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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Arme um seinen Nacken, dann fuhr sie in sein dichtes rotbraunes Haar und zog seinen Kopf zu sich herab. Warm und weich lagen ihre Lippen auf seinen. Er öffnete den Mund und ließ es zu, dass Lilians Zunge mit seiner spielte. Lilian streifte ihm beiläufig den Mantel ab und ließ ihn zu Boden fallen.
    »Wir sollten das nicht tun«, hauchte er, als sie sich nach einem weiteren intensiven Kuss für einen Moment zurücklehnte und nach Atem rang, aber dann küsste er sie wieder und schob die Spaghettiträger des Kleides so weit hinunter, dass ihre nackten Brüste zum Vorschein kamen. Zart streichelte er über die aufragenden Knospen. Lilian schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. John beugte sich zu ihr hinab, und sie spürte seine Lippen auf ihren Brüsten, dann auf ihren Schultern und schließlich auf ihrem Hals. Als er sie auf den Mund küsste, umarmte er sie sacht und drückte sie an sich.
    Sie spürte seine warme Handfläche auf ihrem Rücken und seine Erektion an ihrem Bauch. Sein zitternder Atem roch nach Whisky, aber Lilian machte das nichts. Sie hatte ihre Hände abermals um seinen Hals gelegt und drückte sich ihm entgegen. Sie wollte mit ihm schlafen – und er wollte nichts anderes.
    »Bleib bei mir«, flüsterte sie an seine Brust und stieß einen überraschten Laut aus, als er ihr sie plötzlich anhob und mühelos auf die Küchenablage setzte.
    Er schob ihr das Kleid mit sanfter Hand bis zu den Oberschenkeln und spreizte ihre Beine, damit er ihr noch näher sein konnte. Er sagte nichts, küsste sie unentwegt, und nur seine Rechte wanderte warm und fest über ihren Rücken, streichelte an ihrer Wirbelsäule entlang, während er mit der linken Hand ihre nackten Brüste liebkoste. Lilian nestelte am Gürtel seiner Hose. Der Gedanke, ihn hier in der Küche zu verführen, erschien ihr reizvoll.
    »Wo ist dein Schlafzimmer?«, flüsterte er heiser und nahm sie unvermittelt auf, um sie davonzutragen.
    »Am Ende des Flurs links!«, erwiderte Lilian mit erstickter Stimme und kicherte albern. Das Kleid war zu Boden geglitten, sie trug nur noch einen Slip. Obwohl sie es verrückt fand, was er tat, hielt sie mit ihren Beinen seine Hüften umklammert, um nicht hinunterzufallen. Dabei erspürte sie an der Innenseite ihres rechten Schenkels, verborgen unter seiner Anzugjacke, einen sperrigen Gegenstand. Schlagartig wurde ihr bewusste, dass es eine Pistole sein musste, die er am Gürtel befestigt trug. Lilian verdrängte ein Gefühl der Unsicherheit. In Großbritannien herrschten strenge Waffengesetze. Man benötigte eine Ausnahmegenehmigung, um eine Pistole zu tragen. Klar, er war so etwas wie ein Bodyguard. Solche Leute trugen meist Waffen mit sich herum. Aber warum tat er es jetzt? Wahrscheinlich weil er einen dienstlichen Termin mit einem privaten verbunden hatte, beruhigte sie sich. Überhaupt schien er mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gesegnet zu sein. Obwohl es in der Wohnung beinah stockfinster war und er sich nicht auskennen konnte, trug er sie zielsicher in ihr Bett.
    »Ich bin gleich bei dir«, flüsterte er und zog sich für einen Moment zurück. Er machte kein Licht, und während sie wie benommen dalag und ihr Herzklopfen hörte, mischte sich das Rascheln von Kleidung hinein. In der Dunkelheit konnte sie schemenhaft erkennen, wie er sich seines Anzuges entledigte.
     
    John war nicht sicher, ob er nach so langer Zeit der freiwilligen Enthaltsamkeit noch wusste, wie man richtig mit Frauen umging. Paddy hielt ihn zwar auf dem Laufenden, was die Wünsche und Bedürfnisse der modernen Damenwelt betraf, aber seit Madlens Tod hatten John solche Dinge kaum noch interessiert. Es nervte ihn eher, wenn sein irischer Freund wieder über die Vorlieben und Wünsche von modernen Frauen dozierte. »Heutzutage wollen die Weiber meist reden, bevor es zur Sache geht«, hatte Paddy gesagt. »Und im Bett geht’s dann weiter. Vorher, nachher, also unentwegt. Und sie wollen, dass du ein Kondom benutzt. Obwohl das bei uns gar nicht nötig wäre. Aber wie sollte man ihnen das klarmachen?«
    John wusste natürlich, dass sich die Zeiten nicht nur politisch immer wieder gewandelt hatten. Auch das Verhalten zwischen Männern und Frauen war ständigen Änderungen unterworfen. Im Kern war es allerdings gleich geblieben. Die Liebe als solche änderte sich nicht, ganz gleich, welches Jahrhundert man schrieb. Wobei man auch zu Madlens Zeiten nicht gerade prüde gewesen war – zumindest, wenn man nicht zu den Puritanern

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