Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
tolle Moral!« Wieder klopft er dem Trainer auf die Schulter. »Glückwunsch! Sie haben bei unserer D-Jugend wirklich ganze Arbeit geleistet.«
Schütte lächelt selbstgefällig und macht auf freundlich: »Das war kein großes Kunststück. Die Jungs und Mädchen sind doch wirklich eine tolle Truppe.«
So ein ekelhafter Schmierlappen!
Doch in seiner Begeisterung glaubt Hermann dem Kerl jedes Wort. Scherzhaft droht er ihm mit dem Finger und mahnt: »Nur keine falsche Bescheidenheit! Man erkennt doch ganz klar die Handschrift eines richtigen Trainers mit Trainerschein.«
Jetzt aber Schluss mit dem Gesülze! Niko räuspert sich vernehmlich und will endlich das Anliegen der Mannschaft vorbringen: »Hermann, wir müssen mit dir reden …«
Doch der Jugendleiter schüttelt den Kopf. »Im Moment habe ich gar keine Zeit«, bedauert er. »Dank Herrn Schütte gibt es nämlich eine tolle Überraschung für euch. Er hat mich überzeugt, dass wir für alle Spieler Trainingsanzüge anschaffen. Falls Sie selber etwas dazu sagen wollen, Herr Schütte …«
Der Trainer räuspert sich umständlich, ehe er verkündet: »Mit einem einheitlichen Outfit wird Blau-Gelb in der Öffentlichkeit ganz anders wahrgenommen. Damit demonstriert der Verein auch außerhalb des Platzes mannschaftliche Geschlossenheit und Stärke.«
»Genau so ist es!«, wirft Hermann ein.
Eifrig fährt Schütte fort: »So sieht jeder gleich, dass unser Verein etwas ganz Besonderes und Einmaliges ist.«
Hermann strahlt über das ganze Gesicht. »Schön haben Sie das gesagt!«, lobt er. Dann wendet er sich wieder an die Mannschaft. »Zwar ist diese Anschaffung auch eine Kostenfrage, doch Herr Schütte hat Beziehungen und kann Sportartikel kostengünstig besorgen. Nicht wahr?«
Schütte nickt. »Selbstverständlich werde ich für Blau-Gelb einen Superpreis aushandeln. Rabatte, die sonst niemand bekommt. Fast geschenkt.«
»Da hört ihr es!« Zufrieden reibt Hermann sich die Hände. »So werde ich unseren Kassenwart wohl rumkriegen. Also feiert ihr mal schön weiter, und ich lasse mir von Herrn Schütte jetzt gleich ein Angebot unterbreiten.«
Mit diesen Worten und einem freundlichen Winken des Jugendleiters entfernen sich die Männer. Verdattert schauen die Freunde ihnen nach. Dann schleichen sie enttäuscht wie die eigentlichen Verlierer in die Kabine. Dort machen sie vielstimmig ihrem Ärger Luft.
»Seine blöden Klamotten kann Schütte sich an den Hut stecken!«
»Gleiche Sachen für alle wollen wir gar nicht«, behauptet Catrina.
Das stimmt nicht ganz. Seit der VfB überall in Neongrün herumstolziert und mächtig damit angibt, träumen die Blau-Gelben insgeheim auch von einer einheitlichen Ausrüstung. Aber natürlich keine, die dieser Schütte ihnen besorgt.
»Damit würde ich mir nicht mal den Hintern abwischen«, versichert Moritz.
»Hermann rafft es einfach nicht, dass wir Schütte und seinen Kram nicht wollen«, klagt Catrina.
»Was hat er gesagt?«, erinnert sich Alex. »Die erste Halbzeit ein Betriebsunfall? Dass ich nicht lache!«
»Der einzige Betriebsunfall ist der Vollpfosten selber!«
»Und dann will er noch die Handschrift des Trainers gesehen haben! Höchstens in der ersten Halbzeit. Das war vielleicht ein Gekritzel.«
»Eins verstehe ich nicht«, überlegt Moritz. »Warum macht Hermann so ein Blabla um Schüttes Trainerschein? Autofahrer haben einen Führerschein, Trainer eben einen Trainerschein. Das ist doch kein Weltwunder.«
»Meinem Onkel haben sie den Führerschein neulich abgenommen«, berichtet Alex. »Das sollten sie mit Schütte langsam auch mal tun.«
»Bestimmt nicht, wenn wir weiter gewinnen«, gibt Olli zu bedenken.
»O Mann, dann haben wir mit dem Sieg ja ein feines Eigentor geschossen!«
»Mit dem gewinne ich nie wieder!«, droht Mehmet.
»Genau, wir verlieren jetzt einfach alles. Dann müssen sie ihn feuern. Wie in der Bundesliga.«
»Spinnt ihr?«, protestiert Catrina. »Bis Norbert wiederkommt, haben wir mit einer Niederlagenserie alle Chancen auf die Kreismeisterschaft verspielt.«
» Wenn er wiederkommt …« Rebekka reckt das Kinn und genießt die Verwirrung über ihre rätselhafte Bemerkung.
»Hey, was soll das heißen?«
»Was willst du damit sagen?«
»Natürlich kommt er wieder! Nämlich in fünf Wochen und zwei Tagen!« Hört sich an, als habe Alex Buch geführt.
Rebekka wiegt bedenklich den Kopf. »Catrina hat mir erzählt, wie Schütte unseren Norbert nennt«, sagt sie. »Nämlich seinen
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