Die Teufelskicker - Der Super-Coach - Die Teufelskicker: 13
Alex. »Damit wir uns das gefallen lassen ohne aufzumucken.«
Plötzlich wird Norbert hellhörig und hakt nach. »Trainingsanzüge? Was meinst du damit?«
»Herr Schütte will einheitliche Klamotten für die ganze Mannschaft besorgen«, berichtet Catrina ohne Begeisterung.
»Sieh mal an! Seit über einem Jahr schlage ich das schon vor. Da hieß es immer: zu teuer. Aber wenn Herr Schütte etwas möchte …« Norbert bricht ab und sagt unvermittelt: »Ich bin müde und möchte mich ausruhen.«
»Aber wir müssen doch noch …«
»Danke, dass ihr gekommen seid!« Mit diesen Worten dreht Norbert den Kopf zur Seite.
Unschlüssig stehen die Besucher noch eine Weile neben seinem Bett, doch Norbert sagt nichts mehr. Da gibt Niko schließlich das Zeichen zum Rückzug.
Auf dem Flur entlädt sich die blau-gelbe Wut:
»So eine Gemeinheit!«
»Eine ganz miese, fiese Tour!«
»Aber hallo!«
»Die spinnen wohl!«
»Das kannst du laut sagen!«
»Aber nicht hier!«, mischt sich eine resolute Krankenschwester ein. »Unsere Patienten brauchen Ruhe. Also schreit bitte draußen weiter!«
Zornig und enttäuscht verlassen die Freunde das Krankenhaus.
Draußen angekommen ballt Mehmet die Fäuste. »Enes und ich sind weg«, kündigt er an. »Fenerbahçe macht im nächsten Monat eine Sichtung für Nachwuchstalente. Da melde ich uns an. Ihr könnt ja mitkommen, wenn ihr wollt. In Istanbul hat mein Opa ein großes Haus. Da ist Platz für alle.«
»Nettes Angebot«, meint Catrina. »Aber Elena und ich werden dann wohl eher zu einer Mädchenmannschaft wechseln.«
»Ich ziehe wieder zu meinem Vater und spiele in Hulstorf wie früher«, plant Moritz.
»Und was wird dann aus Blau-Gelb?«, fragt Rebekka erschrocken.
»Blau-Gelb geht unter!«, prophezeit Niko düster.
»Das dürft ihr nicht zulassen!«, verlangt Rebekka.
Alex zuckt resigniert mit den Schultern. »Schütte und wir in einem Verein, das geht nun mal nicht.«
»Ganz genau!«, bestätigt Rebekka. »Aber warum wollt ihr gehen? Der muss verschwinden.«
»Rebekka hat recht!« Catrinas Kampfgeist ist wieder erwacht. »So schnell geben wir nicht auf!«
»Wir ekeln den Schütte einfach weg.« Enes grinst. Der Gedanke, dem verhassten Widersacher eins auszuwischen, hellt seine trübe Stimmung wieder auf.
»Wir müssen nur zusammenhalten!«, glaubt Niko. »Wie bei unserem Motto: Einer für alle …«
»… und alle für einen!«, fallen die anderen ein.
»Aber so gilt das nicht mehr«, sagt Moritz.
»Wie, das gilt nicht mehr?«
»Weil es jetzt anders heißt. Alle gegen einen.«
Enes nickt zufrieden. »Nämlich gegen Schütte!«, bekräftigt er.
Begeistert klatschen die Freunde ab. »Alle gegen Schütte!« Das klingt feierlich wie ein Schwur.
Eine schwere Enttäuschung
A lso los!«
Ein letzter Blick nach allen Seiten, dann schlüpfen Mehmet, Enes und Moritz durch das Zaunloch. Wegen Günther, dem Platzwart, wäre diese Vorsicht unnötig. Er kennt den Geheimgang längst, durch den sich die Freunde auch außerhalb des Trainings Zugang zum Sportgelände verschaffen, und drückt beide Augen zu. Schütte dagegen sollte die Freunde besser nicht erwischen. Er würde sicher einen Weg finden, ihnen das harmlose Bolzvergnügen zu vermiesen.
Auf dem Platz bietet sich den Ankömmlingen ein ungewöhnliches Bild. Statt dem Ball nachzujagen hören alle Rebekka zu, die aus einem Buch vorträgt.
»Englischvokabeln, wetten?«, murrt Mehmet.
Aber damit liegt er sicher falsch, denn selbst Niko lauscht aufmerksam.
»Was hast du da?«, will Moritz wissen.
»Handbuch des modernen Kinder- und Jugendtrainings«, zitiert Rebekka den Buchtitel. »Das habe ich von Herrn Lichting.«
Herr Lichting, der Trainer von Catrinas Auswahlmannschaft? Moritz versteht nur Bahnhof.
»Weil Norbert doch solche Minderwertigkeitskomplexe hat«, erklärt Rebekka. »Nur wegen dem blöden Trainerschein und so. Deshalb bin ich mit Catrina zum letzten Training gefahren und habe mir dieses Buch ausgeliehen. Ich wollte überprüfen, ob Norbert wirklich so viel falsch gemacht hat.«
»Und?«, fragt Moritz gespannt.
»Hör mal!« Rebekka hebt die Stimme und liest: »Grundlage eines erfolgreichen Trainings ist immer die Freude am Umgang mit dem Ball.«
»Genau wie bei Norbert!«, seufzt Catrina.
Stimmt! Zu Norberts Zeiten konnte Moritz vom Training gar nicht genug bekommen. Doch inzwischen ist es ihm total verleidet.
»Das hier ist auch interessant.« Rebekka schlägt das Buch weiter hinten auf. »Das
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