Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
vielbeinige Störattacke bringt die Grauen in Bedrängnis. Mit einem Rückpass über dreißig Meter wollen sie den Ball beim eigenen Schlussmann in Sicherheit bringen. Dreißig Meter! Da kommt Moritz nie mehr dran. Unmöglich.
Er zündet den Turbo trotzdem und sprintet hinterher. Alarmiert stürzt der Keeper aus seinem Gehäuse. Eine Fußspitze hat er Vorsprung, gerade genug, um die Kugel ins Seitenaus zu dreschen.
Ecke für Blau-Gelb! Die erste in diesem Spiel! Niko als Spezialist für solche Fälle eilt heran. Aber da hat Moritz sich den Ball schon selber zurechtgelegt. Jetzt mit Schnitt rein! Am kurzen Pfosten lauert Alex. Misstrauisch beäugt vom Keeper. Unnötig. Der Ball zischt über beide hinweg. Mist! Chance vertan!
Doch da taucht aus dem Nichts Olli auf, steigt hoch, ein kurzer Nicker und drin ist das Ding. Tor für Blau-Gelb! Das wurde auch Zeit!
Aber jetzt bloß keine langen Zeremonien! Moritz selbst holt den Ball aus den Maschen und legt ihn für die Steinrother auf den Mittelpunkt. Dabei fällt sein Blick hinüber zum Vereinsheim. Dort, abseits der Zuschauer, regt sich etwas. Ein Schatten. Ein sehr kleiner Schatten.
Enes! Er ist doch noch gekommen und schaut sich das Spiel aus einem sicheren Versteck an. Endlich ist Blau-Gelb wieder vollzählig. Nun kann nichts mehr schiefgehen.
Übermütig reckt Moritz die Arme und jubelt: »Jetzt geht’s los!«
Ein böser Verdacht
I st doch gar nichts passiert!«, tönt der Steinrother Kapitän und klatscht seinen Leuten aufmunternd zu.
Aber das stimmt nicht. Die Grauen sind nervös. Fehlpässe und Ballverluste in Serie beweisen, dass der Treffer Wirkung hinterlassen hat. Blau-Gelb ist jetzt eindeutig am Drücker. Besonders Olli, der wieder in seinem geliebten Strafraum wühlen kann, lebt auf. Bei zwei Großchancen zwingt er den gegnerischen Tormann zu Paraden von Champions-League-Format.
Neuer Angriff. Olli behauptet den Ball gegen zwei Gegenspieler, verwirrt zwei weitere durch eine Pirouette um die eigene Achse und zieht aus nächster Nähe ab. Doch auch jetzt kriegt der Keeper die Fäuste noch irgendwie hoch, schickt die Kugel in den Strafraum zurück. Das Geschoss trifft Catrina am Knie und schlägt von da neben dem entsetzten Keeper ein.
Moritz ist der erste Gratulant.
»Eigentlich habe ich gar nichts gemacht«, wehrt Catrina bescheiden ab. Aber das stimmt nicht. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort hat sie gerade den Anschlusstreffer erzielt.
Jetzt geht hier noch mehr. Das spürt jeder. Blau-Gelb getragen von einer Euphoriewelle. Auf der anderen Seite dagegen das große Nervenflattern. Die Angst, den sicher geglaubten Sieg noch zu verspielen, lähmt die Grauen. So müssen sie wehrlos mit ansehen, wie Alex einen Hammer auspackt. Sein Weitschuss mit aller Kraft in den Winkel geknallt, bringt den lange überfälligen Ausgleich.
Was für eine Aufholjagd! Doch was nun? Hinten dicht machen und den zur Halbzeit nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt absichern?
Alex am Ball. Schaut. Macht Moritz ein Zeichen. Damit ist die Marschrichtung klar. Moritz sprintet los. Kurz vor dem Sechzehner kann er die Kugel erahnen. Gleich wird sie sich in seinen Lauf senken. Moritz steigt ihr entgegen, nimmt sie Vollspann und wuchtet sie über Freund und Feind hinweg. Am Fünfer der aufgescheuchte Keeper, hechtet, hechtet ins Leere. Als er unsanft landet, hat es hinter ihm schon längst eingeschlagen. Sekunden später ist das kuriose Spiel zu Ende.
Unglaublich aber wahr! Blau-Gelb hat tatsächlich gewonnen. Mit einer fantastischen Aufholjagd haben sie das Spiel gedreht. Noch auf dem Feld bejubeln die Freunde den Erfolg ausgelassen.
Doch Rebekka unterbricht die Feierlichkeiten. »Schaut mal da!« Sie deutet zum Spielfeldrand, wo ein strahlender Jugendleiter dem Trainer gerade anerkennend auf die Schulter klopft.
Hallo? Was soll das denn bedeuten?
»Der denkt wohl, Schütte hat den Sieg eingefahren.«
»Das müssen wir sofort klarstellen!«
»Genau! Damit Hermann mal sieht, dass sein dicker Fisch nur eine mickrige Ölsardine ist.«
Entschlossen, dem Jugendleiter die Augen zu öffnen, setzen sich alle in Bewegung.
Doch mit einer herzlichen Begrüßung lässt der den Blau-Gelben die Luft aus dem Ball.
»Respekt! Ich sage nur: Respekt! Als ich kurz vor der Pause vom Spielstand hörte, dachte ich natürlich, es sei alles gelaufen. Aber die erste Hälfte war wohl eher ein kleiner Betriebsunfall, den ihr in der zweiten Halbzeit selber wieder ausgebügelt habt. Eine
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