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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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seine drängende Härte in ihrem Schoß und wie er sich auf den Ellbogen abstützte, um sie nicht zu erdrücken. Dann senkte er sich langsam hinab, bis seine Brust ihre berührte. Sie spürte seinen flüsternden Atem an ihrem Mund und ihr war, als ob sie ihn schon tausend Mal auf diese Weise empfangen hatte. Sein langsames, kraftvolles Auf und Ab und seine heiseren Worte erschienen ihr seltsam vertraut, und sie liebte es, wie er beiläufig an ihrem Ohr knabberte und irgendetwas Gälisches raunte, das sie nicht verstand. Der rauchige Nachhall seiner Worte jagte ihr die gleiche Gänsehaut über den Körper, wie sie es mit seinem Doppelgänger in ihren Visionen erlebt hatte.
    »Geht es dir gut?« Seine Stimme klang heiser, und Lilian ließ sich von dem bizarren Gefühl hinwegtragen, dass Traum und Wirklichkeit soeben miteinander verschmolzen.
    »Ja«, hauchte sie völlig entrückt und umarmte ihn fester, bis er beinahe bewegungslos in ihr verharrte. Wieder küssten sie sich. Sie spürte, wie die Spannung zwischen ihnen wuchs und sich bei seiner nächsten Regung zu entladen drohte. John richtete sich langsam auf und zog ihr die Handgelenke über den Kopf. Und obwohl er behutsam dabei vorging, wurde sein Rhythmus unvermittelt härter. Sein Stöhnen war heiser und animalisch, und Lilian gelangte mühelos ans Ziel all ihrer Wünsche, während ihr Herz wie ein wildes Pferd davongaloppierte.
    »War es das, was du erwartet hast?« Seine Stimme klang noch rauer, als er nach einer Weile seinen Kopf zu ihr hinabbeugte, um sie zu küssen.
    »Ich denke bereits über eine Wiederholung nach.«
    Er lachte leise und rollte sich zur Seite. »Warum nicht?«
    Ihr Atem ging immer noch heftig. »Obwohl es mir unmöglich erschien, habe ich heimlich gehofft, dir in der Realität zu begegnen. Und verdammt, jetzt bist du hier.«
    Er zog sie so weit in seine Arme, bis ihre Wange an seiner Brust ruhte. »Das ist in der Tat merkwürdig«, raunte er. »Aber es fühlt sich unglaublich gut an.«
    An ihrem Ohr hörte sie das dumpfe, stetige Pochen seines Herzens.
    Seine Haut war ein wenig feucht, und als sie ihn auf die Brust küsste, schmeckte sie Salz auf ihren Lippen.
    »John?« Es war nur ein Wispern in die Dunkelheit, zu mehr war Lilian nicht fähig.
    »Ja?«
    »Warum habe ich das Gefühl, dich schon ewig zu kennen?«
    »Ich weiß es nicht.« Er lächelte. »Nur soviel – mir geht es ähnlich.«
    »Denkst du, es hat etwas mit meinen Halluzinationen zu tun?« Sie wollte nicht schon wieder davon anfangen, aber es ließ ihr einfach keine Ruhe.
    »Vielleicht war der John Cameron aus meinen Visionen einer deiner Ahnherren, und wir sind sogar miteinander verwandt?«
    Er küsste Lilian auf die Schläfe, ganz leicht, als ob sie zerbrechlich wäre.
    »Möglicherweise«, flüsterte er, »hätte ich dazu eine andere Idee, aber ich bin mir nicht sicher, ob es ratsam ist, darüber zu sprechen.«
    »Heißt das etwa, du vertraust mir nicht?« Sie lachte kurz auf, aber es klang nicht heiter, sondern bezeugte ihre Unsicherheit. »Oder sind wir eben falsch abgebogen und jetzt in einer Sackgasse gelandet? Vielleicht lauerst du ja schon darauf, bis ich eingeschlafen bin, um ohne Abschied zu gehen?«
    »Nein, wie kommst du darauf?« Mit einer Hand strich er über ihr Haar, und dann sprach er weiter, bevor sie darauf antworten konnte. »Auch wenn ich vielleicht so aussehe – ich gehöre nicht zu den Typen, die Frauen in Gegenwart ihres neuen Kaffeeautomaten verführen und danach einfach verschwinden. Um ehrlich zu sein, bin ich noch nicht mal ein geübter Verführer. Du bist die Erste, mit der ich nach dem Tod meiner Frau geschlafen habe.«
    Lilian schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter und kuschelte sich in seine Armbeuge. »Es tut mir leid, dass ich so direkt zu dir war.«
    »Ich glaube, genau das ist es, was mich an dir fasziniert. Du bist frei von Konventionen, immer ein bisschen unverfroren, und so wie ich es einschätzen kann, meistens positiv gestimmt. Du hast keine Angst, dass das Leben dir etwas verweigern könnte, und schon gar nicht fürchtest du dich vor Fremden wie mir, die dir, ohne zu zögern, das Herz herausreißen könnten. Dass du einem Kerl wie mir überhaupt vertrauen kannst, ist etwas, worum ich dich aufrichtig beneide.«
    Lilian stieß einen leisen Seufzer aus. »Dabei bin ich schon ziemlich oft auf die Nase gefallen, aber bei dir hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl.«
    Sie musste eingenickt sein, als John so abrupt den Kopf hob,

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