. Es handelt sich um ganze Eisenbahnzüge voller Leute, aber hauptsächlich gemietete Busse und natürlich eine Reihe von Privatwagen.«
    »Aha.«
    »Ich bin hergekommen, um einen ernsthaften Vorschlag zu machen.«
    »Jaha.«
    »Nämlich, dass wir versuchen sollten, die Erlaubnis dafür zu bekommen, diese Transporte an den Grenzen stoppen zu lassen und die in ihre Heimatorte zurückschicken zu dürfen.«
    Gunvald Larsson hatte sich bisher nicht geäußert. Jetzt schlug er mit der Hand auf den Tisch und rief laut:
    »Nein!«
    »Ich will also diese Erlaubnis haben«, sagte Möller ungerührt.
    »Und du hast die Antwort gehört«, entgegnete Martin Beck.
    »Ich glaubte, du bist der Chef hier.«
    »Meine Meinung ist die gleiche wie Gunvalds.«
    »Ich glaube, ihr versteht das hier nicht richtig. Gott allein weiß, mit wie vielen eigenen Demonstranten wir zu rechnen haben.«
    »Tut er?«, fragte Gunvald Larsson. »In diesem Fall bist du hier falsch. Die Kirche liegt unten am Hantverkargatan.«
    »Sicher viele tausend«, fuhr Möller, ohne auch nur zu blinzeln, fort. »Die reichen aus, um jeden einzelnen Ordnungspolizisten, der im Dienst ist, zu beschäftigen. Sowohl Norwegen, aber vor allem Dänemark haben große kommunistische Jugendgruppen, organisiert als FNL-Gruppen und auf andere heimtückische und weniger auffallende Weise. Wir schaffen es ganz einfach nicht, die auch noch zu verkraften.«
    »Da bin ich aber anderer Meinung«, widersprach Martin Beck. »Der Chef der Ordnungspolizei hat keine Angst.«
    »Angst habe ich auch nicht. Aber ich will, dass dies hier ordentlich vonstatten geht. Wir setzen alles ein, um den Senator zu betreuen, und ich will nicht, dass fanatische Elemente aus drei Ländern ihn einfach überrennen. Übrigens macht mir die Planung der Ordnungspolizei Sorgen. Wer garantiert denn, dass das alles funktioniert?«
    »Wir. Deine Aufgabe ist es, so viel ich weiß, den Nahschutz zu organisieren.«
    Möller machte seinen Gürtel noch ein Loch weiter auf.
    »Ich weiß«, bestätigte er. »Der Plan ist fertig. Ich habe ihn gerade auf Melanders Tisch gelegt. Möglicherweise brauche ich da noch ein Spezialkommando für die Kranzniederlegung. Er will ja aus dem kugelsicheren Auto aussteigen und ist demnach besonders gefährdet. Aber das macht keine Schwierigkeiten. Schlimmstenfalls kann ich ja

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