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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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wollen?«
    »Im Moment würde er alles wollen, was seine Erinnerung zurückbringt. Seine Frau und er sind mindestens so verzweifelt wie Scotland Yard, weil ihm inzwischen wegen Falschaussage gekündigt wurde. Dabei könnte ich ebenso wie er beschwören, dass an der Sache irgendwas faul ist. Die Spuren, die wir gefunden haben, deuten auf eine blutige Auseinandersetzung hin – aber leider habe ich keine eindeutigen Beweise. Allerdings habe ich in einer Spurendatei Hinweise gefunden, dass es in den vergangenen Jahren mehrmals Fälle gegeben hat, bei denen genetisch veränderte Blutspuren gefunden wurden. Bisher konnte sich jedoch niemand einen Reim darauf machen.«
     
    Bevor Lilian zusammen mit Jenna ins Royal Hospital fuhr, in dem Dough Weir immer noch wegen seiner Amnesie behandelt wurde, griff sie zum Telefon und rief ihren Bruder an.
    »Hi, Alex.« Lilians Begrüßung fiel kurz aus. »Kannst du deinen Schamanen fragen, was es zu bedeuten hat, wenn die Geister der Vergangenheit in der Gegenwart auftauchen und man sich unversehens in sie verguckt?«
    »Hast du das Zeug etwa selbst genommen«, bemerkte Alex mit besorgter Stimme. »Du solltest es nur für mich auf seine mögliche genetische Wirkungsweise analysieren. Mehr nicht!«
    »Da meine Laboranalysen eine genetische Wirkungsweise vermuten ließen, konnte ich nicht widerstehen, es an mir selbst auszuprobieren, und ob du es glaubst oder nicht, es hat funktioniert. Ich hatte regelrechte Horrorvisionen, als ich mir das Mittel gespritzt hatte. Und was danach geschah, war nicht weniger merkwürdig.« Ausführlich berichtete Lilian ihrem Bruder von ihren Visionen und von ihren Ermittlungen in den Highlands. Mit einiger Aufregung in der Stimme erzählte sie Alex von jenem John Cameron, der allem Anschein eine entscheidende Rolle im Leben ihrer Vorfahrin gespielt hatte, und von seinem Doppelgänger bei CSS in der Gegenwart.
    »Ich will auf jeden Fall wissen, was es mit dieser Übereinstimmung auf sich hat. Deshalb muss ich herausfinden, ob es tatsächliche Erinnerungen sind, wie sehr sie der Wahrheit entsprechen und ob Cameron etwas damit zu tun hat. Ich hatte nicht den Mut, ihm von meinen seltsamen Erfahrungen zu erzählen. Ich wollte nicht, dass ein Außenstehender von der Wirkungsweise deiner Droge erfährt, und außerdem hätte er mich bestimmt für verrückt erklärt.«
    »Sehr vernünftig«, bemerkte Alex knapp. »Wir sollten die Sache auf keinen Fall an die große Glocke hängen, bevor wir nicht in der Lage sind, einen wissenschaftlich fundierten Bericht darüber in einer Fachzeitschrift zu veröffentlichen.«
    »Was soll ich deiner Meinung nach tun? Denkst du, ich könnte mir noch mal etwas von der Droge injizieren? Vielleicht kann ich eine weitere Halluzination hervorrufen, die endlich Licht in die Angelegenheit bringt?«
    »Lilian, nach allem, was du mir gerade gesagt hast, ist es wohl besser, du lässt vorerst die Finger von dem Zeug. Ich habe ohnehin schon ein schlechtes Gewissen, dass ich dich so tief in die Sache hineingezogen habe. Es war nie die Rede davon, dass du es selbst nimmst. Was ist, wenn du nachher nicht mehr davon loskommst oder Vision nicht mehr von Wirklichkeit unterscheiden kannst? Du wärst nicht die Erste, der so etwas passiert.«
    »Und was schlägst du vor?« Lilian war genervt.
    »Vielleicht ein paar Tierversuche? Dann wüssten wir wenigstens, was die Droge auf Dauer mit dem Gehirn anstellt.«
    »Tierversuch? Ich habe Ned und Ed bemüht. Sie haben sich merkwürdig verhalten, aber das war’s dann auch schon.« Lilian stieß einen ungeduldigen Laut aus. »Alex, du redest mit mir, als ob ich abhängig wäre, dabei will ich nur wissen, ob meine Ergebnisse Hand und Fuß haben oder ob man mit der Droge noch andere Bewusstseinszustände herbeirufen kann, die keinen Bezug zur Vergangenheit haben. Wie sonst ist es möglich, dass mir in der Realität ein Mann begegnet, der exakt so aussieht wie der Kerl, der in meinen Halluzinationen vor mehr als dreihundert Jahren mit meiner Vorfahrin eine intime Beziehung hatte?«
    »Wenn man den großen Psychoanalytikern wie Freud und Jung glauben will, könnte das vielerlei Gründe haben« Alex lachte unsicher. »Ist er das Scheusal?«
    »Nein, er gehörte zu den Guten. Verdammt.«
    »Vielleicht stammt die Erinnerung an ihn gar nicht aus der genetischen Vergangenheit deiner Vorfahren, sondern aus deiner Zeit in der Uni. Denk doch mal nach, wie viele Kerle du damals flachgelegt hast? Vielleicht war er

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