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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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sich mit einem um Verständnis heischenden Lächeln um die Frauen.
    »Ladys«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung. »Wir werden euch nichts tun, wenn ihr uns die Pferde überlasst und uns etwas zu essen einpackt.« Sein Blick wanderte zu Malcolm und Micheal, die mit unsicherem Blick am Kücheneingang standen. Ihre viel zu engen Kleider waren blutbesudelt und zerrissen. »Außerdem benötigen die beiden anständige Kleider und Stiefel.«
    Die Schwarze setzte ein spöttisches Lächeln auf. »Sehr wohl der Herr«, säuselte sie. »Darf es sonst noch etwas sein?« Mit einem ungläubigen Blick beäugte sie Johns Uniform, die er einem toten Festungssoldaten abgenommen hatte. An seiner Kleidung klebte ebenfalls Blut.
    Paddy änderte schlagartig seine Miene und packte die Schöne am Arm, damit sie aufstand. Dann zog er die junge Frau so eng zu sich heran, dass sie sein Geschlecht spüren konnte. »Uns ist nicht zum Spaßen zumute, meine Süße. Und wenn du es genau wissen willst – ich habe nichts dagegen, und wenn dieses ›Sonst noch etwas‹ hier auf dem Küchentisch geschieht. Ich habe seit Wochen kein so hübsches junges Ding wie dich geritten.«
    Das Mädchen konnte an seinen blitzenden Augen erkennen, wie ernst er es meinte.
    Plötzlich stieg John der Geruch von Furcht in die Nase, die sie augenscheinlich empfand. Er hörte ihr hämmerndes Herz, dabei wusste er, dass Paddy nur geblufft hatte, um sie gefügig zu machen. Einer der Söldner, ein stämmiger Kerl im mittleren Alter, der es noch kurz zuvor mit ihr getrieben hatte, war die Wut anzumerken, die er wegen Paddys ungebührlicher Annäherung empfand. Mit einem Blick versicherte sich John, dass die Fesseln des Mannes fest genug saßen.
    »So, mein Täubchen, jetzt tust du, was ich dir gesagt habe«, befahl Paddy mit einer gefährlich ruhigen Stimme. »Oder willst du, dass dein tapferer Beschützer das Zeitliche segnet?« Mit einem kalten Grinsen setzte er dem Söldner seinen erbeuteten Degen an die Kehle.
    Der Schwarzhaarigen lag offenbar etwas an dem Mann, denn sie beeilte sich, Hosen, Jacken, Stiefel und wollene Strümpfe heranzuschaffen.
    Als Malcolm sein Hemd über den Kopf zog und für einen Moment mit nacktem Oberkörper mitten in der Küche stand, gab eine der Frauen einen hysterischen Schrei von sich. Auch den anderen beiden Frauen war so etwas wie ehrfürchtiges Grauen anzusehen. John schaute überrascht auf.
    »So schön, dass man bei seinem Anblick den Verstand verlieren muss, ist er nun auch wieder nicht«, witzelte Ruaraidh und schaute grinsend in die Runde.
    »Er trägt eine Cornuta!« Die ältliche Magd deutete auf das eintätowierte Mal, das Malcolm und seine Kameraden seit ein paar Tagen auf den Schultern trugen.
    Paddy entblößte ungeniert seinen Ärmel. »Meinst du dieses Zeichen, Frau?«
    Die Frau bekreuzigte sich hastig. Ihr Blick wanderte zu den gefesselten Männern, die wie erstarrt auf das rundliche Mal glotzten.
    »Wie ist das möglich?«, flüsterte der Liebhaber der Schwarzhaarigen und sah John fragend in die Augen. »Wenn Ihr zu den Gezeichneten gehört – warum taucht Ihr dann mitten in der Nacht in den Uniformen der Festungssoldaten auf und bedroht uns? Ihr könntet jedes Pferd nehmen und Euch an den Vorräten bedienen, solange es Euch beliebt, dazu bedarf es keiner Bedrohung durch Waffengewalt.«
    »Gezeichneten?« John verengte fragend seine Lider.
    »Die Männer des schwarzen Lords«, belehrte ihn der Stallknecht. »Sagt nur, Ihr tragt eine Cornuta und wollt uns glauben machen, nichts darüber zu wissen?«
    »Vielleicht wollen sie uns eine Prüfung auferlegen«, mutmaßte eine der Mägde und schaute John verunsichert an. Doch niemand antwortete darauf. Die Worte der Frau ergaben weder für John noch für seine Männer einen Sinn.
    Paddy schnellte hervor und griff sich die Alte, dann schüttelte er sie grob. »Was hat es mit den Gezeichneten auf sich, Weib? Entweder du sagst mir die ganze Wahrheit, oder ich schicke dich als Erste in die Hölle.«
    Die Frau war fast ohnmächtig vor Angst. John konnte es so intensiv spüren, dass es ihm beinahe selbst das Herz zerriss. Mit einem Schritt ging er auf sie zu, während sie schlotternd in Paddys Armen verharrte. Sanft löste John den Griff des Iren und schenkte der bleichen Magd ein ermutigendes Lächeln. Als er spürte, wie sie sich ein wenig entspannte, fasste er sie bei der Hand und führte sie zu einem Tisch. Wortlos deutete er ihr an, dass sie sich setzen sollte. Dann nahm

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